»In Lappland erzählt man den Kindern, dass ein neugeborenes Rentier, um zu überleben, gerade mal fünf Minuten hat, um sich auf die Beine zu stellen – und fünf weitere, um zu lernen, wie man rennt und schwimmt.« Mit diesen, Spannung und Neugier aufbauenden Worten werden wir in eine Geschichte eingeführt, die uns – wie in einem Spielfilm – einen kleinen Helden in großer Natur erleben lässt. Im April ist Ailo geboren worden, und weil ihn seine Mutter vor der Zeit entband, musste sie sich von der Herde trennen. Nun ziehen Mutter und Sohn den anderen nach, hin zu den Frühlingswiesen und Sommerweiden. Die jährliche Route der wildlebenden, ihren Instinkten folgenden Rentiere führt über hunderte Kilometer – und mit Ailos Augen entdecken wir seine gefährlich-schöne Welt: Wir sehen Steinadler, Elche und Bären, aber auch Eichhörnchen, Lemminge und lustige Hermeline. Die Flucht vor einem Wolfsrudel ist für Ailo und uns die dramatischste Aktion. Im wechselnden Lauf der Jahreszeiten öffnen sich Blicke auf eine absolut einzigartige, von uns zu bewahrende Landschaft. Ein faszinierendes Natur-Abenteuer!
Fotos: NFP marketing & distribution*, Berlin
»›Ailos Reise‹ versteht sich klar als Familienfilm: Als Abenteuer für die Kleinen, als wichtige Botschaft für die Erwachsenen. Und dies schafft Regisseur Guillaume Maidatchevsky trotz einiger Tricks und einer zu aufgedrehten Musik auch mit Bravour. Herausgekommen ist trotz der Kürze eine beeindruckende wie wunderschöne Reise mit reichlich Herz und Verstand, die begeistert und nachwirkt.«
Thomas Repenning, moviebreak.de, Kassel
»Entstanden ist ein Dokumentarfilm, der auf Vermenschlichung weitgehend verzichtet, auch wenn eingestreute Geschichten über einen Polarfuchs, der Freundschaft mit Ailo sucht, einen Lemming, der wilde Tänze aufführt oder ein Hermelin, der nur durch Schnelligkeit Raubtieren entkommt, die Reise emotional anreichern, manchmal sogar für Komik sorgen. Feinde wie Wolf, Luchs, Steinadler und Vielfraß bringen die nötige Dramatik ein, keine heile Welt, sondern einen Welt des harten Ausleseprozesses, in der Schwache nicht überleben […] Und er schärft ganz nebenbei ohne pädagogische oder ideologische Mätzchen den Blick dafür, wie der Klimawandel Lebensraum zerstört, das ökologische Gleichgewicht kippt. Ein faszinierender Familienfilm.«
Margret Köhler, Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), Hannover
»Die Tieraufnahmen sind so packend gedreht, dass wir in jeder Szene mit Ailo und seinen Gefährten mitfiebern. Dabei hütet sich Regisseur Guillaume Maidatchevsky davor, die Tiere zu vermenschlichen und ihnen Emotionen anzudichten, die sie nicht besitzen. Die Erzählerin Anke Engelke tut ein Übriges, die Bilder sachlich zu kommentieren.«
Katrin Hoffmann, epd film, Frankfurt/Main
»Bei aller Dramatisierung der durchweg hochwertigen Aufnahmen bildet der Film die Lebensweisen der Tiere adäquat ab. Am Rande spielen menschliche Eingriffe in die Natur eine Rolle, wenn etwa eine große Abholzmaschine die Rentiere nachts aufschreckt. Der in der Natur stets präsente Tod kommt ebenfalls vor. Eins der Rentiere kehrt nach einem Wolfsangriff nicht zur Herde zurück und ein eindrückliches Bild zeigt zwei im Fluss eingefrorene Renhirsche, von denen nur noch die ineinander verkeilten Geweihe aus dem Eis ragen. So entsteht eine unterhaltsam-informative Parabel über das Überleben, Heranwachsen und Sterben in der Wildnis.«
Christian Horn, programmkino.de, Osnabrück
»Da die Protagonisten selbst nicht sprechen, stehen und fallen Tier-Dokumentationen oft mit dem Off-Kommentar. Für die deutsche Fassung der französischen Produktion wurde Anke Engelke gewonnen – eine perfekte Wahl: Die Komikerin, Schauspielerin, Moderatorin und Synchronsprecherin … führt mit ruhiger Stimme durch den Film und erzählt dabei nicht nur die großen und kleinen Geschichten, die der Film bietet. Vor allem begleitet sie die jungen Zuschauer auch durch die eine oder andere dunkle Szene, ohne das Gesehene zu verharmlosen.« Markus Fiedler, filmstarts.de, Berlin
»Allerdings wählt der von Anke Engelke ohne Anke Engelke-Kapriolen gesprochene Text ganz eigene Töne: Er vermischt spontane Poesie, große Lebensbetrachtungen und extrem simple Erklärungen. »Ailos Reise‹ beeindruckt mit seinen Bildern, schadet sicher auch nicht in der Erziehung. Ein paar Erklärungen über weniger Disney-hafte Tiere sollten später im Biologie-Unterricht allerdings noch hinzukommen.« Günter H. Jekubzik, filmtabs.de
»Visuell ist die Reise des kleinen Rentiers überwältigend. Kameramann Daniel Meyer liefert tolle, mitunter spektakuläre Landschaftsaufnahmen quer durch alle Jahreszeiten. Anke Engelke leiht der deutschen Version ihre ruhige Stimme und erdet den Film immer dann, wenn Julien Jaouens für Dramatisierungen anfällige Musik abzuheben droht. Trotz der Mängel ist ›Ailos Reise‹ ein lehrreicher Spaß für Groß und Klein.«
Falk Straub, spielfilm.de, Nierstein
»Es ist unglaublich, wie nah der Film den verschiedenen Tieren kommt. Um diese Bilder zu erhalten sind der Regisseur und sein Team über mehrere Monate der ›Finse‹-Herde, einer von vier verbliebenen wilden Rentierherden Lapplands, gefolgt. Dass sie den harten Drehbedingungen getrotzt haben, hat sich auf jeden Fall gelohnt: Es sind nicht nur die vielen wilden Tiere, sondern auch die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, die den Zuschauer in die Welt der Arktis entführen und alles andere vergessen lassen.«
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