Im September 1973 wurde Salvador Allende gestürzt. 15 Jahre nach dem Miltärputsch soll ein scheindemokratisches Referendum Präsident Pinochets Macht zementieren und die Weltöffentlichkeit besänftigen. Ein ¡SI! würde den Diktator für weitere acht Jahre im Amt bestätigen, ein ¡NO! den Weg öffnen für freie Wahlen. Der Sieg des Generals gilt als sicher, doch dann setzt die Opposition alles auf eine Karte und verpflichtet einen jungen, unpolitischen Werbefuzzi. Er inszeniert Politik als Produkt und die NO-Kampagne wie die Werbung für einen Markenartikel. Ein mitreißender Film über einen genialen Coup!
Un golpe militar que el 11 de Septiembre de 1973 derrocó al presidente socialista Salvador Allende en Chile. Empieza entonces una dictadura militar encabezada por Augusto Pinochet que duró más que 15 años. Por presión de la comunidad internacional y por problemas económicos crecientes se realiza un referéndum pseudo democrático para cementar el poder del General. El »SÍ« aprobaría su poder por ocho años más. El »NO« abriría el camino para elecciones libres. Se
esperaba la victoria de Pinochet pero la oposición se la jugó con todo y contrató a un joven publicista apolítico y presumido, quien considera la política como un producto. Él monta entonces la campaña del »NO« como se tratase de la publicidad de marcas famosas. Una película excitante sobre una picardía genial.
»Pablo Larraín bietet mit ›No!‹ erneut viel mehr als bebilderten Geschichtsunterricht. Seine meisterliche Inszenierung und eine beeindruckende Darstellerriege sorgen für einen so packenden wie relevanten Film.«
Louis Vazquez, kinokino, Bayerischer Rundfunk, München
»Trotz des Referendums und aller demokratischer Wahlen, die seither stattgefunden haben, ist es eben doch die Vergangenheit, die in Wahrheit immer noch Chiles Gegenwart bestimmt. Gerade das macht Larraíns präzisen und dabei ganz sachlichen Blick zurück so unumgänglich. Authentizität wird zur mächtigsten Waffe gegen das Vergessen und Verdrängen, gegen die Blindheit narzisstischer Komplizenschaft und die Alternativlosigkeit eines rein konsumistischen Systems.«
Sascha Westphal, epd Film, Frankfurt/Main
›No!‹ ist fiktiv, geht aber auf eine wahre Geschichte zurück. Glänzend und ebenso berührend wie witzig sind die Ausschnitte aus der tatsächlichen ›No!‹-Kampagne, die in den Film integriert sind. Larrain arbeitet mit altem Filmmaterial und beschwört den nostalgischen Flair der Vergangenheit. Wovon sein Film uns heutigen außerdem erzählt ist von dem Potenzial der Werbung und der Politik einer vergangenen Epoche, in der Umfragen und Marketing noch nicht die Macht über die Inhalte übernommen haben. Heute geben die Spin-Doktoren den Ton an, PR ist alles in der Politik, und wir sind vielleicht nicht weniger unpolitisch und materialistisch, als Rene am Anfang dieses Films.«
Rüdiger Suchsland, Deutschlandfunk, Köln
»Letztendlich schließt Pablo Larrain mit ›No!‹ auch an den Geist der weltweiten Protestbewegungen wie dem Arabischen Frühling oder der ›Empört euch‹-Bewegung an; dann ist ›No!‹ nicht nur ein Epos oder ein Politthriller, sondern ein Manifest. Mit der Botschaft, dass der Umsturz eines menschenverachtenden Staats möglich ist. Was darüber hinaus bleibt, ist ein Staunen. Darüber, dass eine Diktatur demokratisch, ohne einen Staatsstreich, abgewählt wurde.«
Stefanie Schulte-Krude, artechock, München
»Larraín gelingt das Kunststück, den Zuschauer zum Komplizen dieser verschmitzten Demagogie zu machen, auch dank eines technischen Kunstgriffs: Er hat ›NO!‹ in dem längst ausgemusterten U-Matic-Format gedreht, um keinen Unterschied sichtbar werden zu lassen zwischen seinen Spielfilmszenen und dem historischen Material der Werbespots. Die unscharfen Konturen der Bilder leuchten in den Regenbogenfarben der Opposition. Ihr Versprechen ist jedoch das der Werbung. Die Zukunft, die sie Chile in Aussicht stellt, wird nicht nur demokratisch sein. Die fröhlichen Bilder künden auch von der Verlockung, eine Konsumgesellschaft nach US-Muster zu werden. Darin erweist sich ›NO!‹ nicht nur als bunte, sondern als tiefschwarze Komödie.«
Gerhard Midding, der Freitag, Berlin