4 Frauen – 4 Leben – 4 Filme
Kurz nach der Berlinale-Weltpremiere des neuen Anne-Frank-Films Mitte Februar 2016 erkundigten sich Lehrer:innen, wann denn der Film bei FILMERNST zu sehen sein werde. Solche Anfragen freuen uns immer sehr, weil sie uns zeigen, wie aufmerksam die Lehrkräfte das aktuelle filmische Angebot verfolgen und wie sie Filme zunehmend in ihren Unterricht einbeziehen. Dass jeder Film über Anne Frank für die Schulen – und nicht nur für das Fach Geschichte – von Interesse ist und starke Beachtung erfährt, verwundert natürlich nicht. Erst recht nicht, wenn die Filmemacher:innen in allen Gewerken darauf hingewirkt haben, durch ihre Leistungen alles andere als eine dröge Geschichtslektion oder die bloße Bebilderung des berühmten Tagebuchs abzuliefern. Gelungen ist ihnen – dem Drehbuchautor, dem Produzenten, dem Regisseur und nicht zuletzt den Schauspieler:innen – ein großartiges, einfühlsames, geschichtlich-gegenwärtiges Porträt dieses weltberühmten Mädchens– mit einer Hauptdarstellerin, die uns Anne Frank ganz nahe bringt. Der Film, so war uns damals gleich nach dem ersten Ansehen klar, musste möglichst rasch ins FILMERNST-Programm. Der Verleih – Universal Pictures International Germany – fand das gut, und so konnten wir »Das Tagebuch der Anne Frank« schon bald für Schulkino-Veranstaltungen anbieten.
Beim Nachdenken über diesen Film kam uns dann die Idee, Anne Frank gewissermaßen drei Gefährtinnen an die Seite zu stellen: Mädchen, junge Frauen, deren Leben und deren Geschichten – authentisch oder fiktiv – ebenfalls in jene finstere Zeit zurückführen. Leben und Geschichten, die uns menschlich eindrucksvoll und künstlerisch ausdrucksvoll berühren und bewegen: Anne, Sophie, Lore, Maria: Vier Frauen, vier Leben, vier Filme. Sehend lernen, die Schule im Kino.
Möglichkeiten und Termine für Veranstaltungen mit diesen vier nach wie vor empfehlenswerten Filmen besprechen und vereinbaren Sie bitte in direktem Kontakt mit dem FILMERNST-Kinobüro.
Das Tagebuch der Anne Frank
8.–12. Jahrgangsstufe
Sophie Scholl – Die letzten Tage
8.–12. Jahrgangsstufe
Die Schauspielerin
10.–12. Jahrgangsstufe
Lore
11.–13. Jahrgangsstufe
4 Künstler – 4 Zeiten – 4 Filme
Bildende Künstler gehen in die Schulen und bereichern den Unterricht. Oder sie werden – als Seiteneinsteiger – Kunstlehrer und entkommen vielleicht prekären wirtschaftlichen Verhältnissen: durchaus eine WinWinSituation. KUNST ist tradiertes Unterrichtsfach, anerkannt und gewürdigt für seinen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit. Museen, von klassisch bis modern, sind Stätten der Bildung. Ganz anders als KINO und FILM. Film gilt vielen noch immer weniger als Kunst denn als Kommerz: gut geeignet für Unterhaltung und Zerstreuung – und für Wandertage.
FILMERNST hat dieser Auffassung von Anfang an entgegengewirkt: mit besonderen, nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch künstlerisch bedeutsamen Filmen. »Sehend lernen – Die Schule im Kino« könnte daher auch ein Beitrag zum KUNSTUNTERRICHT sein. Wie wir wissen, nutzen allerdings nur sehr wenige Lehrkräfte das FILMERNST-Angebot gezielt für dieses Fach. Die – anonymen – OnlineBefragungen verdeutlichen klare Verhältnisse: Die schulischen Kino- und Filmbesuche sind zu 70 Prozent für DEUTSCH relevant, zu 15 Prozent für L-E-R und lediglich zu jeweils sieben Prozent für GESCHICHTE und KUNST.
Diese festen Strukturen wollten wir mit einem ganz der Kunst verschriebenen Zusatzprogramm gern etwas aufbrechen. Aktuelle Anlässe gab und gibt es genug: spektakuläre Großereignisse wie Biennale oder documenta, Museumsneubauten, Sonder- und Dauerausstellungen aller Art, vor allem aber auch eine ständig wachsende Zahl großartiger Spiel- und Dokumentarfilme, die sich dezidiert der Kunst und den Künstlern in verschiedenen Epochen widmen.
