Inhalt
Der fünfjährige Sahand muss mit ansehen, wie seine Mutter von einer irakischen Granate getötet wird. Er selbst überlebt schwer traumatisiert. Sahands überforderter Vater bringt den Jungen und dessen zwölfjährige Schwester Shooka aus dem Süden des Iran zurück in ihr Heimatdorf zum Großvater. Die Ruhe und die Schönheit des Nordens sollen Sahand wieder zu sich selbst finden lassen. Doch Sahand trägt schwer an den Erinnerungen, auch wird er von den anderen Kindern im Dorf drangsaliert. Bei einem Ausflug an einen nahegelegenen See entdeckt er eine angeschossene Wildgans. Ihr Gefieder lässt ihn an das weiße Kleid seiner Mutter denken. Sie trug es, als sie starb. Der Großvater verbietet Sahand, sich um die Gans zu kümmern. Des Nachts aber schleicht sich der Junge davon, verirrt sich allerdings im Wald. In großer Sorge um den Bruder, macht sich seine Schwester mit ihren Freundinnen auf die Suche. Als sie schon aufgeben wollen, sehen sie in der Ferne eine weiße Gans fliegen und wissen, wo sie Sahand finden werden.
Themen
Kinder im Krieg, Kriegsfolgen, Tod, Trauma, Trauer, Erinnerung, Tiersymbolik, Toleranz, Solidarität, Iran
Fächer
Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Deutsch, Politische Bildung, Psychologie, Philosophie, Sozialkunde
Pressestimmen
»›Wind und Nebel‹ ist ein hoffnungsvoller und ein schöner Film, auch wenn sein Thema alles andere als schön ist ... Talebi arbeitete mit Laiendarstellern und an Originalschauplätzen. Er erzählt eine einfache Geschichte und bedient sich dabei der persischen Poesie. Er nimmt die Perspektive von Kindern ein und erzählt dennoch vom Krieg an sich. Es ist ein Kinderfilm, der auch Erwachsene berührt.« Anke Leweke, Deutschlandradio Kultur
»Ohne überflüssige Erklärungen, aber auch ohne drastische Bilder wird das Grauen des Krieges erfahrbar gemacht. Die Geschehnisse im Dorf, das Mobbing in der Schule laden zur Identifikation ein. Gleichzeitig steht der Konflikt im dörflichen Mikrokosmos paradigmatisch für Auseinandersetzungen. ›Ich schrieb Kindergedichte und Zeichnen mochte ich sehr‹, diktiert der Lehrer in einer Szene. Das trifft in etwa den Film: Ein Kindergedicht im Angesicht des Krieges.« Julia Teichmann, film-dienst, Bonn
»Der Iran-Irak-Krieg ist dem Film als historischer Gegenstand nur zwei, drei Nebensätze wert. Stattdessen erzählt Talebi eine kleine, fast archetypische Erzählung über ein Trauma und seine Heilung und verlässt sich dabei auf eine einfache, klare Symbolsprache.« Maurice Lahde, critic.de – die Filmseite, Berlin