Rikscha Girl

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Rikscha Girl
Rickshaw Girl

Bangladesch / USA 2021 / Spielfilm / 102 Minuten / 7.-9. Jahrgangsstufe

Inhalt

»Die albernen Bildchen, die du malst, bringen uns kein Geld ein«, wirft die Mutter ihrer Tochter vor. Dabei hat Naima doch gerade 100 Taka verdient, für die künstlerische Verschönerung einer Hochzeitsfeier reicher Leute. Vereinbart als Lohn waren allerdings 200, die das Mädchen auch resolut einfordert. Dass sie sich mit der Hälfte begnügen muss, schmerzt um so mehr, als ihre Familie gerade jetzt jede Zusatzeinnahme dringend braucht. Der Vater ist beim Rikschafahren umgekippt, und die nötigen Medikamente für seine Behandlung sind teuer. Weil er die weitere Leihgebühr der Rikscha nicht aufbringen kann, holt der hartherzige Vermieter das von Naima farbenprächtig verzierte Gefährt zurück. Die Worte eines Bekannten im Ohr: »Dhaka ist die Stadt des Geldes«, folgt das Mädchen der Verheißung. Die Zehn-Millionen-Metropole ist überwältigend in ihren Kontrasten. Naima bekommt eine Stelle vermittelt als Haushaltshilfe in einer Luxuswohnung. Von ihren Arbeitgebern als Eigentum betrachtet und eingeschlossen, ergreift Naima bei erster Gelegenheit die Flucht. Sie trifft auf andere Kinder ohne Heim und Familie, übernachtet auf der Straße oder in Ruinen von Hochhäusern. Ihr Entschluss, als Rikscha-Fahrerin Geld zu verdienen, konfrontiert sie mit einer anscheinend unüberwindlichen Hürde: Es ist ein Job ausschließlich für Männer. Sie schneidet ihre langen Haare ab, aus Naima wird Naim – und der Junge wird eingestellt. Die von ihr wieder auffällig bemalte Rikscha bringt mehr Aufträge und mehr Einnahmen – und trägt ihr den Neid der Kollegen ein. Als das Geheimnis entdeckt wird, endet ihre Karriere als Rikscha-Fahrerin. Naimas Talent als Malerin eröffnet ihr jedoch neue Perspektiven.

In Farben und Tönen eine bereichernde Begegnung mit bengalischer Kultur – in Begleitung eines ermutigend starken Mädchens.

Fotos: Landfilm Chemnitz / barnsteiner-film, Ascheffel

Themen

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Fächer

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»Neben einer berührenden Coming-of-Age-Geschichte erzählt ›Rikscha Girl‹ auch von der bengalischen Kultur: vom Kino als Ort der Träume, von der Musik und der bildenden Kunst, dem bengalischen Alpana-Stil: Das sind farbenfrohe Motive, die traditionell von Frauen gemalt werden. In der Figur der Naima und ihrer Leidenschaft, alles zu bemalen, was ihr unter die Finger kommt, verbinden sich auf bezaubernde Weise die Traditionslinien.«
Verena Schmöller, tz, München

»Der graue Alltag und die knallbunten Bilder bilden ebenso Kontraste wie die Schichten von reich und arm. Auf der einen Seite hat der Film etwas sehr Lebensbejahendes und Aufmunterndes. Er verschweigt aber auch die hässlichen Aspekte nicht. Kleine Triumphe gehen mit Niederlagen, Demütigungen und Schicksalsschlägen einher, Sozialdrama und Märchen gehen Hand in Hand. Das führt die jüngere Zielgruppe behutsam an eine Welt heran, bei der vieles im Argen liegt, bei der es sich aber dennoch lohnt weiterzumachen und am eigenen Traum festzuhalten. Das ist insgesamt schön, ohne kitschig zu werden.«
Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, München

»Regisseur Amitabh Reza Chowdhury verwebt elegant Milieuschilderung mit dramatischer Verwicklung, um beide Seiten der Lebenswelt von Naima detailreich auszuschmücken [... ]  Wie nebenbei thematisiert der magische Realismus der Inszenierung zudem die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern, die Gegensätze zwischen Stadt und Land sowie die vibrierende Energie einer aus den Nähten platzenden Metropole wie Dhaka.«
Peter Gutting, kino-zeit.de, Mannheim

»Novera, die in fast allen Szenen zu sehen ist, trägt mit ihrem natür­li­chen, aber ausdrucks­starken Spiel denn auch den Film. Ihre kindliche Naivität, ihre Verletz­lich­keit als Naima, die in Dhaka praktisch auf sich allein gestellt ist, wirken ebenso glaubhaft wir ihr Mut und ihr impul­sives Verhalten, wenn sie benach­tei­ligt oder ungerecht behandelt wird. Das Gleiche gilt für ihren künst­le­ri­schen Impetus: In den unge­wöhn­lichsten Situa­tionen, etwa mitten in der Nacht in einer fremden Wohnung, findet Naima irgendwo Farben, Pinsel oder Stifte und beginnt zu malen. Der schöp­fe­ri­sche Akt bedeutet für sie Freiheit, auch Befreiung von der mate­ri­ellen Not und der Restrik­tionen einer patri­ar­cha­li­schen Gesell­schaft. Zumal Naima schließ­lich für ihre Krea­ti­vität auch Aner­ken­nung findet.«
Reinhard Kleber, artechock.de, München


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