Die Auswahl von nur vier Filmen war alles andere als einfach. Die vier Filme überspannen fast ein halbes Jahrtausend Kunstgeschichte und obwohl sie zeitlich weit auseinanderliegen, haben sie erstaunlich viele Berührungspunkte. Kunst und Gesellschaft, Künstler und Macht, Künstler, die ein Kreuz zu tragen haben.
Es sind Filme und Künstler, die Fragen stellen, die provozieren, die den Betrachter und Zuschauer zum Denken herausfordern. »Performance erfordert einen emotionalen Dialog«, sagt Marina Abramović – und genau zu diesem DIALOG möchten wir Sie mit Ihren Schüler:innen herzlich einladen. Ganz auch im Sinne einer Fachtagung für künstlerische Lehrkräftebildung, bei der ein Referat sehr treffend überschrieben war mit: »Kunst als Schulfach: Lernen, sich überraschen zu lassen.«
Lassen Sie sich von diesen Filmen überraschen, seien Sie herzlich eingeladen zu Film- und Kunsterlebnissen der besonderen Art.
Möglichkeiten und Termine für Veranstaltungen mit diesen vier nach wie vor empfehlenswerten Filmen besprechen und vereinbaren Sie bitte in direktem Kontakt mit dem FILMERNST-Kinobüro.
Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis
8.–12. Jahrgangsstufe
Die Mühle und das Kreuz
8.–12. Jahrgangsstufe
Marina Abramović – The Artist Is Present
9.–12. Jahrgangsstufe
Beuys
9.–12. Jahrgangsstufe
CineFiesta – Spanisch und mehr
Fast 400 Millionen Menschen weltweit sprechen Spanisch als Muttersprache oder Zweitsprache. Das Spanische steht damit – hinter Chinesisch, Hindi und Englisch – auf dem 4. Platz. Nach dem Englischen ist das Spanische auch die am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache.
Das Internetportal »Spanish in Tour« warb vor Jahren dafür, als Tourist (nicht nur an den Ballermann), sondern ins Land zu kommen und sich an Ort und Stelle ganz gezielt dem Spanischen zu widmen. Dabei wurde gerade auch die Eignung originalsprachiger Filme betont: »Für den Einsatz des Spielfilms im Spanisch-Unterricht sprechen die positive Einstellung unserer Schüler gegenüber diesem Genre, die mit der Behandlung von Filmen einhergehende Motivationssteigerung, das kommunikative Potential von Filmen, die Schulung des Hör-Seh-Verstehens und darüber hinaus der interkulturelle Stellenwert des Spielfilms.«
Tengamos es toro por las atas: Den Stier bei den Hörnern packen
Das war natürlich ganz in unserem Sinne, als wir 2009, gemeinsam mit dem Filmmuseum Potsdam, unsere erste CineFiesta organisierten. 2016 aber gab es dann die bislang letzte Ausgabe. Es fehlten nicht die guten Filme, ganz im Gegenteil, sondern einfach die nötigen Mittel, um diese Reihe qualifiziert begleiten zu können. Gerade das aber machte ihren Wert und ihre Wertschätzung aus, wie uns Lehrkräfte vielfach bekundeten.
