»Dreckliche Schiebe«, ruft Waldemar lauthals durch den Wald. Was das Eichhörnchen – von Beruf Vorschullehrer – sagen will, ist: »schreckliche Diebe«, die ihm den ganzen Wintervorrat an Nüssen geklaut haben. Doch vor lauter Aufregung und in heller Empörung verrutschen ihm die Worte – und Kommissar Gordon hat Mühe, ihn zu beruhigen. Diesen einen Fall wird der Kröterich, im langen Dienst ein wenig müde und träge geworden, noch lösen. Dann aber tritt er in den wohlverdienten Ruhestand. Eine Spur des Diebes ist schnell ausgemacht und ein Verdacht noch rascher bei der Hand: Der hinterlistig-gemeine Fuchs muss es gewesen sein. Auf frischer Tat ertappt wurde er allerdings nicht – und Nüsse frisst er eigentlich auch keine, weshalb sollte er dann welche stehlen? Lange sinniert Gordon vor dem leergeräumten Nussversteck über diese Frage, so lange, bis er völlig eingeschneit ist. Befreit wird er von einer kleinen Maus, die er mit aufs Revier nimmt und gründlich befragt. Die Kleine hat, wie sich herausstellt, nicht mal einen Namen, so dass ihr Gordon »Buffy« vorschlägt, der würde doch gut zu ihr passen. Voller Vertrauen in ihre Fähigkeiten, ernennt er sie flugs zur Assistentin und wenig später sogar zu seiner Nachfolgerin. Buffy übernimmt die Verantwortung, aber ganz ohne Gordons Erfahrungen wird es nicht gehen, um den Nussdiebstahl und zwei weitere mysteriöse Fälle aufzuklären.
Ein frischer Blick auf alte Vorurteile: Mäusemädchen an die Macht!
Fotos: [eksystent distribution] filmverleih, München
»Mit der Botschaft, sich nicht von Vorannahmen und Ängsten leiten zu lassen, spricht der Film zeitlose menschliche Problematiken an und ist gleichzeitig aktuell. Nebenbei gelingt es ihm, die Auflösung von Schwarz-Weiß-Denken zu fördern – nicht nur in Bezug darauf, wie wir Andere einschätzen, sondern auch in Hinblick auf die Regeln, nach denen Zusammenleben funktioniert […] Konflikte gehören zum Zusammenleben und wie sie entstehen, wie sie gelöst werden und wie die einzelnen Beteiligten an ihnen wachsen können, zeigt Linda Hambäck ohne Plattitüden.« Leena M. Peters, filmloewin.de, Berlin
»Hambäcks liebevoll gezeichneter Film, der sowohl ästhetisch als auch erzählerisch angenehm zurückgenommen daherkommt, ist in gewisser Weise eine kindliche Einführung des gerade in Nordeuropa und Deutschland so beliebten Krimigenres. Von der Ermittlungsarbeit bis hin zur Ausrüstung wird altersgerecht erklärt, wie so ein Detektiv arbeitet. Vor allem jedoch wird erzählt, dass man sich nicht von Vorurteilen und Stereotypen leiten lassen sollte, die Realität ist ambivalenter. Doch auch diese moralischen Aspekte wirken nie aufgedrückt, sondern fügen sich organisch in einen sehr sehenswerten Animationsfilm.« Michael Meyns, zitty, Berlin
»In warmen Pastellfarben scheint der Wald bald goldgelb, blaugrau, oder ganz in weiß zu erstrahlen. Eine solch dezidierte Farbgebung lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder neu auf die Bilder und mit langsamen Kamerafahrten durchs Gebüsch, oder aus der Vogelperspektive, lässt sich die Animation Zeit, die Geschichte zu visualisieren […] Und wenn man zu verschiedenen Tageszeiten jeweils ganz bestimmte Kekse isst, weiß man immer, wie spät es ist – mit dem Charme feiner Ironie und einem großem Herzen für den etwas trägen Gordon, der solche Thesen aufstellt, lernen wir die Prinzipien diese Ermittlerduos kennen und lieben.«
Katrin Hoffmann, epd film, Frankfurt/Main
»Wenn Gordon dann Kekse isst, steckt er sie nicht in den Mund wie andere Tiere oder Menschen, nein – er lässt seine Zunge hervorschnellen und schnappt sich die Kekse so selbst aus der Hand. Wie überhaupt die Zeichentrick-Animation den meisten (gleichwohl sehr anthropomorphisierten) Tiere viel natürlich wirkende Bewegungen verleiht; nur die Füchsin, ganz das Raubtier, bleibt immer auf vier Beinen, spricht nicht, sondern knurrt – und ist doch, aber das wird erst am Ende klar, genauso ambivalent gut oder gefährlich wie alle anderen Lebewesen auch.«
Rochus Wolff, kino-zeit.de, Mannheim
»Der konsequente Verzicht auf krachende Action in knallbunter Comicmanier und übersprudelnden Slapstick-Dialogwitz ist eine der Stärken des Films und macht ihn auch kleineren Kindern zugänglich, ohne dadurch filmerprobteres Publikum zu verlieren. Der viel erwähnte Fuchs, das ›tödliche Tier‹, schleicht meist nur als vager Schatten durchs Bild, spricht als einziges Tier nicht, bleibt auch dadurch eine eher abstrakte Idee von Gefahr. Wenn es dann doch mal konkreter wird, bekommt das Publikum einen Wissensvorsprung: Die vermissten Kinder werden gezeigt, wie sie auf eigene Faust vergnügt durch den Wald streifen.«
Ulrike Seyffarth, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid