FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Viele Filme für uns

Mit ihm und seinem Werk sind wir in mehrfacher Weise eng verbunden: 2016 standen wir in der Akademie der Künste sogar gemeinsam auf der Bühne: Herrmann Zschoche bekam von der DEFA-Stiftung den »Preis für das künstlerische Lebenswerk«, wir erhielten einen der drei Programmpreise. Auch im Kino konnten wir ihn als Gast von FILMERNST-Veranstaltungen begrüßen. Gemeinsam mit seiner mehrfachen Drehbuchautorin Christa Kozik stellte er im Kino »Movieland« in Erkner »Sieben Sommersprossen« vor ...



... und ebenso den wunderbaren Kinderfilm »Philipp der Kleine«.
Auf dem FILMERNST-Programm stand natürlich auch »Insel der Schwäne« (1983), dem die FDJ-Zeitung »Junge Welt« seinerzeit beschied: »Das ist wieder kein Film für uns.« Herrmann Zschoche und sein Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf hatten ein Tabu gebrochen: Auf das Wohnungsbauprogramm von Staat und Partei durfte kein Schatten fallen! Beim III. Nationalen Spielfilmfestival in Karl-Marx-Stadt 1984 wurde es der Publikumsjury verwehrt, diesen Film auszuzeichnen. Die Platte in Marzahn gibt es noch, die Probleme auch – ein weitsichtiger Film.

Der für FILMERNST wichtigste Herrmann-Zschoche-Film ist »Karla«, der 1965, nach dem berüchtigten 11. Plenum der Partei, der Zensur zum Opfer fiel. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Hochschulabsolventin. Voller Hoffnung und mit großem Idealismus tritt Karla Blum die Stelle als Lehrerin in einer mecklenburgischen Kleinstadt an. Ihre Schüler will sie zu selbständigem und kritischem Handeln erziehen. Karla passt sich kurzzeitig an, doch ihre Ideale sind stärker: Sie whrt sich weiter gegen den allgemeinen Opportunismus – und wird am Ende des Schuljahres zwangsversetzt. Die großartige Karla-Darstellerin Jutta Hoffmann war mehrfach unser Gast.

Ende Mai 1989 kam ein Film von Herrmann Zschoche und Christa Kozik in die Kinos, in dem Anja Kling ihre erste Hauptrolle spielte: »Grüne Hochzeit«, gewissermaßen die Weitererzählung und Fortschreibung von »Sieben Sommersprossen«, allerdings bei weitem nicht so ein durchschlagender Erfolg.

Herrmann Zschoches letzter Kino-Spielfilm, »Das Mädchen aus dem Fahrstuhl« (1991), lief erst unlängst bei FILMERNST und in den SchulKinoWochen. Wir sehen, wie ein Zehntklässler an die Wandzeitung seiner Schule ein Blatt heftet mit der Überschrift:»Über die Ungerechtigkeit in der Schule oder Wem nützen Zensuren?« Das wäre für einen Deutsch-Aufsatz heute noch ein kontroverses Thema, damals, in den späten 1980er Jahren in der DDR, war es eine maximale Provokation. »Das Mädchen aus dem Fahrstuhl« verknüpft, wie so oft bei Herrmann Zschoche, auf sehr eindrückliche Weise Liebes-, Lebens-, Zeitgeschichte.

Am 25. November feierte Herrmann Zschoche seinen 90. Geburtstag.
FILMERNST gratuliert auf das herzlichste und wünscht ihm vor allem Gesundheit. Seine Filme bleiben in unserem Programm.