Eine Spanisch-Lehrerin an der Berliner »Wilma-Rudolph-Oberschule« schrieb u.a.: »Ich möchte mich auf diesem Wege ganz herzlich bedanken, dass ich nun schon zum dritten Mal durch Sie und Ihr Programm mit immer einer anderen Spanischklasse jeweils einen sehr guten Film gesehen habe. Leider können wir Lehrer ja die Filme nicht vorher ansehen, so dass es immer ein Risiko ist, ob man den für die Gruppe ›richtigen‹ Film aussucht, aber genau deshalb, weil ich bisher nie von den von Ihnen vorgeschlagenen Filmen enttäuscht war, möchte ich mich herzlich für Ihren guten Geschmack und die inhaltlich wertvollen Filme bedanken (bei Ihnen und Ihrem Team). ›Cinco Caminos a Dario‹ war sogar für meine Anfängergruppe ein ansprechender Film, über den wir nach den Ferien weiter arbeiten werden …!«
Zweimal war der in Ecuador geborene und seit langem in Hamburg lebende Regisseur Darío Aguirre unser Gast – mit seinem Dokumentarfilm »Cinco Caminos a Dario« (Fünf Wege zu Dario). Es geht darum um Herkunft und Heimat, um die Suche nach Zugehörigkeit und Identität. Darío fühlte sich bei uns und inmitten der Schüler:innen sehr wohl: »FILMERNST ist für mich, was ich mir als echten Bildungsauftrag vorstelle: direkter Kontakt zwischen Regie und jungen Zuschauern, gute Filmauswahl, eine tolle Organisation und eine Moderation, die Lust macht, mehr Filme in so einem Rahmen zu sehen, sich mit relevanten Fragen unserer Zeit zu beschäftigen. Die CineFiesta liegt mir ab jetzt besonders am Herzen, da sie den kulturellen Austausch als Bereicherung praktiziert.«
»Machuca« (Machuca, mein Freund) · Chile 2004
»¡No!« (No!) · Chile/USA/Frankreich/Mexiko 2012
»Pelo Malo« (Pelo Malo)· Venezuela/Argentinien/Peru/Deutschland 2013
»El olivo« (Der Olivenbaum) · Spanien/Deutschland 2016
Fotos: Tiberius Film; Piffl Medien; imFilm Agentur + Verleih
Daríos ermutigenden Worte waren ganz in unserem Sinne, auch uns lag und liegt die CineFiesta sehr am Herzen. 2016 aber gab’s die bislang letzte Ausgabe, es fehlten nicht die guten Filme, sondern einfach die nötigen Mittel, um diese Reihe qualifiziert begleiten zu können. Ausgewählt wurden pro Jahr immer vier ganz besondere Filme, vielfach ausgezeichnet, künstlerisch anspruchsvoll und bestens geeignet für die Einbeziehung in den Unterricht. Filme, die Sichten und Horizonte erweitern, die nach Spanien, Venezuela, Uruguay oder Argentinien blicken, die Gegenwärtiges wie Zeitgeschichtliches erhellen. Die Filme konnten im Original, aber auch mit deutschen oder spanischen Untertiteln gesehen und so dem Niveau des Spanischunterrichts angepasst werden. In deutscher Synchronisation waren und sind die Filme aber auch für andere Fächer relevant.
Hier kommen wir Ihnen auf Spanisch:
»CineFiesta« es un festival en el ámbito de la pedagogía del cine en Berlín y Brandenburgo organizado por nuestro proyecto FILMERNST. En cooperación con cines en Potsdam y Berlín presentamos ya por sexta vez películas hispanohablantes artísticamente destacadas para colegios que ofrecen enseñanza de español. Las presentaciones gratuitas están acompañadas por charlas y talleres que tienen como objetivo el acercamiento de los estudiantes a la historia y a la cultura del mundo iberoamericano. Las películas son elegidas tanto por la diversidad temática y estilística como con el fin de mostrar las culturas multifacéticas de los países hispanohablantes. A través de »CineFiesta« los estudiantes han conocido hasta el momento largometrajes de España, Uruguay, Chile, México y Ecuador.
Tengamos es toro por las atas: Packen wir den Stier bei den Hörnern, vielleicht – hoffentlich – geht die CineFiesta weiter!
CineFiesta Flyer & Programmheft 2009
CineFiesta Flyer & Programmheft 2010
CineFiesta Flyer & Programmheft 2011
CineFiesta Flyer & Programmheft 2012
CineFiesta Flyer & Programmheft 2013
CineFiesta Flyer & Programmheft 2015
CineFiesta Flyer & Programmheft 2016
7 Vírgenes
9.–13. Jahrgangsstufe
Abel
9.–13. Jahrgangsstufe
AninA
6.–10. Jahrgangsstufe
Brigadistas
9.–13. Jahrgangsstufe
El baño del Papa
9.–13. Jahrgangsstufe
Mi País Imaginario
9.–13. Jahrgangsstufe
Mar Adentro
9.–13. Jahrgangsstufe
El Orfanato
11.–13. Jahrgangsstufe
Der deutsche Freund
10.–12. Jahrgangsstufe
El olivo – Der Olivenbaum
9.–12. Jahrgangsstufe
El Sur
10.–13. Jahrgangsstufe
La zona
9.–13. Jahrgangsstufe
Cinco Caminos a Darío
9.–13. Jahrgangsstufe
Gigante
9.–13. Jahrgangsstufe
Herz des Himmels, Herz der Erde
8.–13. Jahrgangsstufe
La Buena Vida – Das gute Leben
9.–12. Jahrgangsstufe
Los lobos
6.–12. Jahrgangsstufe
Machuca
9.–13. Jahrgangsstufe
Yo, también
9.–13. Jahrgangsstufe
¡NO!
