Geschichten vom Franz

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Geschichten vom Franz

Deutschland, Österreich 2022 / Spielfilm / 79 Minuten / 3.-5. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Dös Leben is a einzige Zumutung«, tröstet die sonst eher griesgrämige Frau Berger den traurig im Hauseingang hockenden Franz. Er sieht sich bereits morgen früh vor dem Lehrer Swoboda stehen, den alle »Zickzack« nennen und der vom kleinen Fröstl schon drei Tage lang wissen will, warum sein Hausübungsheft so zerfleddert ist. In Situationen wie diesen versagt dem armen Franz die Stimme. Es dringt nur noch ein klägliches Piepsen aus der Kehle und alle lachen ihn aus. Außer Gabi und Eberhard natürlich, die stehen ihm bei und wollten ihn ja eigentlich »total zickzackfit« machen. Sie verteidigen ihn auch, wenn die anderen mal wieder über Franz’ Größe spotten, obwohl der Neunjährige doch im letzten Jahr eine Handbreit gewachsen ist. Noch schlimmer, wenn ihn manche wegen seiner schönen Locken für ein Mädchen halten. Irgendwas muss sich ändern, meint der Franz – und da kommt ihm der Hank Haberer gerade recht. Ein »Influencer«, den er bei seinem Bruder auf dem Computer erspäht hat und dem er nun nacheifern will: 20 Regeln für den Weg »vom Zero zum Hero«. Gabi und Eberhard sind mit von der Partie, ob beim Muskelaufbau in der Muckibude oder bei der Mutprobe im Keller. Vor dem Spiegel wächst der Bizeps undvor dem Zickzack wächst der Franz sogar über sich selbst hinaus. Hank sei Dank, aber der Aufstieg zum Alphamann schadet der Freundschaft. Es dauert, bis es bei Gabi wieder »frannzt«.

Schade, dass nach 80 Minuten schon Schluss ist: Dieses Wiener Trio ist umwerfend gut – in einem Film, wie er in (Christine Nöstlingers) Büchern steht!

Fotos: © Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH / Wild Bunch Germany, Berlin

Themen

Familie   |  Familien- und Geschwisterbeziehungen   |  Identität   |  Geschlechterrollen   |  Rollen- und Körperbilder   |  Vorurteile   |  Außenseiter   |  Stärken/Schwächen   |  Selbstfindung   |  Selbstbewusstsein   |  Schule   |  Freundschaft   |  Zusammenhalt   |  Mutproben   |  soziale Medien   |  Influencer   |  Online-Foren   |  Literaturverfilmung

Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Sachunterricht   |  Musik   |  fächerübergreifend

»Der auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Christine Nöstlinger basierende Familienfilm von Regisseur Johannes Schmid umgarnt sein Publikum mühelos mit österreichischem Charme und Humor. Die in Wien angesiedelte Geschichte eines Neunjährigen, der nicht mehr der Kleinste in der Klasse, sondern ein richtiger Kerl mit Macho-Allüren sein will, überzeugt mit glaubhaften Charakteren und sympathischen Darsteller*innen. Zum Vergnügen des Publikums gelingt es dem Film hervorragend, sich in die kindliche Vorstellungswelt hineinzuversetzen. Auch die Nebenfiguren sind gut getroffen und ergeben ein soziales Umfeld, das lebensnah und im Kern harmonisch wirkt.«
Bianka Piringer, spielfilm.de, Berlin

»Tadellos inszeniert, bravourös gespielt von den Kindern wie auch den Erwachsenen, die bemerkenswert charaktervoll gezeichnet sind, unaufdringlich und betont unspektakulär erzählt, entwirft der Film eine fast normale Alltagswelt fern von jedem Fantasy-Schnickschnack, frei von Glücksdrachen und Zauberstäben. Christine Nöstlinger hätte der Film gewiss gefallen.«
Horst Peter Koll, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid

»Schon der Filmanfang von ›Geschichten vom Franz‹ ist großartig! In nur einer Sequenz gelingt es dem Film, nicht nur den Anfang der gleichnamigen Buchvorlage von Christine Nöstlinger filmisch umzusetzen, sondern auch den Tonus der Bücher zu vermitteln – was nicht nur an der Erzählerinnenstimme liegt, die wie eine Hommage an die von Nöstlinger gelesene Hörbuchfassung wirkt. Und gleichzeitig zeigt der Film dem kleinen wie großen Publikum, wie Film funktioniert […] ›Geschichten vom Franz‹ ist aus der Kinderperspektive erzählt, allein das macht den Film zu einem schönen Erlebnis für die kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer. Das sind ihre Probleme, ihre Fragen, ihre Sorgen, das ist ihre Sichtweise auf die Welt. Im – natürlich und lebensnah gespielten – Kindertrio findet jede und jeder seine Lieblings- und Identifikationsfigur, fiebert, leidet und freut sich mit.«
Verena Schmöller, kino-zeit.de, Mannheim

»Der preisgekrönte Münchner Regisseur Johannes Schmid setzt die ›Geschichten vom Franz‹ einfühlsam und mit dem Nöstlinger’schen Witz gekonnt in Szene. Fast scheint es so, als ob der 2018 verstorbenen Erzählerin mit Brigitte Krens Erzählstimme aus dem Off nochmals gedacht wird. Was die ›Geschichten vom Franz‹ so besonders macht, ist, dass (fast) nichts mit erhobenem Zeigefinger oder schöngemalt daherkommt. Dazu passt Marco Wandas Soundtrack wie das Pflaster aufs aufgeschlagene Knie.«
Valerie Dirk, Der Standard, Wien

»Über weite Strecken wirkt der Film im besten Sinne anachronistisch, denn die Geschichte ist schlicht und überschaubar ohne viel Nebenschauplätze. Zum Glück konzen­triert sich das Drehbuch auf Franz und seine Probleme. Nebenbei erzählen die Familienkonstellationen ganz selbstverständlich neue Strukturen mit, ohne sie groß hervorzuheben. Franz' Vater ist der Hausmann in der Familie, und bei Gabi gibt's immer wieder Papa-Wochen, auch ihre Mutter arbeitet. Das ist im Gegensatz zu vielen anderen Kinderfilmen erfrischend unspektakulär erzählt, weil es so alltäglich ist.«
Katrin Hoffmann, epd film, Frankfurt/Main

»Als ein eher vernachlässigter Aspekt wird in diesem Film auch auf Kommunikationsprobleme gegenüber Autoritätsproblemen aufmerksam gemacht, die sich auch in umgekehrter Richtung bemerkbar machen. Auch wenn das ganze Drama um Herrn Zickzack eher wie ein metaphorischer MacGuffin wirkt, so wird doch zumindest aus diesem Erzählstrang erkenntlich, wie massiv die persönliche Motivation eines Lehrkörpers sich auf das Selbstbewusstsein der Kinder auswirken kann und das konservative Umgangsmethoden und berufliche Resignation unter Umständen sich nicht förderlich auf den Selbstwert unserer Jüngsten niederschlagen. Tatsächlich hätte eben jenes Motiv sogar noch ein wenig mehr an Aufmerksamkeit verdient.«
Michel Rieck, riecks-filmkritiken.de, Berlin


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