Über Jahrtausende hatten die Ozeane keine Besitzer, das Meer galt als gemeinsames Erbe der Menschheit. Doch einige Paragrafen im Völkerrecht haben dieses Verständnis seit den 1990er Jahren dramatisch verändert: Das Staatsgebiet endet nun nicht mehr am Ufer eines Meeres, sondern geht unter Wasser weiter. Dafür werden wissenschaftliche Begründungen herangezogen: »Festlandsockel«, lautet das Zauberwort für das Neuland unter Wasser. Die Dokumentation zeigt, wie Küstenstaaten alles daran setzen, einen möglichst großen Festlandsockel nachzuweisen. Denn je größer der Sockel, desto größer das dazugehörige Meeresgebiet und die Möglichkeiten, wertvolle Rohstoffe aus dem Meeres-boden zu gewinnen. Das Problem: Der Festlandsockel ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen, nur Wissenschaftler können ihn bestimmen. Die Recherche für diese Produktion dauerte mehrere Jahre. Da die sehr diskret arbeitende Festlandsockelkommission zu keiner offiziellen Stellungnahme bereit war, mussten die Filmemacher verschlungene Wege gehen, um Experten vor die Kamera zu bekommen.
ARTE und das Wissenschaftsjahr 2016*17 zeigen, was wir tun können und müssen, um die Meere und Ozeane für uns und künftige Generationen zu bewahren.
Fotos: Robert Cöllen