10.–13. Jahrgangsstufe
Pelo malo
8.–12. Jahrgangsstufe
Pepe Mujica – Der Präsident
10.–12. Jahrgangsstufe
Qué tan lejos
9.–13. Jahrgangsstufe
Secretos del corazón
9.–13. Jahrgangsstufe
El Sistema
5.–7. Jahrgangsstufe
También la lluvia
9.–13. Jahrgangsstufe
XXY
9.–13. Jahrgangsstufe
Die DDR im (DEFA-)Film
Die – 20 Jahre nach dem Fall der Mauer – organisierte und gestaltete Veranstaltungsreihe präsentierte thematisch ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme aus der und über die DDR. Jede Veranstaltung wurde 2009/2010 begleitet und kritisch reflektiert durch eine moderierte Diskussion des jungen Publikums mit Filmschaffenden, Wissenschaftlern oder Publizisten. Diese direkten Begegnungen mit Zeitzeugen und deren Positionsbestimmungen machten (Film-)Geschichte lebendig und individuell erfahrbar, sie eröffneten über die Filmquellen hinaus zusätzliche spannende, erkenntnisfördernde Dimensionen.
Die thematische Strukturierung der Reihe zeigt an zentralen Feldern den zeitgenössischen medialen Umgang mit der DDR ebenso auf wie den Rückblick auf die Strukturen und Funktionsweisen der SED-Diktatur. Anhand der ausgewählten – exemplarischen – Filme werden das ideologische Selbstverständnis von Staat und Partei (anhand von Propagandafilmen), Kultur- und Filmpolitik (durch Zensur und Verbote) oder die Unterdrückung individueller Lebensentwürfe (am Beispiel von Pop-, Rock- und Punkmusik) in einzelnen Komplexen ausführlich und differenziert behandelt.
Zu jedem Film wurde umfangreiches didaktisches Material erarbeitet, das der Vorbereitung auf den Filmbesuch und der vertiefenden Auseinandersetzung im Anschluss an die Vorführungen dient. Es bietet neben Filminformationen konkrete Unterrichtsvorschläge und Arbeitsaufträge sowie aktuell recherchiertes Quellenmaterial für multiperspektivische Zugänge.
Mehr als tausend Schüler:innen haben Ende 2009 die insgesamt 13 Veranstaltungen des Projekts in zehn Orten des Landes Brandenburg und in Berlin besucht. Die Begegnungen und der Austausch mit Zeitzeugen, Filmemachern, Wissenschaftlern und Publizisten waren für das Publikum stets ein besonderes Erlebnis, ein zusätzliches, die Erkenntnisse förderndes und die Nachhaltigkeit bestärkendes Moment. Für die Schüler:innen war es eindrucksvoll, die auf der Leinwand gesehenen Protagonisten wie Jutta Hoffmann in »Karla«, Vivian Hanjohr in »Erscheinen Pflicht«, Uwe Hassbecker in »flüstern & SCHREIEN« live zu erleben und ihre Erzählungen über die Entstehung der Filme, über Motivationen und Hintergründe zu hören. In ähnlicher Weise gilt dies für die Auftritte der Regisseure Dieter Schumann (»flüstern & SCHREIEN») und Helmut Dziuba (»Erscheinen Pflicht»), die über Produktionsbedingungen und künstlerische Intentionen sprachen und damit (auch) den Konstrukt-Charakter von Kunstwerken sehr anschaulich deutlich machten. Auf andere Weise trugen Wissenschaftler wie Dr. Christoph Classen vom Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung, die Historikerin und Thälmann-Biografin Dr. Annette Leo oder der Publizist und Filmhistoriker Dr. Günter Agde zur Bereicherung der Diskussionen bei. Sie öffneten vor allem Blickwinkel auf Hintergründe und Zwischenräume, ließen Geschichte und Filme über Geschichte nicht als Schwarz-Weiß-Darstellungen erscheinen, sondern als vielschichtige Gebilde mit Interpretationsmöglichkeiten zum Nach- und Weiterdenken: Unterricht auf eine ganz besondere Art.
Reaktionen aus den beteiligten Schulen bestätigten die hohe Qualität der Veranstaltungs- und Publikationsreihe und deren Eignung für den Unterricht und die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte.
