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Nicht die Geschichte, aber das tradierte Geschichtsbild möchte ein junger spanischer Filmregisseur revidieren: In drastischer Anschaulichkeit will er mit seinem Spielfilm dem Publikum vorführen, wie sich Kolumbus wirklich den südamerikanischen Subkontinent und dessen Bewohner untertan gemacht hat: Nicht missionarischer Gottesglaube war Antrieb der spanischen Feldzüge, sondern die unersättliche Gier nach Gold. Die hohen künstlerischen und moralischen Ansprüche des Regisseurs kollidieren jedoch von vornherein mit den ökonomischen Möglichkeiten des Produzenten. Der hat sich für das in den Anden liegende bolivianische Cochabamba als Drehort entschieden. Das liegt zwar weit entfernt von Kolumbus’ eigentlichem Ankunftsort an der Karibik, ist jedoch weitaus billiger. Selbst die Gagen der indianischen Statisten für die spektakulären Massenszenen sind hier erschwinglich. Die Kolonialisierung scheint sich damit in paradoxer Weise zu wiederholen. Weniger gewalttätig zwar als vor 500 Jahren, aber noch immer ideologisch und ökonomisch bedingt. Während der Dreharbeiten eskalieren dann soziale Unruhen. Die von der Regierung des ärmsten südamerikanischen Landes beabsichtigte Privatisierung der Wasserversorgung provoziert den »Wasserkrieg von Cochabamba«. Ausgerechnet der indianische Hauptdarsteller des Films ist einer der Anführer der Revolte.
Fiktion und Wirklichkeit: Ein bildgewaltiger, brisanter Brückenschlag zwischen Historie und Gegenwart.
Sebastián es un joven director de cine español que vino a Bolivia a romper con la imagen tradicional de la historia del descubrimiento de América. En un largometraje quiere mostrar la conquista brutal del continente latinoamericano, así cómo también Cristóbal Colón subyugó la tierra y a los indígenas. El motivo de esta misión no era la fe en dios, sino más bien la codicia insaciable por el oro. Por razones económicas se eligió Bolivia como lugar de rodaje. Todo, incluyendo los actores, era más barato. De esta manera, 500 años más tarde se repite la colonización: menos violento pero igual de económico. Durante el rodaje de repente se agudizan disturbios sociales. La privatización del agua que plantea el gobierno provoca un levantamiento. Y justo el protagonista en la película de Sebastián es un cabecilla de la revuelta.
Fotos: Piffl Medien