Birta

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Birta
Birta

Island 2021 / Spielfilm / 85 Minuten / 4.-6. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Der Riesenstapel mit den Rechnungen wird immer größer – und ich kann nicht alle auf einmal bezahlen«. Birtas alleinerziehende Mutter versucht der Tochter zu erklären, weshalb sie den Beitrag für den Handballverein noch nicht überwiesen hat. Auch neue Sportschuhe bräuchte die Elfjährige ganz dringend, beim letzten Training musste sie schon barfuß spielen. Wie knapp sie bei Kasse sind, glaubt Birta zu hören, als sie die Mutter beim Telefonieren belauscht. 100.000 Kronen, also rund 700 Euro, wären nötig, um für sich und die beiden Mädchen ein schönes Weihnachtsfest auszurichten. Gerade mal fünf Wochen bleiben Birta, um das finanzielle Loch zu stopfen – mit einigen verrückten Aktionen und natürlich ohne dass die Mutter etwas davon erfährt. Nach etlichen ebenso mühsamen wie erfolglosen Versuchen der Geldbeschaffung hat der alte Nachbar Jónsi die Superidee: Den von ihm günstig besorgten tiefgefrorenen Fisch wird Birta, mit der jüngeren Schwester im Bunde, unter die Leute bringen. Eine Aktion für einen wohltätigen Zweck, wie Birta an den Wohnungstüren betont und damit das Geschäft befördert. Als sie die Summe fast beisammen hat, kriegt die Mutter Wind von der Sache. Wem das Geld zu Weihnachten glücklich macht, ist dann ganz in Birtas Sinn – und die Mutter schlägt ihrer Tochter schon eine Spendenaktion für Ostern vor.

Reykjavík im kalten Winter, in einem Film mit innerer Wärme und Ausstrahlung auf jede Jahreszeit.

Fotos: Der Filmverleih, Stuttgart

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»›Birta‹ ist ein lebens­naher, unsen­ti­men­taler Kinder­film aus Island mit einer starken Heldin in einer zeitweise schwie­rigen Situation und hat alles, was die Qualität des skan­di­na­vi­schen Fami­li­en­films ausmacht – und ist auch ein aktueller Weih­nachts­film.
Bemer­kens­wert ist, dass der Film innerhalb der Zeit­spanne von gut einem Jahr (2021: Produk­tion und Erst­auf­füh­rung auf Festivals – 12/2022 Kinostart) wesent­lich an Aktua­lität und Brisanz zugelegt hat und heute in einer sich spal­tenden Gesell­schaft noch lebens­näher wirkt. So ist ›Birta‹ auch ein seltenes wie wichtiges Beispiel eines im besten Sinne poli­ti­schen ›Fami­li­en­films‹, der auch noch sehr unterhaltsam ist.«
Christel Strobel, artechock.de, München

»Der Film entwirft einen glaubhaften Kosmos und schildert die Handlung in vielen Szenen aus der Kinderperspektive. Dabei bietet er dem jungen Publikum mit der von Kristín Erla Pétursdóttir überzeugend gespielten Titelheldin eine gute Identifikationsfigur. Doch auch den Erwachsenen und deren Gefühlen wird der nötige Raum zur Entfaltung zugestanden. Die finanziellen Sorgen von Birtas Mutter kommen nachvollziehbar zur Sprache – und die Bemühungen der Protagonistin, das Geld für ein gelungenes Weihnachtsfest selbst zu beschaffen, werden mit Situationskomik eingefangen.«
Andreas Köhnemann, spielfilm.de, Nierstein

»Es macht durchaus Spaß, den Mädchen dabei Gesellschaft zu leisten, wie sie eine Situation retten wollen, die eigentlich außerhalb ihres Einflussbereiches liegt. Dass man ihnen dabei die Daumen drückt und auch drücken möchte, versteht sich von selbst. Zwar sind die Figuren dieser Geschichte keine strahlenden Heldinnen, denen alles zufliegt und die in jeder Situation die richtige Entscheidung treffen. Doch die Art und Weise, wie sie hier an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen, imponiert. Das jüngere Publikum darf sich darin auch wiederfinden, wenn sich zwei Scheidungskinder irgendwie durch diese Welt schlagen wollen, die oft schrecklich kompliziert ist.«
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, München

»Sympathische Nebenfiguren stehen dem schwesterlichen Duo mit Rat und Tat zur Seite. Zu dem älteren, kinderlosen Ehepaar im Obergeschoss verschlägt es die Schwestern mittags nach der Schule, wenn ihre Mutter wieder länger arbeiten muss. Statt Tiefkühllasagne rührt ihnen hier die freundliche Greta frische Pfannkuchen zusammen. Im Haus wohnt außerdem eine vietnamesische Großfamilie, deren Sohn Kim Birtas bester Freund ist. Bemerkenswert ist die Leichtigkeit, mit der soviel Diversität – verschiedene kulturelle Herkünfte, Altersklassen, Familienkonzepte – eingeflochten wird, ohne sie zu problematisieren. Salka Sól Eyfeld schließlich (bekannt aus der isländischen Krimiserie ›Trapped‹) wirkt wie eine leicht chaotische, aber immer bemühte und liebevolle Mutter.«
Maxi Braun, epd film, Frankfurt/Main

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