Stimmen zum Projekt
»20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist es an der Zeit, mit einer Auswahl von Filmen aus und über die DDR in die Schulen zu gehen, um bei Kindern und Jugendlichen ein unvoreingenommenes, kritisches und differenziertes Bild vom Leben in der DDR zu zeichnen … Eine solche Filmreihe ist wichtig, weil bereits jetzt das große Vergessen und die romantische Verklärung des Lebens in der DDR eingesetzt haben. Es ist zu befürchten, dass die Erinnerung an die konfliktreiche Realität den Klischees ideologischer Vorurteile zum Opfer fällt.« Peter Kahane, Regisseur (u.a. »Ete und Ali« »Die Architekten«, »Die rote Zora«, »Bis zum Horizont und weiter«)
»In letzter Zeit ist häufig das Unwissen von Schülern über die DDR beklagt worden. Diese, gemeinsam vom LISUM und Filmernst konzipierte Veranstaltungsreihe ist ein gelungener Ansatz, um hier notwendige Aufklärung zu leisten. Ich habe mehrere Veranstaltungen mit Schülern unterschiedlicher Altersstufen begleitet und dabei den Eindruck gewonnen, dass das Medium Film durch seine emotionale Ansprache und seine unterhaltenden Qualitäten in besonderer Weise geeignet ist, Kinder und Jugendliche für die deutsche Zeitgeschichte zu interessieren. Dies ist die Voraussetzung für tiefergehende, reflexive Auseinandersetzungen, zu denen die Veranstaltungen selbst und das Begleitmaterial auf vielfältige Weise einladen.« Dr. Christoph Classen, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
»Es ist sehr, sehr wichtig, sich über Kunst diesen Themen zu nähern. Auch wenn man der Kunst oft Dinge in die Schuhe schiebt, die sie nicht leisten kann und für die sie nicht da ist. Ich habe die Veranstaltung im Potsdamer Filmmuseum sehr genossen und genutzt. In der Zeit, als der Film (›Sonnenallee‹) in die Kinos kam, gab es genau diese Diskussionen, die nie den Film im Auge hatten sondern irgendetwas anderes. So kann man bei einer solchen Gelegenheit das eine oder andere zurechtrücken. Alles Gute für Ihr Projekt.« Lothar Holler (Szenograph, Ausstatter, Architekt, Mitglieder der Deutschen Filmakademie, Bundesfilmpreisträger)
»Viele Schüler waren von der Veranstaltung (›flüstern & SCHREIEN‹) sehr angetan, die Moderation und das Gespräch mit den Gästen gefiel ihnen sehr. Das gibt dem Ganzen auch eine gewisse Wertigkeit, was die Schüler spüren!« Sylvia Völkert, Lehrerin, Lise-Meitner-Gymnasium, Falkensee»
Zum einen: Es war nützlich, diesen Film zu zeigen, weil er einiges an historischem Wissen vermittelte – Thälmann, Arbeiterbewegung, Filmemachen in der DDR. Zum anderen war es nützlich, auf die Art des Machens einzugehen: wie wird Propaganda gemacht – im Film und in der damaligen Sicht auf soziale Entwicklungen des vergangenen Jahrhunderts? Insofern war die Vermittlung dieser Aspekte durch das Projekt und den Film angebracht und sinnvoll. Für mich ergibt sich unter dem Strich, daß man nicht nachlassen sollte, mit solcher Art Veranstaltungen differenzierte und sachlich reiche Blicke auf die deutsche Geschichte zu vermitteln.» Dr. Günter Agde, Filmhistoriker, Autor
»Ich freue mich zu erfahren, dass Sie sich ›die Förderung historischer Kompetenz und die Aneignung historischen Wissens‹ der Jugend zum Ziel gesetzt haben. Mir scheint dies sehr notwendig, damit bei der Bewältigung unserer schwierigen Vergangenheit historischer Blick statt Polemik Platz greift. Den Film »Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse« halte ich hierfür allerdings für ungeeignet. Ich habe ausführlich dargelegt, weshalb ich diesem Film, sowohl in historischer Sicht als auch in seiner künstlerischen Form sehr distanziert gegenüberstehe […] Ich würde mich freuen, vom Fortgang Ihres Projekts zu erfahren, wenn ich auch Alters wegen nicht zur Eröffnungsveranstaltung kommen kann.« Prof. Dr. Kurt Maetzig
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