»Du hast mir damals Hoffnung gegeben, als du 12 warst.« 2007 hatte Slater Jewell-Kemker den französischen Umweltaktivisten, Ozeanforscher und Filmemacher Jean-Michel Cousteau interviewt. Zehn Jahre später, beim »Washington Climate March«, trifft der fast 80-Jährige die junge Frau wieder und überreicht ihr symbolisch den Staffelstab. Nicht erst mit Greta Thunberg artikuliert sich die Jugend gegen den Klimawandel. Schon Jahrzehnte vor ihrem »Skolstrejk för klimatet« haben junge Menschen auf das hingewiesen, was nicht zu übersehen war: Beim 1. Weltklimagipfel 1992 in Rio de Janeiro appellierte die 13-jährige Kanadierin Severn Suzuki an das Gewissen der Delegierten. 2009, auf dem 15. Weltklimagipfel in Kopenhagen, ist Slater Jewell-Kemker zum ersten Mal filmend Teil der Bewegung – und die Veranstaltung erschien ihr wie eine Farce. Zwölf weitere Jahre begleitet und filmt sie die Aktivitäten und Proteste der Jugend, ihre Hoffnungen und ihre Wünsche, Ermutigungen und Enttäuschungen. Absolut subjektiv, absolut ehrlich, mit ihrem Wissen und ihren Gefühlen – und der Zuversicht: Wir sind nicht aufzuhalten.
Ein Film für die Zukunft und ein Aufruf zum Handeln: jetzt!
Fotos: Bundesverband Jugend und Film (BJF), Frankfurt/Main
»›Youth Unstoppable‹ ist kein Film, der nach Prominenten heischt oder gewichtige Statements in Sachen Erderwärmung oder Klimaschutz zu dokumentieren sucht – wem muss man das auch noch erklären? Stattdessen zeigt Jewell-Slater durch ihre subjektive Perspektive die Vernetzung junger Leute auf der ganzen Welt, die sich kennen, austauschen und auf den großen Konferenzen treffen, eine Graswurzelbewegung, ohne ökonomische Ziele aber mit dem festen Willen, etwas zur Veränderung beizutragen. Und der Film ruft dem Zuschauer ins Bewusstsein, dass das Phänomen Greta Thunberg und die Fridays-for-Future-Demos nicht in den letzten zwei Jahren entstanden, sondern ihre Vorgeschichte hatten.«
Rudolf Worschech, epd film, Frankfurt/Main
»Erfrischend an ›Youth Unstoppable‹ ist, dass er radikal subjektiv ist und auf journalistische Objektivität pfeift. Vor allem im ersten Drittel kommt der Film oft rau, fast ruppig daher. Die Kamera wackelt, die Montage ist sprunghaft. Man spürt, dass die junge Regisseurin ihre filmischen Mittel noch nicht sicher beherrscht. Doch das bessert sich mit den (Lebens-)jahren und der professionellen Erfahrung, nicht zuletzt im Umgang mit der Filmmusik. Vor allem wirkt die Darstellung authentisch und ehrlich. Damit liefert der Film gerade dem jungen Publikum, aber nicht nur ihm, starke Identifikationsangebote und gibt viele Denkanstöße.«
Reinhard Kleber, film-dienst.de, Bonn
»Jewell-Kemker war Thunberg gewissermaßen voraus, jedoch blieb ihr die große mediale Aufmerksamkeit verwehrt. Mit der schwedischen Aktivistin änderte sich dies. ›Als Jugend stehen wir hier, damit unsere Stimmen gehört werden‹, äußert eine Jugendliche am Rande einer Protestaktion und ist den Tränen nahe. Da Jewell-Kemker stets unmittelbar beteiligt ist und zu einem Teil der Kundgebungen wird, vermittelt sie einen authentischen, realistischen Eindruck von der Energie und der Aufbruchsstimmung aber auch der Verzweiflung der um ihre Zukunft kämpfenden jungen Menschen.«
Björn Schneider, spielfilm.de, Berlin
»Ich betrachte die Welt auf eine ganz andere Art und Weise, und deshalb bin ich wirklich dankbar dafür. Während die Klimakrise überwältigend und beängstigend ist, sehe ich sie jetzt auch als eine unglaubliche Chance für Innovation und einen Bewusstseinswandel zum Besseren. Ich fühle mich dem Planeten mehr verbunden, und ich habe die Hoffnung, dass die Menschen im Grunde gut sind und gewinnen wollen. Vielleicht ist das naiv, aber ich muss daran glauben, dass wir gewinnen können, denn es ist der Rest meines Lebens, der davon betroffen ist.«
Slater Jewell-Kemker in einem Interview mit Tracie Bedell, www.oneearthfilmfest.org, Chicago/Oak Park (IL)