Inhalt
Sabine hat bei einem Autounfall ihre Eltern verloren und lebt seitdem im Heim. Als die Siebenjährige erfährt, dass Edith, ihre über alles geliebte Erzieherin, die Arbeit aufgeben wird, weil sie selbst ein Baby erwartet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Sabine fühlt sich verraten, verletzt und ungeliebt. Zutiefst enttäuscht, reißt sie aus und stromert zwei Tage und Nächte durch die große Stadt Berlin - auf der Suche nach Geborgenheit, Zuneigung und beständigem Glück. Dabei lernt sie viele Menschen kennen, glückliche und unglückliche, einsame und verlassene, skurrile und ganz normale. Sie trifft Leute vom Zirkus, sieht auf der Entbindungsstation die Freude junger Mütter über ihre Babys, begegnet auf dem Alex Sowjetsoldaten, hilft einem kleinem polnischen Jungen, der seine Eltern beim Einkaufsbummel verloren hat. Sie wird in das Spiel einer Familie einbezogen, die aber irgendwann nach Hause geht - keiner kann und will Sabine mitnehmen. Auf ihrer Entdeckungsreise in den Alltag außerhalb des Heimes begegnen ihr auch Leid, Intoleranz und Gleichgültigkeit. Manches erscheint ihr höchst merkwürdig, und viele ihrer Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten: Dürfen Erwachsene weinen oder warum wird bei einer Beerdigung musiziert? Am Ende kehrt Sabine Kleist, 7 Jahre, freiwillig ins Heim zurück und versöhnt sich mit Edith. An der Hand einer neuen Erzieherin hüpft sie durch die Allee aufs Haus zu - ohne sich umzuschauen.
Themen
Familie und Familienbeziehungen, Vertrauen, Freundschaft, (Nächsten-)Liebe, Tod, Verlustangst, Trauer, soziale Verantwortung, Einsamkeit, Außenseiter, Lebenserfahrungen
Fächer
Deutsch, Lebensgestaltung-Ethik-Religion
Pressestimmen
»…Petra Lämmel spielt die siebenjährige Sabine so natürlich, daß man meint, Regisseur Helmut Dziuba könne hier gar keinen Text vorgeschrieben, sondern lediglich die Phantasie der Darstellerin angeregt haben. Das betrifft Redeweise wie Gestik und Mimik … und auch ihre Verspieltheit.«
Heidrun Budkiewitz, Film und Fernsehen
»Ein ganz zarter Film. Trotz seiner eigentlich konventionellen Episodenlinie fegt er gebräuchliche Konventionen weg … Hier irrt das Kind durch die Menschenwelt, wir sind wenig klüger. Sabine legt jedes Mal ihre kleine unbeachtete Existenz in die Waagschale, wenn sie jemandem sagt: ›Du kannst mich mitnehmen‹.«
Regine Sylvester, Tribüne
»Ich sah diesen Film in einer alltäglichen Nachmittagsvorstellung inmitten vieler Eltern mit ihren Sprößlingen: Gespannte Aufmerksamkeit bis zum Schluß. Eine gute Stimmung.«
Günter Agde, Filmspiegel