Horizont

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Horizont
L‘Horizon

2021 / Spielfilm / 89 Minuten / 9.-13. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Momente teilen. Emotionen leben.« Abgedroschene, inhaltsleere Slogans wie dieser werben mit Hochglanzbildern für den Bau von »DreamCity«. Ein futuristischer Freizeittempel mit Palmen und Kunstschnee, geplant auf einer Frei- und Grünfläche am Rande von Paris. Bauern werden dafür von ihren Höfen vertrieben, so wie Arthurs Vater. Der hat jahrelang geschuftet, um die geerbte Landwirtschaft ökologisch umzustellen, nun muss die Familie alles aufgeben. Während der Vater in Hungerstreik tritt, kämpft sein Sohn mit anderen jungen Aktivist:innen nicht nur gegen das Prestigeprojekt, sondern für Natur- und Klimaschutz generell. Sie haben sich in einem Hüttencamp eingerichtet, um die Landräumung zu verhindern. An Arthurs Seite ist Adja, beide kennen sich vom Pflege-Praktikum im Altenheim. Die fast 18-Jährige hat eine rasante Kehrtwende vollzogen: Mit ihren Freundinnen fand sie bislang Vergnügen an Cosplay-Conventions und den Followern im Netz. Doch irgendwie fühlt sie sich von Arthurs familiärer Geschichte und den Zielen der Leute um ihn herum berührt. Manche der Aktionen sind Happenings, aber der Ernst der Lage ist offensichtlich, wenn die Polizei Tränengas und Schlagstöcke einsetzt. Der Konflikt um »DreamCity« eskaliert, von einem Hochhaus-Dach hallt der Ruf über Paris: »Nein, wir geben nicht auf!«

Es geht um ihre Freiheit und ihre Zukunft: Die Kraft der Jugend zum Widerstand.

Fotos: Arsenal Filmverleih, Tübingen

Themen

Klima-Aktivismus   |  Umweltschutz   |  nachhaltige Landwirtschaft   |  Zivilgesellschaft   |  soziale Ungleichheit   |  Diskriminierung   |  Rassismus   |  Migrationsgesellschaft   |  Klassismus   |  Demokratie   |  politisches Engagement   |  Konsumkritik   |  Empowerment   |  Architektur   |  Zukunftschancen   |  Identität   |  Liebe   |  Freundschaft   |  Generationskonflikt   |  Frankreich

Fächer

Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde   |  Deutsch   |  Politische Bildung   |  Französisch

»Émilie Carpentier hat sich bei Filmworkshops, die sie in einem Nachbarschaftshaus südlich von Paris angeboten hat, in die ›erfrischende Energie und Vorliebe für provokante Rhetorik … der Jugendlichen mit Migrationshintergrund‹ verknallt, denen sie den Film widmet und die ihren ›Blick auf die französische Gesellschaft komplett‹ verändert haben: ›Ich, die ich nach der Vorgabe ›Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit‹ einer öffentlichen Schule aufgewachsen war, erkannte, dass dieses Motto nicht der Realität entsprach, in der sie lebten, dass die Ressourcen sich unterschieden, je nach Schule, Bezirk.‹ Zwei ehemalige Workshop-Teilnehmerinnen, Assmar Abdillah und Dany Bomou, schreiben am Drehbuch von ›Horizont‹ mit.«
Marit Hofmann, nd-aktuell.de, Berlin

»›Horizont‹ zeigt eine Generation, die sich gegen die bestehenden Verhältnisse auflehnt. Bei der Politisierung der Hauptfiguren wird am Ende zwar ein wenig dick aufgetragen, dafür gibt es aber viele Zwischentöne und Ambivalenzen, auch in Adjas Charakter. Die jungen Darsteller*innen überzeugen durch die Bank, allen voran die temperamentvolle Tracy Gotoas in der Hauptrolle. Ein sehenswerter Debütfilm, der die Generation ›Fridays for Future‹ ohne Umschweife feiert.«
Christiane Radeke, kinofilmwelt.de, Remscheid

»Wie jeder gute Coming-of-Age-Film wirft ›Horizont‹ existenzielle Fragen wie Einsamkeit, die Warenförmigkeit menschlicher Beziehungen, die Suche nach dem guten Leben auf. Carpentier gibt diesen Fragen in ihren Figuren Raum und Komplexität, die Zeit zu Zögern, zu Zweifeln, sich zu ändern. ›Horizont‹ ist ein kluger Glücksmoment im Kino.«
Fabian Tietke, Der Tagesspiegel, Berlin

»Gerade das Jugendliche, Diffuse, manchmal auch Gelangweilte (und, ja, Langweilige) des Charakters macht Adja so interessant, weil sie auf diese Weise der üblichen Stigmatisierung entzogen wird. In Zukunft bitte mehr davon. Und klar, demonstrieren gehen ist natürlich auch wichtig, sowieso.« Philipp Stadelmaier, Süddeutsche Zeitung, München

»›Horizont‹ ist Carpentiers erster abendfüllender Spielfilm und ein sehenswertes, aber ausbaufähiges Debüt. Nicht jede Entscheidung in der Entwicklung ihrer Protagonistin ist nachvollziehbar. Die Einteilung der Welt in eindeutig voneinander abgrenzbare Lager ist allzu simpel. Und am Ende übertreibt es die Filmemacherin mit pathetisch-politischen Gesten arg. All das sind jedoch lässliche Sünden in einem Erstling, der nicht vergisst klarzumachen, dass seine Protagonistin mehr zu verlieren hat als viele der Protestierenden um sie herum. Ein Umstand, den wir aus unseren Wohlfühlblasen heraus leicht übersehen.«
Falk Straub, kino-zeit.de, Mannheim

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