Preisverleihung der DEFA-Stiftung 2016 (Bilder 1, 2 und 3). Bild 3: Herrmann Zschoche u.a. mit dem Filmkomponisten Christian Steyer und dem Moderator Knut Elstermann. Bild 4: Herrmann Zschoche und Christa Kozik im »Movieland« Erkner. Bilder 5,6,7,8: Szenen aus Herrmann-Zschoche-Filmen: »Philipp der Kleine« (Foto: DEFA-Stiftung/Herbert Kroiss); »Das Mädchen aus dem Fahrstuhl« (Foto: DEFA-Stiftung/Waltraut Pathenheimer/Dieter Chill); »Sieben Sommersprossen« (Foto: DEFA-Stiftung/Herbert Kroiss); »Karla« (Foto: DEFA-Stiftung/Franz-Eberhard Daßdorf). andere Fotos: DEFA-Stiftung / FILMERNST

»Mark Twain wäre stolz gewesen!«

Dieser Satz steht auf dem Plakat zu einem Film, der Anfang August in Bayern in die Kinos kam – und von dort hoffentlich das ganze Land erobert. Verdient hätte er es, aber ganz einfach wird‘s nicht: Was wir hören, ist Bayerisch – und nicht alles, was wir hören, verstehen wir auch. Die Geschichte aber kennen wir alle: »Tom und Hacke« ist eine Mark-Twain-Adaption ganz eigener Art.


Zeit und Ort haben sich beträchtlich geändert: Wir erleben die »Schwören-und-Schweigen«-Helden 1948 in Niederbayern. Aus München, vom Zorro Filmverleih, kam die Anfrage, ob FILMERNST das Unterrichts-Begleitmaterial erstellen wolle. Als Preußen waren wir etwas verwundert ob des Vertrauens in unsere fremdsprachigen Fähigkeiten, aber wir haben uns schnell eingehört.

Nun würden wir uns – im Einverständnis mit Mark Twain – wirklich sehr freuen, wenn der Film auch nördlich des Mains viele Zuschauer fände. Das Material steht zur Verfügung, der stets für den anspruchsvollen Kinder- und Jugendfilm engagierte »film-dienst« hat es gelobt.

»Eine vorzügliche Arbeitshilfe bietet ›FilmErnst‹, eine Initiative des Filmverbands Brandenburg e.V. und des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM), zum Kinostart von Norbert Lechners abenteuerlichem Jugendfilm ›Tom und Hacke‹. Das analytisch differenziert und aufmerksam vertiefte Brevier dient primär als Unterrichtsmaterial, bietet aber allen am Film Interessierten umfangreiche Informationen sowohl zum historischen Kontext des Films (Deutschland im Jahr 1948, Thema Schwarzmarkt) als auch zur Bedeutung der dialektalen Sprachfassung von ›Tom und Hacke‹; eine ausführliche Beschreibung des Storyboards mit Filmstills und Schauplatzzeichnungen führt nachhaltig die Erzählweise des Films vor Augen und bietet weitere spannende Ansätze für eine gründliche Auseinandersetzung.«
film-dienst, Bonn, Nr. 16/2012

Später Sieg der Diktaturen?

Zum Glück steht ein Fragezeichen nach dem letzten Wort und kein Punkt. Unter diesem provokanten Titel ist Ende Juni eine neue Publikation erschienen, die zeitgeschichtliche Kenntnisse und Urteile von Jugendlichen beschreibt und auswertet. Wissenschaftler vom Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin hatten 5.000 Neunt- und Zehntklässler aus verschiedenen Bundesländern mit Multiple-Choice-Bögen befragt.


Als erschreckend und beängstigend wurden die repräsentativen Ergebnisse vielerorts kommentiert. Die Studie müsse, so Kulturstaatsminister Bernd Neumann, »alle Verantwortlichen in Deutschland wachrütteln«, und er forderte die Länder auf, ihren Beitrag in den Schulen deutlich zu verstärken.

»Was geschah am 17. Juni 1953?« Bei dieser Frage kreuzten immerhin 37 Prozent die richtige Antwort an: »Volksaufstand in der DDR«. 21 Prozent aber markierten den Punkt »Internationale Anerkennung der DDR«, 19 Prozent »Deutsch-sowjetischer Vertragsabschluss« und 16 Prozent »Währungsreform in der DDR«.

