Der Junge mit dem Fahrrad

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Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Der Junge mit dem Fahrrad
Le gamin au vélo

Belgien/Frankreich/Italien 2011 / Spielfilm / 87 Minuten / 7.-9. Jahrgangsstufe

Inhalt

Der elfjährige Cyril versteht die Welt nicht mehr. Sein Vater hat sich aus dem Staub gemacht, ihn ins Kinderheim gesteckt und zuvor noch sein über alles geliebtes Fahrrad verkauft. Weil sich der Junge mit diesem Schicksal nicht abfinden will, reißt er aus dem Heim aus und flüchtet sich vor den Erziehern in die Obhut einer erwachsenen Frau. Die Friseurin Samantha nimmt ihn an den Wochenenden zu sich, organisiert das Fahrrad wieder und macht sogar den Vater ausfindig. Doch der verweigert jegliche Zuneigung und Verantwortung. Auf der Suche nach Anerkennung und väterlicher Nähe gerät Cyril an den Anführer einer Bande und nach einem Raubzug erneut in arge Bedrängnis.Wieder hilft ihm Samantha, aber Cyril muss lernen, mit Enttäuschungen und Konflikten umzugehen. 

Fotos: Alamode Film

Themen

(Jugend-)Kriminalität   |  Außenseiter   |  Erwachsenwerden   |  Familie   |  Identität   |  Werte   |  Empathie   |  Erziehung   |  Freundschaft   |  Konfliktbewältigung   |  Vater-Sohn-Beziehung   |  Verantwortung   |  Verhaltensmuster

Fächer

Deutsch   |  Kunsterziehung   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde

»›Der Junge mit dem Fahrrad‹ erzählt von einem Lebensweg, von dem man zumeist erst Kenntnis nimmt, wenn er als Verbrechen im Polizeibericht angekommen ist. Der Film romantisiert nicht, aber er schaut genau hin [...] Seine größte Kraft entwickelt der Film in der Inszenierung einer ungemein plastischen Körperlichkeit: Man sehnt die Momente herbei, in denen dieses harte, zähe, ungehobelte Kind in die Arme genommen, von der Wärme eines anderen, größeren, behutsameren Körpers eingefangen, beruhigt wird. Auch wenn sich damit noch kein Traum von einem gelingenden Leben verbindet, ist es zumindest: ein Trost.«
Matthias Dell, der Freitag, Berlin

»Umarmungen sind nie einseitig. Samantha ist genauso verwundbar wie Cyril. Sie wird auch Gründe dafür haben, daß sie den fremden Jungen braucht. Schließlich ist es ja der Junge, der Samantha umarmt, als würde er auch ihre Bedürftigkeit ahnen. Warum sollte sie nicht genauso einsam sein wie er? Die Umarmung ist sympathisierend, und deshalb immer auch geteiltes Leid [...] Auf die Empathie der Umarmung folgt das allmähliche Sich-Trennen, das Zurückfinden zu sich selbst. Das Lösen der Umarmung führt zur Selbstständigkeit.« 

Moritz Pfeifer, schnitt – Filmmagazin, Köln

»Cécile de France ist der erste Star in der Filmfamilie der Dardennes. Ihr glamouröser Charme färbt auf den erzählerischen Duktus ab, umgekehrt stattet sie die Kleinstadt-Friseurin ihrerseits mit einer Wahrhaftigkeit aus, die man so schnell nicht vergisst. Ebenso wenig wie Cyrils Verve, mit der er sich erkämpft, wonach er sich sehnt, und sei es auf Irrwegen. Sein Recht auf Glück, darin gründet seine Sturheit, seine Weigerung aufzugeben.«
Christiane Peitz, Der Tagesspiegel, Berlin

»So viel ungezähmte Energie ist selten auf der Leinwand zu bewundern. Wie der Wildfang tobt, vor jedem Problem davonläuft oder tollwütig um sich schlägt, um schließlich doch auf die Stimme der Vernunft zu hören. Das wärmt und öffnet jedes Zuschauers Herz – für eine Botschaft, der niemand widersprechen kann: All you need is love
Anne-Katrin Müller, kunst+film, Kassel

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