»Eine gute Gemüseküche ist das Fundament allen Glücks«, verkündet der Großvater am Mittagstisch. Tochter und Enkelin dürfte das, als Vegetarierinnen, gefallen. Der wie ein Cowboy aussehende Opa ist eben aus Amerika zurückgekommen, mit einem schweren Koffer in der Hand und einem Banjo auf dem Rücken. Merkwürdig, dass er Songs von Blut- und Leberwurst schmettert. Vor 25 Jahren hatte er sich urplötzlich aus dem Staub gemacht. Der Grund dafür war wohl ein sehr spezieller – wie der für die überraschende Heimkehr auch. Anfangs eher skeptisch und ablehnend, findet Babs den Opa bald okay. Erst recht, als er ihr zum 9. Geburtstag ein ganz besonderes Haustier schenkt: ein quicklebendiges, süßes Ferkel, allerdings nicht stubenrein. Nachdem Oink Mutters Gemüsegarten verwüstet hat, bringt ihn Babs zur Welpenschule. Hier wird das aus der Art geschlagene Tier Klassenbester, besteht die Prüfung mit Bravour. Wie intensiv sich Opa Tuitjes um das weitere Wohl des Schweinchens kümmert, kommt Babs bestem Freund Tijn aber verdächtig vor. Als die Kinder rausfinden, dass der ach so nette Tuitjes mal Metzger war und was er in seinem Koffer verbirgt, ist Gefahr im Verzug. Mit vereinten Kräften gelingt es, dem fiesen Opa noch vor dem Wettbewerb um den Würstchenkönig das Handwerk zu legen.
Eine schöne Schweinerei, in der es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst geht!
Fotos: Kinostar Filmverleih, Stuttgart
»›Oink‹. Also Quiek. So heißt der Stop-Motion-Film der Niederländin Mascha Halberstad. 72 Minuten lang geht es darin um Tierschutz, Vegetarismus und einen Familienkonflikt. Statt auf komplizierten thematischen Tiefgang wird hier, der Zielgruppe entsprechend, auf einfachen Humor gesetzt. Halberstad verwendet liebevoll kreierte Knetanimationen, die an erfolgreiche Vorreiter wie der britischen Stop-Motion-Serie ›Wallace & Gromit‹ erinnern.«
Alanza Schmidt, Berliner Morgenpost
»›Oink‹ erzählt nicht nur von einer ungewöhnlichen Freundschaft, sondern schneidet auf einer zweiten Ebene auch ernste Themen wie Kritik am Fleischkonsum, Vertrauensbruch und Ruhmsucht an, die verstärkt auch ältere Kinozuschauer ansprechen. Sympathische Anliegen wie Tierschutz, gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit werden allerdings nicht mit pädagogischer Plakativität, sondern kindgerecht und unterhaltsam verpackt angesprochen.«
Reinhard Kleber, artechock.de, München
» ... hat man einen Animationsfilm gesehen, der die Zwischentöne ebenso beherrscht wie das etwas Brachialere und dessen Macherinnen nicht allein auf die Technik geachtet haben, sondern eine kluge Geschichte fern von stereotyper Figurenzeichnung erzählen wollten. Solche Schweinereien darf es bitte mehr auf der Leinwand geben!«
Rochus Wolff, filmdienst.de, Bonn
»Erst im Laufe des Films wird deutlich, wie viele Schichten ›Oink‹ darüber hinaus hat und damit auch die mitschauenden Eltern unterhält: Hier geht es auch um verschiedene Lebens- beziehungsweise Ernährungsweisen und die Beschaffenheit von Würstchen, um Freundschaft und Veränderungen und darum, aus einem Nutz- ein Haustier zu machen. Der niederländische Film erzählt seine Geschichte mit viel schwarzem Humor und einigen Grausamkeiten, die bestimmt nicht alle Kinder ertragen können. Aber das Ende versöhnt und gibt sogar noch Denkanstöße mit auf den Nachhauseweg.«
Verena Schmöller, Münchner Merkur
»›Oink‹ greift mit dem Gegensatz von fleischlicher und pflanzlicher Ernährung ein wichtiges Thema auf und gefällt durch die Ambivalenz vieler Figuren, zumal von Babs Eltern. Ein wirklich empfehlenswerter Kinderfilm.«
Frank Arnold, epd film, Frankfurt/Main
» … gewinnt mit Charme, Witz und Tempo besonders die jüngere Zuschauerschaft spielend. Das liegt nicht zuletzt an dem zeitgemäßen Appell für Tierrechte.«
Lida Bach, moviebreak, Kassel
»›Oink‹ hält noch ein Happy End ohne Opa, aber mit dem Ferkel bereit und versöhnt dann doch über den herben Verlust und die große Enttäuschung. Auch ein junges Publikum muss begreifen, dass man Warnungen ernst nehmen sollte und Menschen auch hinterfragen können muss. Das hat Babs zu spät getan. Aber alles in allem haben sie und Oink nochmal richtig Schwein gehabt.«
Katrin Hoffmann, kinder-jugend-filmportal.de, Remscheid