Ein »Big Bang« soll es werden, ihre Sprengung eines Staudamms in Oregon, im grünen Nordwesten der USA. Ein unüberhörbares Zeichen wollen sie setzen mit dieser Aktion, gegen Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur protestieren, auf rücksichtslose Profitinteressen aufmerksam machen. Allein mit Öko-Landwirtschaft, das haben sie erkannt, lässt sich die Welt nicht verbessern. Über das Internet finden Josh, Dena und Harmon zusammen. Ihre Beweggründe für das Vorhaben unterscheiden sich, was sie eint, ist die Entschlossenheit zur radikalen Tat. Für einen guten Zweck natürlich, Menschen sollen nicht zu Schaden kommen. Sie planen, führen aus und hören nur aus der Ferne eine Detonation. Erst aus den Nachrichten erfahren sie, dass ein Camper am Stausee ums Leben kam.
Fotos: MFA+
»Die Frage, die ›Night Moves‹ aufwirft, ist nicht ökologisch-ethischer, sondern menschlich-moralischer Natur: Welche Mittel sind gerechtfertigt, um seine korrekte Haltung in die Praxis umzusetzen?«
Andreas Busche, epd film, Frankfurt/Main
»Wie die besten Thriller übersetzt ›Night Moves‹ individuelle Ängste in größere Zusammenhänge, wie der Realismus schult er den Blick für die Bedeutsamkeit scheinbar belangloser Gesten und Details. Und wie jeder herausragende Film stellt er die ganz großen existentiellen Fragen, ohne sie dem Zuschauer aufzudrängen.«
Julia Dettke, Die Zeit, Hamburg
»Dass ›Night Moves‹ bis zum Schluss mitreißend-spannend bleibt, ist neben den großartigen Dialogen und Reichardts Inszenierung auch den drei Darstellern zu verdanken, die die unterschwelligen Spannungen innerhalb der Gruppe bestürzend vermitteln und eine Anteilnahme erzeugen, auch wenn man zunehmend auf Distanz zu ihren Taten geht.«
Felicitas Kleiner, film-dienst, Bonn
»Das ur-amerikanische Dilemma, zwischen dem eigenen ›pursuit of hapiness‹ und dem Wohl der Gemeinschaft zu entscheiden, wird visuell organisch mit Bildern der wilden Weiten des Landes verbunden. Kelly Reichardts Filme zu schauen, heißt Amerika zu entdecken.«
Tim Lindemann, White Lightnin’ Filmblog
»Die Freiheit ihrer Geschöpfe ist wichtiger als der Wunsch, den Zuschauer mit einem guten Gefühl nach Hause zu entlassen. Was bleibt von den Idealen des sanften Josh, nach seiner Zeit auf der Biofarm, nach dem Staudamm-Wochenende? Darüber lässt sich dann wunderbar streiten.«
Christiane Peitz, Der Tagesspiegel, Berlin