Von sich und anderen forderte Kleist immer alles oder nichts. Diese Maxime hat sich auch der Jungregisseur Lehmann zu eigen gemacht. Er will den Kleistschen Kohlhaas verfilmen und stürzt sich mit Eifer ins Gefecht um Gerechtigkeit. Doch schon nach dem ersten Drehtag scheint der Kampf verloren: Die Produzenten drehen den Geldhahn zu, weil sie nicht an den Kassenerfolg des Projektes glauben. Guter Rat muss nun billig sein. Motivation und Leidenschaft sind gefragt und der absolute Wille, an seine Träume zu glauben. Aber wer auf einem Ochsen wie auf einem Rappen reiten kann, der kann auch Bäume ausreißen und aus der Schlacht gegen die Verhältnismäßigkeit der Mittel als Sieger hervorgehen. Wie das mit vollem Ernst und auf höchst vergnügliche Weise zu bewerkstelligen ist, zeigt der Babelsberger HFF-Absolvent Aron Lehmann in seiner vergnügt-verrückten Klassiker-Adaption.
Fotos: missingFILMs