»Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen.« So lautete der irrsinnige Befehl des irrsinnigen deutschen Führers. Ausführen sollte ihn General von Choltitz, ein Militär vom Scheitel bis zur Sohle. Alles war vorbereitet an jenem 25. August 1944, und es sollte nur 20 furchtbare Minuten dauern, um den Eiffelturm, Notre Dame, den Louvre und die Seine-Brücken in die Luft zu jagen. Doch Paris sank nicht in Schutt und Asche, der General verweigerte sich der barbarischen Tat. Ein schwedischer Diplomat soll die Gewissensentscheidung des Deutschen maßgeblich befördert haben. Die beiden Männer trafen sich mehrfach und haben dabei auch über das Schicksal von Paris gesprochen, die filmischen Dialoge aber sind fiktiv.
Fotos: Jerome Prebois/Koch Media
»Dass Volker Schlöndorff dieses Stück nun als von der ersten bis zur letzten Minute hochspannendes Kammerspiel für das Kino adaptiert hat, kann eigentlich nicht überraschen. Seine Nase für gute Stoffe und sein immer noch von der Begeisterung der frühen Jahre durchdrungenes Interesse an der deutsch-französischen Beziehungsgeschichte mussten ihn dorthin führen. Zwei grandiose Schauspieler ... komplettieren dieses Set glücklicher Erfolgsfaktoren.«
Eckhard Fuhr, Berliner Morgenpost
»Zwei ergraute Gentlemen machen Geschichte. Von Choltitz im brüchigen ideologischen Panzer, gehetzt und zweifelnd. Nordling mit stoischer, bohrender Ruhe. Hätte das Gespräch so stattgefunden - man könnte es als Paradebeispiel für die Existenz des menschlichen Faktors in der großen, kalten Politik anführen.«
Tobias Riegel, Neues Deutschland, Berlin
»Natürlich gehören die Sympathien der Zuschauer dem viel eloquenteren Nordling. Aber dass er am Ende dann doch nicht alles hält, was er verspricht, gehört zu den Stärken dieses – trotz seines bekannten Ausgangs – spannenden und intensiven Films über die Freiheit der Entscheidung.«
Rudolf Worschech, epd Film, Frankfurt/Main
»So entspinnt sich ein kluges Kammerspiel um Moral und Würde, um Kriegsverbrechen und Stolz, um Gehorsam und Gewissen, stark gespielt, schnörkellos inszeniert. Eine Hymne an eine der schönsten Städte der Welt.«
Martin Schwarz, zitty, Berlin
»Jeder Bildausschnitt, jede Kamerafahrt und jeder Schnitt sitzen perfekt und unterstützen unauffällig, aber effektiv die durchdachte Dramaturgie. Das Ergebnis ist klassische Kinokunst in höchster Vollendung.«
Gregor Torinus, kino-zeit.de
»Die Brücken über die Seine bleiben stehen – und die möglichen Brücken zwischen Frankreich und Deutschland. Dass sein Film selber eine deutsch-französische Brücke ist, bewegt den Regisseur sichtlich, er blüht auf, wenn er von der berührenden Reaktion des französischen Publikums spricht, auf dem bis heute das Vichy-Trauma lastet. Es geht ihm, sagt Schlöndorff, buchstäblich um das, was ›Diplomatie‹ bedeutet, das Überbrücken von Konflikt durch Dialog.«
Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel, Berlin