Philipp ist Lehrer. Seine Kollegin Tanja verliebt sich in ihn und die beiden ziehen zusammen. Bei Tanja begegnet er einem früheren schwulen Freund, den er einst auf Drängen der Eltern verlassen hatte. Nun aber wird er sich seiner eigenen, jahrelang unterdrückten sexuellen Neigung mit Macht wieder bewusst. Beim heimlichen Besuch einer Schwulenkneipe verliebt sich Philipp in Matthias, hält dies aber lange vor Tanja geheim. Ebenso verschweigt er Matthias, dass er mit einer Frau zusammenlebt. Die Situation eskaliert, als er von Tanja in zärtlicher Umarmung mit Matthias beobachtet wird. Philipp muss sich nun outen – sich vor der Freundin und dem Freund, aber auch vor der Gesellschaft bekennen und das Leben voller Lügen endlich beenden.
Fächer
Deutsch, Geschichte, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Politische Bildung, Psychologie, Philosophie, Biologie
Themen
Homosexualität, Vorurteile, Verstellung, Identitätsfindung, Selbstvertrauen, Lebensperspektiven, Werte, DDR-Geschichte
Pressestimmen
»Heiner Carow erzählt seine Geschichten – und ich denke, das hat ihn als Regisseur so wichtig, so gut gemacht – mit einer Art von emotionaler Aggressivität, mit Vitalität, da ist ein Bett ein Bett und ein Schrei ein Schrei und ein Unglück ist ein Unglück, das nicht erklärt, nicht relativiert sein muß, wenn Menschen weinen, dann weinen sie. Und er fand Schauspieler, die seinen Intentionen mit einer Art bekennerhaften, gleichsam sensiblen Hemmungslosigkeit entsprachen.« Henryk Goldberg, Filmspiegel, Berlin (1989)
»Ein Plädoyer für Toleranz und Freiheit der anderen Liebe ist ausdeutbar als Element der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Anderslebenden. Dieser Film gehört in die künstlerischen Vorfelder des Oktober 1989. Die geistigen Unterströme auch dieses Films sind eine Absage an das poststalinistische Monopolisieren der ›Wahrheit‹, an die verschlungenen Zwänge zur Manipulation und Reglementierung des Individuums.« Fred Gehler, Film und Fernsehen, Berlin