Dark Eden

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im Land Brandenburg

Dark Eden –
Der Albtraum vom Erdöl

Deutschland 2018 / Dokumentarfilm / 80 Minuten / 9.-13. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Ich wollte nicht sehen, was Jane Fonda sah«, gesteht sich die Regisseurin an einem Punkt ihres faszinierend-fesselnden Dokumentarfilms ein. Die berühmte Hollywood-Schauspielerin war im Helikopter über eine massiv malträtierte Landschaft geflogen, um dann ihren Protest zu bekunden – und auf heftigen Widerspruch zu stoßen. Im Westen Kanadas, in der Provinz Alberta, erstreckt sich eine der gewaltigsten Industrieflächen der Erde. Hier wird Öl aus Sand gewonnen. 2020 sollen es drei bis fünf Millionen Barrel täglich sein. Zwei Tonnen Sand ergeben ein Barrel, also 159 Liter Öl. Das Herauswaschen des Öls aus dem Teersand setzt Stoffe frei, die der Natur, Landschaft, Tieren und Menschen, schwerste Schäden zufügen. Die Regisseurin Jasmin Herold wollte herausfinden, was Leute von überall her anzieht, hier Arbeit und Glück zu finden. Weil sie sich in einen Einheimischen verliebte, blieb sie mehrere Jahre in Fort McMurray, wird mit allen Konsequenzen Teil einer Welt voller Widersprüche. Es ist ein dreckiges Geschäft für unseren Wohlstand.

Bilder von großer Schönheit und bestürzender Wucht.
»How dare you!«

Fotos: W-film/Andreas Köhler, Köln

Themen

Arbeit   |  Heimat   |  Migration   |  Erdöl-Industrie   |  Raubbau   |  Bodenschätze   |  Bodenerosion   |  Emissionen   |  Giftstoffe   |  Krankheit   |  Umweltschädigung   |  Umweltschutz   |  Ökologie   |  Öko-Aktivismus   |  Klimawandel   |  Ethik und Moral   |  Verantwortung   |  Manipulation   |  Kanada   |  Landschaftsveränderung/-zerstörung   |  Lobbyarbeit   |  NGOs   |  Politik

Fächer

Deutsch   |  Politische Bildung   |  Arbeitslehre/Wirtschaft-Arbeit-Technik   |  Geografie

»Mehr als zwei Jahre begleitet Jasmin Herold die Protagonist_innen des Films und zeigt deren persönliche Wege in Interviews. Indem sie schließlich selbst Teil der Gemeinschaft wird, gelingt es Herold eine große Nähe zu Fort McMurray zu erzeugen und damit auch den Zuschauer_innen eine Brücke zu bauen. Umso dramatischer ist die Wahrnehmung der sich anbahnenden Katastrophe. […] ›Dark Eden‹ ist ein emotionaler Dokumentarfilm, der die Notwendigkeit einer konsequent nachhaltigen Klimapolitik deutlich macht und zugleich Verständnis für die Beschäftigten der Ölindustrie aufbringt. Jasmin Herold schafft eine erschütternde Nähe, die keine Ausflüchte zulässt: Unser Lebensstil ist mitverantwortlich für den Klimawandel. Wir alle werden die Konsequenzen tragen, wenn sich nicht bald etwas ändert.« Lea Gronenberg, filmloewin.de, Berlin

»Wie man an so einem Ort leben kann, fragt man sich als Zuschauer zwangsläufig. Die von Herold mit Bedacht und Einfühlungsvermögen geführten Interviews mit den vielen verschiedenen ›Interessengruppen‹ (Vertreter der Öl-Lobby, Ureinwohner, Gastarbeiter, Zugezogene etc.), geben Antworten auf diese Frage. Die Antworten bzw. Gründe sind vielfältig, komplex und regen zum Nachdenken an – ebenso wie es dieser wichtige Film in seiner Gesamtheit tut. […] Wie hoch ist der Preis für unser Öl und sind wir bereit, für das große Geld Gesundheit und unwiderrufliche Umweltschäden zu riskieren – nur zwei der essentiellen Fragen, die diese brillante, aufklärerische und nachdenklich stimmende Doku aufwirft.« Björn Schneider, spielfilm.de, Nierstein

»›Dark Eden‹ ist ein Film der Grautöne, ganz wörtlich genommen. Ein hellgrauer Himmel, davor die dunkelgrauen Wolken der vielen Schornsteine. Schmutzige Schneereste und das blasse Licht des kanadischen Winters. Aber es ist auch ein Film der Grautöne im übertragenen Sinne. […] ›Dark Eden‹ ist ein langsamer Film, ein stiller Film. Trotzdem fesselt er von der ersten Minute an durch die Menschen, die er zeigt, um dann völlig unerwartet Emotionen hervorzurufen. Keine schönen, aber starke. Dark Eden lohnt sich.« Henrike Wiemker, natur.de, Leinfelden

»›Dark Eden‹ ist eine gar schon apokalyptische Dokumentation, die vom täglichen Überleben an einem der dreckigsten Orte der Welt erzählt. Düster, tief, melancholisch und vor allem (un)angenehm persönlich, berichtet sie dabei von den Menschen vor Ort. Ihren Ängsten und Hoffnungen, ihren Leiden und ihren Träumen. Doch das Wirrwarr aus Geld und Zerstörung bringt am Ende nur eines: Die Erkenntnis, dass der Mensch längst auch die abgelegensten Orte der Welt mit seiner Ignoranz und Gewinnsucht vernichtet.«
Thomas Repenning, moviebreak.de, Kassel

»Und das Regie-Paar? Herold und Beamish sind im Film selten zu sehen, nur am Anfang und am Ende des Films, Herold kommentiert die Ereignisse aus dem Off, so dass beide Teil der Geschichte sind, ohne, wie sie sagen, sich ›in den Vordergrund‹ zu spielen. Beiden gelang ein Film, der auf die Menschen eingeht samt persönlichen Dramen. Den Segen und den Fluch einer einzelnen Umweltzerstörung vermitteln sie gleichermaßen, auch in Hinblick auf allgemeine Umweltzerstörung, wie sie die Trumps dieser Erde ohne Rücksicht auf Verluste propagieren.«
Michael Dlugosch, filmrezension.de, Saarbrücken

»Es ist vielmehr die poetische Art, in der ›Dark Eden‹ von diesen Dingen erzählt. Es braucht keine großen Worte angesichts der Giftwolke, die eben auch ästhetisch schön ist. Ganz ruhig und ohne die Erregung umzusetzen, berichtet Herold von ihrem Leben in Fort McMurray und fragt ganz unschuldig nach den Einstellungen und Lebenszielen der Bewohner. Sie weckt Vertrauen, keiner lehnt sie als fanatische Umweltaktivistin ab. Die Erregung aber entsteht trotzdem. Beim Zuschauer. Diese Unruhe, gepaart mit dem schlechten Gewissen, zu den zehn Staaten mit dem höchsten Ölverbrauch zu gehören, hält auch dann noch an, wenn der Film längst zu Ende ist.« Ulrich Sonnenschein, epd film, Frankfurt/Main


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