»Wenn du Angst hast, musst du Mut vortäuschen. Werde mutig! Für die anderen.« Eine schwere Bürde für ein 13-jähriges Mädchen, das nun Verantwortung übernehmen soll in einer Zeit, da es um Leben und Tod geht, Frankreich 1943. Fanny und ihre jüngeren Schwestern sind von den Eltern einer Organisation anvertraut worden, die sich während der deutschen Besatzung und des Krieges um jüdische Kinder kümmert. Was aber gestern noch ein sicherer Zufluchtsort war, muss heute Hals über Kopf verlassen werden. Noch haben Fanny und die anderen Kinder der Gruppe eine erwachsene Begleiterin, aber bald schon sind sie ganz auf sich allein gestellt. Sie müssen sich andere Namen einprägen und jeden jüdischen Anschein vermeiden. Dennoch werden sie geschnappt, verhört, verraten – und immer wieder ist es Fanny, die den anderen Halt gibt, sie stärkt und führt. Die Gefahren sind groß auf dem Weg Richtung Schweizer Grenze, doch sie finden das Loch durch den Zaun in die Freiheit.
Mit großem Ernst und kindlicher Leichtigkeit erzählt – nach einer authentischen Geschichte.
Fotos: Atlas Film, Duisburg
Link:
http://www.ajpn.org/sauvetage-chateau-de-Chaumont-205.html
»In einer Zeit, in der vor Krieg und Unterdrückung Geflohene verunglimpft und zurückwiesen werden, erinnert der Film an die Tugenden von Anstand, Mitgefühl und Unschuld.«
Peter Keough, The Boston Globe
» ... um was für einen Glücksfall es sich bei diesem Film handelt. Es geht dabei nicht allein um den in Erinnerung gerufenen historischen Bezug und die Sensibilisierung für die Situation heutiger Flüchtlingskinder. Genauso wichtig ist die Umsetzung der Geschichte, was die Regisseurin zeigt und wie sie es zeigt. Wie es ihr – ähnlich wie Fanny damals – auf bewundernswerte Weise gelungen ist, eine Schar von Kindern ganz unterschiedlichen Alters so perfekt zu führen und zusammenzuhalten.« Holger Twele, Kinder und Jugend Filmportal – kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid
»Ein wichtiger Film, ebenso eindringlich wie berührend. Besonders die kindliche unaufgeregte Perspektive ist es dabei, ohne in moralisch aufgeladene Klischees zu verfallen, die einen Film erschafft, der noch lange in Gedächtnis bleibt. Am Ende ist schließlich Fanny Ben-Ami selbst noch einmal zu sehen – sie hat es geschafft. Viele andere, einschließlich ihrer Eltern, nicht.«
Thomas Repenning, moviebreak.de, Kassel
»›Fannys Reise‹ ist ein bewegendes historisches Drama, das emotional und spannend die Fluchtgeschichte einer Gruppe von jüdischen französischen Kindern im Jahr 1943 erzählt […] Glaubwürdig und empathisch spricht der Film damit zentrale Werte an: Mut, Solidarität, Überlebenswille, Über-sich-Hinauswachsen, den Einsatz für andere.« aus der Jury-Begründung, Fritz-Gerlich-Preis, München 2016
»Ich habe mir immer gesagt: Ihr kriegt mich nicht. Auch als die Nazis am Ende im Grenzstreifen zwischen dem besetzten Paris und der Schweiz auf mich schossen, als ich nochmal zurückgerannt bin, um das kleine Mädchen zu retten, das uns Größeren nicht hinterherkam. Und mit meiner Überzeugung, durchzukommen, habe ich die anderen Kinder mitgenommen und die Verantwortung übernommen. Der Küchenjunge Eli war ja eigentlich der Älteste, aber als er im Zug die Nazis gesehen hat, hat er Angst bekommen und ist davongerannt. Dann habe ich die Zugtickets genommen und gesagt: ›Folgt mir, wenn ihr nicht mitkommt, seid ihr tot.‹«
Fanny Ben-Ami im Gespräch mit Simon Berninger, Frankfurter Rundschau (01.09.2018)