»Manchmal mache ich Sachen, die ich nicht machen will«, gesteht Franky einem Typen namens Hasi und fügt tiefsinnig hinzu: »Aber da bin ich dann auch nicht ich selbst.« Damit ist schon die Vervielfachung vorgegeben, die in Frankys Fall eine Vervierfachung ist. Eigentlich sitzt sie ja im Getränkemarkt an der Kasse und hat genug mit sich selbst zu tun. Wie sie mit der Mutter klarkommt und deren Vorstellungen für das gelungene Leben der Tochter unterläuft. Was sie von sich und der Welt erwartet, was sie will und wen sie will. Verlieben möchte sie sich endlich, am einfachsten gleich in ihren Nachbarn. Doch dann kommt Hasi, der Freund ihrer besten Freundin Katja, mit einem Kuss in die Quere. Alles total verwirrend und verstörend blümerant. Ein Glück, dass Franky in ihr Kopfkino ent- und darin verschwinden kann: In ein plüschiges 5-Sterne-Hotel mit wundersamem Fahrstuhl, aus dem ihre anderen Ichs steigen. Das sexy Zimmermädchen Ella und der sich gerne als Mädchen verkleidende Lenni. Der an einer Bombe bastelnde, aber keinem etwas Böses wollende Hotelpage Frank und schließlich die sich nach Ruhe sehnende Frau Franke. Jeder ist ein Teil von Franky, ihres Charakters, ihrer Persönlichkeit, ihrer Wünsche, Träume, Fantasien. Alle für eine, eine für alle!
Wer bin ich und wenn ja, wieviele? Frankys Antworten darauf in einem fantastisch-verrückten Film mit Lena Urzendowsky als Königin des Chaos, das Leben heißt.
Fotos: jip film & verleih, Frankfurt/Main
»›Franky Five Star‹ erzählt vom Leben einer jungen Frau, die gerade nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. Und davon, was in diesem Kopf vor sich geht, den sich die Regisseurin Birgit Möller als ein altes Hotel vorstellt, in dem die inneren Stimmen als Gestalt gewordene Charaktere ihr Unwesen treiben. Das klingt vielleicht kompliziert, wirkt aber ganz natürlich in der leichtfüßigen Inszenierung einer märchenhaft-charmanten Komödie.«
Peter Gutting, film-rezensionen.de, München
»Mit viel Einfallsreichtum erzählt Birgit Möller ... vom Erwachsenwerden. Ideenreich und verspielt setzt sie die beiden Erzählebenen in Szene und erinnert dabei ein wenig an die Filme von Jean-Pierre Jeunet oder Wes Anderson. Die Dynamik zwischen den Welten stimmt. Ihre Besetzung ist mit Leidenschaft dabei, sei es Sven Hönig als kapitalismuskritischer Page des Seelenhotels oder Sophie Killer als Frankys Femme-Fatale-Inkarnation Ella. Im Mittelpunkt spielt Lena Urzendowsky ... glänzend die Klaviatur der Emotionen aus. Das macht vor allem viel Spaß, verfügt aber auch über den nötigen Ernst, ist immer wieder überraschend, auch wenn die Geschichte selbst das Rad der romantischen Komödie nicht wirklich neu erfindet, aber eine gelungene, originelle Version davon bietet.
Lars Tuncay, FILMtabs.de, Aachen
»Aus einer im Kern simplen Coming-of-Age-Geschichte, gepaart mit einer zarten Romanze, wird durch die wechselnden Persönlichkeiten ein schauspielerischer Parforceritt, in dem Lena Urzendowsky sich im wahrsten Sinne des Wortes austoben kann. Spielend leicht wechselt sie zwischen den Rollen, mal kindlich, mal lasziv, bleibt dabei jedoch stets vor allem Franky, auf der Suche nach sich selbst. Durch diesen originellen Ansatz hebt sich Birgit Möllers ›Franky Five Star‹ wohltuend von den vielen Befindlichkeitsfilmen ab, in denen junge Menschen nach sich selbst suchen. Das tut zwar auch Franky, aber mit ganz eigenem Witz und Phantasie.«
Michael Meyns, programmmino.de, Berlin
»Inszeniert und ausgestattet ist der Film mit all seinen Details dabei sehr liebevoll und trägt so viel zur Atmosphäre bei. Das Anliegen, dem Publikum dieses Krankheitsbild mit den cineastischen Mitteln des Spielfilms näherzubringen, gelingt dabei sehr gut, so dass der Film einerseits einen ungewöhnlichen Einblick in die Psyche von Menschen gibt, die unter dieser leiden, bietet gleichzeitig aber auch sehenswerte Kino-Unterhaltung.«
Doreen Kaltenecker, testkammer.com, Dresden
»Einige Einfälle wie Frankys kapitalismuskritische Seite fügen sich nicht ganz so gut ins Gesamtkonzept ein, wenngleich sie mit angenehmem Augenzwinkern gestaltet sind. Trotzdem funktioniert das Konzept. Zu verdanken ist das besonders Lena Urzendowsky, die die unterschiedlichen Persönlichkeiten glaubwürdig darzustellen vermag und zu einer Person verbindet, mit der man mitfühlen kann, auch wenn ihr Verhalten immer wieder vor den Kopf stößt. Durch ihre gekonnten Wechsel zwischen aufgedreht und verunsichert entsteht zudem eine Situationskomik, die dem Film neben der tragischen eine sehr heitere Dimension verleiht.«
Jannek Suhr, epd film, Frankfurt/Main