»Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wieso ich in diese Welt hineingeboren wurde.« Naive kindliche Verwunderung klingt aus diesem Satz, der ganz am Anfang des Films von einem Jungen zu hören ist. Vielleicht auch Erstaunen, etwas Neugier und der unausgesprochen-ernsthafte Vorsatz: Nun bin ich hier und will das Beste daraus machen, für mich und die Welt! Ein Wunsch und ein Wille, der für jedes der 16 Kinder gilt, mit denen uns der Film bekanntmacht. Eine Entdeckungsreise rund um den Globus, 15 Länder auf fünf Kontinenten: verschiedene Kulturen, verschiedene Sprachen und vor allem ganz verschiedene Voraussetzungen für die Gestaltung ihres Lebens. Der Film stellt seine Protagonisten nicht nacheinander vor, sondert ordnet auf kluge Weise einzelne Momente zu einem Mosaik. Wir sehen und erleben, wie sich die Gedanken und Gefühle, die Hoffnungen und Befürchtungen, die Wünsche und Träume zu einem großen, farbigen Bild fügen. Die Kinder erzählen von ihrem Schulweg und den häuslichen Pflichten, von Erwartungen und Verantwortung, von Heimat und Glück. Es geht um Bildung und Familie, um Natur und Klima, um Krankheiten und Kriege und nicht zuletzt eben um ihre Zukunft.
Wie der Film die einzelnen Stimmen als Solisten belässt und zugleich zu einem großen Ganzen orchestriert, ist beeindruckend, berührend, nachwirkend. Gerade für Kinder in einer Wohlstandsgesellschaft öffnet der Film Zugänge in andere Welten, er weitet Horizonte und schärft den Blick.
Der Film ist Teil eines Web-Projekts »199 kleine Helden«.
Fotos: farbfilm Verleih, Berlin
»In seiner Gesamtheit entwirft das ehrgeizige Projekt ein globales Bild von den Nöten und Hoffnungen der Generation, die auch in 60 Jahren noch auf diesem Planeten leben möchte. Das macht den Film nicht nur fürs Kino, sondern auch für den Schulunterricht und die politische Aufklärung wertvoll.«
Peter Gutting, cinetastic.de, Hamburg
»Herbe Themen schneidet Klausmann an, beschönigt nichts, zeichnet kein verklärtes Bild der Kindheit, driftet aber auch nicht in Miserabilismus ab. Die ganze Bandbreite menschlicher, kindlicher Erfahrungen deutet sie an, tut aber nicht so, als wären Kinder aus so unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen wie etwa Laos und Deutschland, wirklich vergleichbar. Gerade dieser undogmatische Blick, der die Kontraste nicht im Sinne eines: ›Seht, wie viel besser es uns in Westeuropa geht‹ gegeneinander schneidet, macht ›Nicht ohne uns!‹ so sehenswert.«
Michael Meyns, programmkino.de, Osnabrück
»Die Filmemacherin reduziert tatsächlich keines der Kinder in ihrem Film auf ihr Leid und baut auch keines zum Helden auf. Sie stellt die Ängste und Hoffnungen der hochbegabten Sai aus New York und der Waise Alphonsine von der Elfenbeinküste, die gar nicht zur Schule gehen darf, gleichberechtigt nebeneinander. Manche der gezeigten Kinder wachsen im Überfluss auf, andere haben Lehrer, die sich lieber schlafen legen, statt ihnen etwas beizubringen. Wieder andere haben Bombenanschläge überlebt oder sehen täglich dabei zu, wie Mädchen als Prostituierte versklavt werden. Ihr Schicksal nimmt jedoch keinem der Kinder die Würde oder die Fähigkeit, eigene Meinungen und Wünsche zu artikulieren.«
Parvin Sadigh, Die Zeit, Hamburg»
»Die Kinder erzählen über ihre Beziehung zu den Erwachsenen, über ihre Angst vor Gewalt und Kriegen, über Krankheiten und Behinderungen, den Umweltschutz und die Atomkraft. Das macht den Reiz des Films für ein junges Publikum aus, das interessante und spannende Identifikationsfiguren auf Augenhöhe angeboten bekommt; gleichzeitig gewinnen erwachsene Zuschauer einen anderen Blick auf bekannte Themenfelder und werden für die Wahrnehmung und Klugheit von Kindern sensibilisiert.«
Stefan Stiletto, film-dienst, Bonn
»Das Umfassende und wahrlich Weltumspannende an ›Nicht ohne uns!‹ hat eine ganz einfache Ursache: Der Film ist ein Teilaspekt eines viel größeren Projekts mit dem Titel ›199 kleine Helden – auf dem Weg in ihre Zukunft«.
Joachim Kurz, kino-zeit.de, Mannheim