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»Apis mellifera«, die Westliche Honigbiene, macht lediglich eine von rund 25.000 Bienenarten aus. Die Menschen profitieren von dieser Spezies durch die Naturprodukte Honig und Wachs. Das aber ist nur ein schöner Nebennutzen. Lebensnotwendig für die menschliche wie tierische Nahrungsversorgung ist die Blüten-Bestäubung durch Bienen. Ein Großteil der heimischen Nutz- und Wildpflanzen ist auf die Arbeit der Bienen angewiesen, Obstbäume ebenso wie Erdbeeren oder Sonnenblumen. Doch seit Jahren verdichten sich die apokalyptischen Zeichen: Szenarien vom Bienensterben globalen Ausmaßes und Angriffe von Killerbienen illustrieren die Bedrohungen. Übertriebene Fiktionen oder realistische Beschreibungen?
Der Schweizer Regisseur Markus Imhoof hat sich auf eine Reise um die Welt gemacht. Aus 200 Stunden Filmmaterial entstand ein faszinierender, aufregender und nachdenklich machender Dokumentarfilm. 91 Minuten Zeit für das Schicksal der Bienen, mit Stationen in Kalifornien, China, Australien, in den Alpen und in Berlin. Zu sehen sind ländliche Idyllen und riesige Farmen, es geht um die Bewahrung von Traditionen und die Herausforderungen der Zukunft, um Warnungen, Hoffnungen und Chancen. »Die Bienen«, so Markus Imhoof, »sterben am Erfolg der Zivilisation«.
Bienen im Großen und im Kleinen, millionenfach bei der Arbeit. Eine Bildungsreise um die Welt mit höchstem Schauwert und großem Erkenntnisgewinn.
Fotos: Senator Film
Das Buch zum Film
Markus Imhoof, Claus-Peter Lieckfeld: More than Honey.
Vom Leben und Überleben der Bienen, 20,- Euro
orange-press, Freiburg, ISBN 978-3-936086-67-6
Mit Recherche-Hintergründen und ausführlichen Informationen zu den Film-Protagonisten. Anschauliche Darstellungen des Themas ›Bienensterben‹ und des Verhältnisses von Biene und Mensch in seinen verschiedenen Aspekten und Ansätzen: Wissenschaft, Romantik, ›Big Business‹, Zukunft.
Das mobile Spiel zum Film
BeeWithMe
Ein spannendes und unterhaltsames Spiel für iPhone und iPad mit faszinierenden Einblicke in das Leben der Honigbienen. Inspiriert durch den Kinodokumentarfilm »More than Honey«, entwickelt von zero one film in Kooperation mit der Berliner Spiele-Entwickler und Produktionsfirma kunst-stoff und gefördert von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH. Erhältlich im App-Store von iTunes.
»Imhoof ist weniger daran interessiert, die neusten Erkenntnisse in der Forschung über das Bienensterben aufzuzeigen. Er erklärt dem Zuschauer vielmehr die Funktion der Biene in Natur und Gesellschaft, gewährt Einblick in die aufopfernde Aktivität der einzelnen Biene für den Schwarm als Ganzes. Die Erkenntnis des Films ist so einfach wie berührend: Das Bienensterben ist keine exklusive Angelegenheit der Wissenschaft. Es ist die Summe vieler Faktoren, der scheinbare Erfolg der menschlichen Zivilisation und ihres anhaltenden Wachstums, der der Biene zusetzt.«
Simon Meier, CINEMA, Zürich
»Geradezu spannend ist es, mit den Bienen mitzufliegen, etwa im Drohnenschwarm hinter der Königin her, beziehungsweise per ›subjektiver‹ Kamera als Biene auf Sammelflug in der Landschaft. Möglich machen das einerseits ein Minihelikopter mit Kamera, der von einem Drohnenpiloten gesteuert wird, anderseits Bildgeschwindigkeiten von 300 Bildern pro Sekunde (die den 280 Bildern/s entsprechen, mit denen die Bienen sehen) beziehungsweise 70 Bildern/s, mit denen Attila Boa seine Highspeedkamera bei den Makroaufnahmen im Stock laufen liess, um Bewegungsabläufe zu erhalten, die weder Gewusel noch Zeitlupe suggerieren.«
Christoph Egger, Neue Zürcher Zeitung
»Obwohl der Film vollgestopft mit Imkern und ›Bienologen‹ ist, zeigt Imhoof nur erstaunlich wenige von den in solch einer Dokumentation eigentlich unvermeidlichen talking heads. Stattdessen hat er sich große Mühe dabei gegeben, den Bienen mit der Kamera möglichst nah auf den Pelz zu rücken. In einem speziell eingerichteten ›Bienenstudio‹ gelangen ihm beeindruckende Aufnahmen von Bienen beim Abstreichen der Pollen, dem Wabenbau, der Geburt einer Königin und vielem anderen. So scheint die Kamera bei ihren Ausflügen direkt hinter oder neben den Bienen zu fliegen.«
Wilfried Hippen, taz, Berlin
»Mit wunderbar intensiven Bildern von magischer Wirkung schafft Markus Imhoof eine unvergleichlich spannende Atmosphäre, die aufgelockert wird durch Interviews oder beinahe beiläufige Statements. ›Wenn die Bienen verschwinden, verschwindet vier Jahre später der Mensch‹, soll Albert Einstein gesagt haben. Dieser Film prangert nicht an, er zeigt, erzählt und enthüllt, ganz ohne den berühmten erhobenen Zeigefinger und überaus unterhaltsam, aber mit einem mahnenden Blick in die Zukunft.«
Gabi Sikorski, Programmkino.de, Osnabrück