Inhalt
Ein Jahr im Leben der Familie Akkouch: Einst aus dem Libanon vor dem Bürgerkrieg geflohen, galten und gelten sie in Deutschland immer nur als geduldete Ausländer. Ihre Abschiebung kann, wie schon einmal, ganz plötzlich erfolgen. Damals stand die Polizei frühmorgens vor der Wohnungstür, verfrachtete die Mutter und deren Kinder zum Flughafen und von dort zurück in den Libanon. Aber sie kamen wieder, weil vor allem die Kinder fühlten, dass ihnen Berlin-Neukölln zur Heimat geworden war. Inzwischen sind Lial, Hassan und Maradona als Tänzer und Musiker in der Streetdance- und HipHop-Szene auch über die Grenzen Berlins hinaus bekannt. Die Geschwister möchten gern mit ihren Talenten und der Kunst den Lebensunterhalt der Familie sichern und damit das Recht, für immer hier zu bleiben. Aber die politischen und bürokratischen Hürden sind hoch.
Abseits gängiger Klischees von Migranten und Problembezirken erzählt »Neukölln Unlimited« vom alltäglichen Leben dreier Jugendlicher, die mit dem festen Glauben an sich selbst, mit Mut und Kraft um etwas kämpfen, das einfach Heimat heißt.
»Wenn man groß wird, muss man erst einmal selber verstehen, dass man kein Ausländer ist, sondern ein Deutscher. Dann wird die Integration ganz einfach, weil du sagst: das ist mein Land, ich will auch hier arbeiten.«
Hassan Akkouch
Fächer
Deutsch, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Musik, Politische Bildung
Themen
Familien- und Geschwisterbeziehungen, (soziale) Verantwortung, Vertrauen, Toleranz,
Respekt, Diskriminierung, Migration, Integration, Jugendkultur, Tanz, Musik, HipHop
Pressestimmen
»Es ist ein Film zum Lachen, Weinen, Jubeln und Protestieren. Es ist ein Kunstwerk, das das Medium Film absolut zu nutzen weiß. Dieser Film ist eine einzige wunderbare Choreografie, die uns die Worte raubt und uns doch nicht schweigen lässt. Wir danken den Regisseuren für dieses großartige Meisterwerk über das unvorstellbare Leben einer Familie.«
Jugend-Jury des Berlinale-Wettbewerbs Generation 14plus
»Deutschland bietet Jugendlichen wie den Akkouch-Geschwistern keinen Halt, dafür aber jede Menge Angst, aus dem Land geworfen zu werden. So entstehen Parallelgesellschaften. Denn: Wo ist zu Hause? Ein Dokumentarfilm, der nah an seinen Protagonisten bleibt, deren Widersprüchlichkeiten ungeschönt protokolliert.«
Bernd Buder, film-dienst, Köln
»Ein kluger Beitrag zur oft hitzig geführten Debatte über Migrantenkinder. Hoffentlich trägt er dazu bei, dass Schicksale von Familien wie den Akkouchs zukünftig stärker nach menschlichen
als nach bürokratischen Aspekten beurteilt werden.«
Nadine Lange, Der Tagesspiegel, Berlin