Inhalt
Die 16-jährige Oberschülerin Elisabeth ist als wohlbehütete Tochter eines vorbildlichen
Genossen und Vorsitzenden des Rates des Kreises aufgewachsen. Durch den plötzlichen Tod des Vaters wird sie aus ihrem gleichmäßigen Lebensrhythmus gerissen und sieht sich Wahrheiten ausgesetzt, die sie das Idealbild vom Vater differenzierter betrachten lassen. Elisabeth findet heraus, dass ihn nicht alle so positiv beurteilten wie sie. Zum Beispiel ihr Bruder Peter, der die Familie verließ, sich über die Gründe des Konflikts jedoch ausschweigt. Oder ihr Freund Stefan, der mit der unwürdigen Behandlung seiner vom Schuldienst suspendierten Mutter nicht einverstanden ist – und nicht zuletzt der kompromisslose Lehrer Boltenhagen, der die Macht des Funktionärs zu spüren bekommt. Elisabeth geht den Widersprüchen nach, gewinnt unerwartete, kritische Einsichten und findet dabei zu einem neuen Selbstverständnis.
Fächer
Politische Bildung, Deutsch, Geschichte, Lebenskunde-Ethik-Religion
Themen
Individuum und Gesellschaft, Lebensentwürfe, Generationskonflikte, Bildungs- und Erziehungsziele, Leitbilder, Ideologie, Propaganda, Ost-West-Vergleich, Parteidiktatur
Pressestimmen
»Was sich realistisch gebärdet, offenbart sich im Grunde als Realitätsferne.
Die künstlerischen Metaphern, die einen Generationskonflikt suggerieren wollen,
stehen im allzu deutlichen Gegensatz zu unserer 35-jährigen Wirklichkeit.«
Horst Knietzsch, Neues Deutschland (SED-Zentralorgan), 10.07.1984
»Über Elisabeths neue Erfahrungen werden sehr stimmige Impressionen aus dem DDR-Alltag vermittelt – mit einem formalen Lakonismus, bei dem die sparsam gesetzten Worte ebenso wichtig sind wie oft nur Gesten und Blicke. Gezeichnet wird hier auch das
wahrscheinlich genaue Bild einer skeptischen jungen Generation ... Von der Kritik wurde
der Film bis auf ganz wenige Ausnahmen bisher totgeschwiegen.«
Heinz Kersten, Frankfurter Rundschau, 28.07.1984