Rund 40 Prozent sehen keinen oder nur geringe Unterschiede zwischen der heutigen Bundesrepublik und der DDR sowie dem nationalsozialistischen Regime. Nur die Hälfte aller Schüler charakterisiert den nationalsozialistischen Staat als Diktatur, zwei Drittel betrachten die DDR als Demokratie.

Publikation hier

Die gleiche Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Klaus Schroeder hatte bereits vor vier Jahren mit ähnlichen Befunden für Aufsehen gesorgt. Für FILMERNST und das LISUM war das seinerzeit Anlass, ein Projekt zu entwickeln unter dem Titel »Vergangenheit verstehen – Demokratiebewusstsein stärken. Die DDR im (DEFA-)Film«. Die Filmauswahl markierte exemplarisch verschiedene Felder der zeitgenössischen filmischen Darstellung der DDR: das ideologische Selbstverständnis von Staat und Partei am Beispiel eines Propagandafilms wie »Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse«, die sozialistische Kulturpolitik anhand eines von der Zensur verbotenen Films wie »Karla«, die Artikulation individueller Lebensentwürfe in einer Musikdokumentation wie »flüstern & SCHREIEN« oder die retrospektive, humorvoll-nostalgische Betrachtung der Vergangenheit in einer Komödie wie »Sonnenallee«.

Die Ergebnisse des Projekts liegen vor, wurden in einer Publikation dokumentiert und erst unlängst in einem Beitrag in »Deutschland Archiv online« von Thomas Heimann kommentiert. Er würdigte die Ansatzpunkte der Arbeit begrüßte ausdrücklich Nachfolgeprojekte.

Die in der Broschüre vorgestellten 15 Filme können nach wie vor – in Rücksprache mit FILMERNST – für entsprechend schulfilmische Veranstaltungen oder Projekte gebucht werden.

Broschüre hier

Politische Filmbildung

Im Rahmen ihrer Dissertation entwickelt Peggy Wolf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Bildung an der Universität Potsdam, didaktisch-methodisch begründete Ansätze und Angebote zum kompetenz- und kulturorientierten Einsatz von deutschen Spielfilmen im Politikunterricht. Bereits jetzt möchten wir auf eine Lehrerfortbildung am 27. November hinweisen. 


Peggy Wolf wird in einer »Werkstatt Politische Filmbildung« – in Kooperation u.a. mit FILMERNST und dem LISUM – am 27. November (9 bis 17 Uhr, Campus Griebnitzsee) – gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern Unterrichtskonzeptionen und Materialien diskutieren und erproben.

Für den kompetenzorientierten Politikunterricht werden Unterrichtsvorschläge und -materialien zu folgenden Filmen bereitstehen:

»M – Eine Stadt sucht einen Mörder« (Regie: Fritz Lang, D 1931)
Themen: Herrschaft und Ordnung, Todesstrafe, Selbstjustiz, Parallelmontage, Ton- und Schwarz-Weiß-Film

»Die Legende von Paul und Paula« (Regie: Heiner Carow, DDR 1973)
Themen: Rollenbilder und Gesellschaftsordnung/-politik in der DDR und heute, Bild-/Tonmontage, Spannungsaufbau

»Leroy« (Regie: Armin Völckers, D 2006/07)
Themen: rechtsextreme Stereotype und Vorurteile, Satire über Sprache, Bild und Musik

»Kony 2012 / Invisible Children« (Regie: Jason Russel, USA 2012 )
Themen: Videoaktivismus, soziale Netzwerke, Kriegsverbrechen, Uganda, Bild- und Tongestaltung

Flyer zur Fortbildungsveranstaltung hier


Anmeldungen für diese Veranstaltung sind ab sofort möglich:
bei FILMERNST hier oder telefonisch 03378 209 161

oder

FortbildungsNetz des Landes Brandenburg hier
(Fortbildungsnummer 12L310407)

Freiheit und Wahrheit in Grenzen - Filmtipp

Die Berlinale erkor ihn zum Geheimtip, dann tourte er durch die Welt, heimste bereits etliche Preise ein – in Nashville, Cannes, Schwerin –, bekam des Prädikat »besonders wertvoll«. Nun ist er zunächst in Berlin und Potsdam in den Kinos angelaufen, ab 16. August auch bundesweit. Absolut sehenswert – und absolut streitbar. Es geht um den Realitätsgehalt, um Wahrheit und Authentizität. Was darf der Dokumentarfilm? 


