Krabat

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Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Krabat

Deutschland 2008 / Spielfilm / 120 Minuten / 7.-10. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Kannst bei mir Lehrjunge werden. Schlag ein Krabat – oder hast du Angst?« Mit zwei Freunden war der 14-Jährige als Sternsinger bettelnd durch das vom Krieg verwüstete Land gezogen. Seine Mutter hatte ihm die Pest geraubt, nur ihre Kette mit dem Kreuz waren ihm noch als Erinnerung an sie geblieben. Im Traum einer Winternacht hatten ihm elf Raben vorgekrächzt, er wäre zu Höherem berufen. Krabat folgte dem schwarzen Ruf und gelangte an die Mühle im Koselbruch. Hier will ihn der Meister weit mehr als das Müllerhandwerk lehren. Nachdem Krabat in der Osternacht seine erste Prüfung bestanden hat, nimmt ihn der finstere Meister in den Kreis seiner Schüler auf, reif für den Unterricht in Schwarzer Kunst. Zuvor jedoch muss er das Kreuz der Mutter vergraben. Im Dorf trifft Krabat – unsichtbar für Normale – auf ein Mädchen, das ihm fortan nicht mehr aus dem Sinn geht. Als sein Freund Tonda mysteriös ums Leben kommt, häufen sich für Krabat die Zeichen des Bösen, reift sein Entschluss, dem Treiben des Meisters ein Ende zu setzen. Dem Mädchen Kantorka fällt die Bürde zu, den Fluch der Mühle zu brechen. Nie wieder soll in der Neujahrsnacht ein Bursche sein Leben verlieren. Nie wieder sollen elf Raben ausfliegen, um einen Zwölften für ihren unheiligen Bund nach Schwarzkollm zu verführen.

Otfried Preußlers »Lebensbuch« in einer teuflisch guten, magischen Verfilmung!

Fotos: Croco Filmverleih & Vertrieb GmbH, Berlin

Themen

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Fächer

Deutsch   |  Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Geschichte   |  Musik   |  Kunst

»So wie die Sprache Preusslers knapp ist, wirkt die Bildsprache Kreuzpaintners konzentriert. Doch strahlt ›Krabat‹ nie drögen Kunstwillen aus. Wir müssen nicht eine Sekundärliteratur-Verfilmung über uns ergehen lassen, sondern werden von der ersten bis zur letzten Minute von packendem Erzählkino bei Laune gehalten. Dafür sorgen neben den Bildern die Darsteller, die so überzeugend zu einem Ensemble zusammenfinden, dass man ihre Besetzung als selbstverständlich gegeben hinnimmt. Dennoch muss man Daniel Brühl herausheben, weil er der einzige Star in diesem Ensemble ist und somit den schwierigsten Part hat. Er meistert ihn herausragend, gerade weil er kaum etwas Sichtbares dafür unternimmt. Sein Tonda strahlt genau das aus, was er ausstrahlen soll: Ein unendlich trauriges, aber auch unendlich liebevolles Kraftzentrum. Und mit David Kross als Krabat hat Kreuzpaintner einen jugendlichen Hauptdarsteller gefunden, der sich als unbeschriebenes Blatt hervorragend zur Projektionsfläche und Identifikationsfigur eignet.«
Thomas Binotto, Neue Zürcher Zeitung

»Ein Horror-Märchen aus bedrückenden Zeiten. Ein Gleichnis über die Kraft der Liebe. Eine Lausitzer Sage, die Otfried Preußler zum Bestseller machte. Wie verfilmt man so etwas? Antwort: Genau so wie es Marco Kreuzpaintner getan hat. Als düsterdunkle Fantasy, als kaltes Mysterydrama. Die Schnitte sind schnell, die Effekte prächtig - und trotzdem gerät nicht die Botschaft unter all den visuellen Aufputz. Die Mühlen-Bilder sind von einer zwielichtigen Stimmung glasiert und die Landschaft so unwirtlich, dass Gefühle zerbrechen müssen [...] Regisseur Marco Kreuzpaintner hat genau den Ton zwischen unheimlicher Anrufung und gruseligem Zeitklima getroffen. Er erzählt von einer Jungenfreundschaft und einer ersten Liebe, vom Seelenverkauf und der Hoffnung auf Erlösung. Das hat einen enormen Schauwert und eine erstaunliche erzählerische Kraft. Das sprüht vor fantastischen Einfällen und ist von einer Düsternis, die bedrückt.«
Norbert Wehrstedt, Leipziger Volkszeitung

»Dies ist der Film für alle, die endlich einmal ganz genau sehen wollen, wie sich ein Junge in einen Raben verwandelt, wie der Hoyerswerdaer Forst von oben aussieht und der siebente Mahlgang dort, wo das Knochenmehl rauskommt.«
Kerstin Decker, Der Tagesspiegel, Berlin

»Das Glück dieses Films ist die Vision, die sein Regisseur ganz offensichtlich hatte: mit den Bildern über die materielle Wirklichkeit des Kinomachens hinaus zu verweisen und die Aussage des Films eben nicht von der Rechnerleistung bestimmen zu Kenner der Buchvorlage werden nicht jeden Handlungsstrang ausgeführt sehen, aber es gibt eigentlich keinen Grund, deswegen unzufrieden zu sein. Denn die Sorgfalt des Regisseurs gegenüber Preußlers Roman drückt sich ja auf vielen Ebenen aus.«
Anke Westphal, Berliner Zeitung

»Ein großer Teil der Dreharbeiten findet bei Sibiu (Hermannstadt) im Herzen Transsilvaniens statt. Die Karpaten werden allen Ansprüchen gerecht und verlangen den Schauspielern und der Crew dennoch viel Mühe ab. Gerade der größte Vorteil   die unberührte Natur   stellt das Team vor riesige logistische Herausforderungen.  Wir sind im Schlamm ersoffen bei den Dreharbeiten in Rumänien , erzählt Regisseur Marco Kreuzpaintner im Interview. Das Leinwand-Schwarzkollm wird, inspiriert von den umliegenden Karpatendörfern, gezimmert  aus echten rumänischen Bauernhütten, deren Teile man durchnummeriert, demontiert und am Set wieder aufbaut. Die Mühle – dunkel, bedrohlich, ein mächtiges, böses Tier, das auf Beute lauert  –  errichten die Kulissenbauer nach detaillierten Plänen, die inzwischen an die Mühlenbauer vom Krabat-Verein weitergegeben wurden. Die Film-Mühle hat das Team nach Ende der Dreharbeiten zurückgelassen. Die transsilvanischen Schäfer nutzen sie als Unterstand.«
Nadine Fabian, Märkische Allgemeine Zeitung, Potsdam

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