»»Und so was schaut ihr euch jeden Tag an«, fragt Rocca ebenso verwundert wie verständnislos ihren Klassenkameraden Max. Der zeigt ihr auf seinem Handy, wer und was cool ist in den sozialen Netzwerken. Für Rocca ist das meiste davon völliger Schwachsinn. Hätte sie einen YouTube-Channel, würde sie nur wirklich wichtige Sachen verbreiten. Was Gutes tun und nicht andere mobben. Rocca ist anders als all die andern in der 5A. Gewissermaßen frisch eingeschult, erscheinen ihr die normalen Gepflogenheiten gänzlich fremd und oft ziemlich widersinnig. Bisher lebte das Mädchen mit seinem Vater im Kosmodrom Baikonur, doch nun ist er auf der ISS und die Tochter bei der Oma in Hamburg. Von der ersten Minute an bringt Rocca alles und jeden aus dem Konzept. Völlig unvertraut mit den Normen, Regeln und Verhaltensweisen in der neuen Umgebung, stellt sie alle Gewohnheiten und alle Autoritäten auf die Probe. Rocca ist klug, witzig und von einnehmender Offenheit. Sie sieht, was andere übersehen, fragt, was andere sich nicht trauen. Reich an Herzenswärme, geht sie auf Obdachlose zu und bittet sie um ihre Hilfe. Ein Flaschensammler wird zu ihrem besten Freund – und letztlich zu ihrem Retter in der Not. Rocca gelingt das Kunststück, alles durcheinander zu wirbeln und doch alle(s) zusammenzubringen.
Erde an Weltraum: viele Sterne für diesen Film und seine ganz großartige Hauptdarstellerin.
Fotos: Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg
»Rocca ist ein Superkind. Rocca spielt draußen, während die anderen Kinder auf Snapchat versacken. Rocca ist gut zu allen, während andere mobben. Rocca kann sogar Flugzeuge notlanden, während die anderen Kinder auf ihren Screens bloß Autos zu Schrott fahren. Auch wenn sie erst elf ist, weiß man, dass man nie mithalten können wird mit ihr. Das Kunststück aber, das Katja Benrath in dieser Komödie gelingt: Auch nach 97 Minuten ist man noch hundertprozentig Team Rocca.«
Janne Knödler, Süddeutsche Zeitung, München
»Selbst wenn sie kein Pferd über ihren Kopf heben kann, liegen die Parallelen zu Astrid Lindgrens Kinderbuch-Kultfigur Pippi Langstrumpf doch auf der Hand - und damit meinen wir nicht nur die zwei Nachbarskinder, die zwar anders heißen, aber sofort an Tommy und Annika erinnern. Auch mit einem Astronauten statt einem Piratenkapitän als Vater hat Rocca in ihrem jungen Leben nämlich schon jede Menge wirklich nützliche Dinge gelernt, nur eben nicht die üblichen zivilisatorischen Regeln: Wenn sie nun mal ein Taxi besser einparken kann als alle anwesenden Erwachsenen, warum sollte sie es dann nicht einfach tun? Schließlich hat sie ja auch gerade erst 180 Menschen mit ihrer selbstbewussten Notlandung das Leben gerettet. Und dann kann man auch den Schuldirektor ruhig duzen. Augenhöhe und so.«
Christoph Petersen, filmstarts.de, Berlin
»›Rocca verändert die Welt‹ ist ein zauberhafter Film, der einem jungen Publikum auch als Leitfaden dienen und inspirieren kann, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Weil so viele Menschen in festgefahrenen Bahnen agieren, ohne wirklich zu hinterfragen, ob man die Dinge nicht auch anders angehen könnte. Am Ende verlässt man das Kino mit einem guten Gefühl. Weil das Leben so schön sein kann – und das Kino auch.«
Peter Osteried, programmkino.de, Berlin
»Was das Mobbing in Roccas Klasse angeht, findet das Drehbuch (Hilly Martinek, ›Honig im Kopf‹) gar einen absolut plausiblen, gegenüber allen Beteiligten respektvollen Weg für sie dieses zu beenden. Die Protagonistin im türkisen Overall ist ein tolles Vorbild für Kinder. Und das längst nicht nur für Mädchen.«
Oliver Kube, wessels-filmkritik.com, Hamburg
»Der schnelle Rhythmus des Films lässt sowohl Rocca als auch die Zuschauer*innen kaum zu Atem kommen. Wenn man versucht, die Story zusammenzufassen, klingt das nach einem ziemlichen Overkill für eine Elfjährige. Aber genau das ist die Strategie der Regisseurin Katja Benrath, die Rocca als neugierige Heldin in komplizierte Lebenssituationen hineinrasseln lässt. Warum sammelt Caspar Flaschen, anstatt seinem Beruf nachzugehen? Wieso mobben die angesagten Mädchen der Klasse die schüchterne Zoë? Weshalb darf Rocca mit dem Eichhörnchen nicht sofort zum Tierarzt gehen, nur weil gerade Schule ist? Die Mitschüler*innen jedenfalls finden die Neue in der Klasse aufregend, weil sie wohl noch nie ein Mädchen kennengelernt haben, das sich vor nichts zu fürchten scheint.«
Katrin Hoffmann, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid
»›Rocca verändert die Welt‹ lebt darüber hinaus von seinem ansteckenden Humor, der sich in Form brüllend komischen Slapsticks oder eines intelligenten Wortwitzes manifestiert. In den (körperbetonten) Slapstick-Situationen ist oft Roccas niedliches Eichhörnchen nicht weit, das für reichlich Trubel sorgt – ganz zur Freude der Kinobesucher. Darüber hinaus geht Benrath mit der Zeit und passt ihren Film der Lebenswirklichkeit heutiger Schulkinder an, für die ›Youtube‹, ›Influencer‹ und ›digitale Medien‹ längst zum Alltag gehören.«
Björn Schneider, spielfilm.de, Nierstein
»Gerade in diesen emotionalen Momenten, bei dem der Balanceakt zwischen Tragödie und Komödie erstaunlich gut gemeistert wird, hat der Film seine Stärken. Und auch seine positive, von einem lässigen Soundtrack mit vielen aktuellen Deutschpop-Nummern getragene Grundstimmung (›Sich Sorgen machen bringt keinem was‹) gefällt nicht zuletzt dank der talentierten Hauptdarstellerin Luna Marie Maxeiner als kleiner Weltverbesserin. Während ihre Mitschüler eher stereotypisch angelegt sind, setzten einige hochkarätige erwachsene Darsteller in prägnanten Nebenrollen schauspielerische Glanzpunkte.«
Thomas Lassonczyk, filmdienst.de, Bonn
»Um nach den Sternen zu greifen, muss man zuerst sich selbst und die Welt um sich herum kennen. Das ist die schöne Idee hinter ›Rocca verändert die Welt◊, ein Film, der mehr ist als ein Kinderfilm. Denn Eltern können hier eine Balance lernen aus Prinzipien, Offenheit und Sympathie mit der Welt der Kinder – gerade auch der modernen.«
Veronica Vecchi, AZ München