»This Ain't California« blendet ein Vierteljahrhundert zurück und taucht ein in die so genannte »Rollbrettfahrer«-Szene in der DDR. Möglich war ja im Osten manchmal mehr, als man heutzutage glauben will. Nur in den richtigen Bahnen musste es ablaufen und unter Kontrolle bleiben.

Der Film verknüpft Fotos, Super8-Aufnahmen, Animationen, Interviews und ganz viel Musik zum Mosaik einer Jugendkultur, die ihre Freiheit auch in Grenzen auslebte und genoss.

»This Ain't California« ist ein Erlebnis und eine Wucht, aber der Film provoziert Streit und Widerspruch. Als Dokumentarfilm angekündigt und ausgewiesen, überrascht er durch eine schwer zu durchschauende Mischung aus Realität und Fiktion.

Der 1974 in Berlin (West) geborene Regisseur Marten Persiel umschreibt sein Werk dann auch als »dokumentarische Erzählung«, manche Zuschauer fühlen sich jedoch »verarscht«. Im Gespräch mit Marco Frenzel (Stadtmagazin »zitty«) versucht Persiel seine Methode und seinen Umgang mit Wahrheit und Wahrhaftigkeit zu erklären. Am Ende des Interview gibt er auf drei gleich selbstgestellte Fragen drei kurze Antworten:

Welche Bilder sind bei »This Ain‘t California« manipuliert? Alle.

Welches Bild zeigt die Wahrheit? Keines.

Welches erzählt die Wahrheit? Hoffentlich, irgendwie, alle.

Damit wir uns, damit sich möglichst viele in die Diskussion um diesen »Dokumentarfilm« einbringen können, gilt auf alle Fälle eines: Erst unbedingt ansehen und dann darüber reden! Gern auch im FILMERNST-Forum über die Webseite. Wir bleiben jedenfalls dran am spannenden Thema, was kann und was darf ein Dokumentarfilm: viel Freiheit und Wahrheit in Grenzen?  

Sportsfreund Lötzsch in der »Halle des Ruhms«

Kein filmernster Beitrag zu den Olympischen Sommerspielen, wohl aber einer zum Sport: Wolfgang Lötzsch hätte vielleicht auch ein- oder sogar mehrmals Olympiasieger werden können. Das Zeug dazu hatte er, er galt als Jahrhunderttalent des Radsports. Was ihm fehlte, war die in der DDR von einem Spitzensportler verlangte politische Einstellung. Die Stasi bespitzelte ihn, die Familie, die Freunde – und brachte ihn in den Knast. 


Aus der Traum von Olympia und Weltmeisterschaft. Nach seiner Entlassung trainierte er eisern weiter, gewann Rennen um Rennen, trotzte den Umständen und verlor doch gegen einen allmächtigen Staat. Jetzt ist Wolfgang Lötzsch verdientermaßen – aufgrund seiner »besonderen Biografie durch die Teilung Deutschlands« – in die »Ruhmeshalle« des deutschen Sports aufgenommen wurden.

Wolfgang Lötzsch war schon mehrere Male Gast bei FILMERNST, gemeinsam mit Sandra Prechtel und Sascha Hilpert, die vor einigen Jahren den beeindruckenden Dokumentarfilm »Sportsfreund Lötzsch« gedreht haben.

»In ›Sportsfreund Lötzsch‹ fallen keine emotionalen Nullsätze, die in den heute oftmals so aufgescheuchten TV-Dokus für Dramatik sorgen sollen«, lobte damals »Der Spiegel«, und für das ARD-Kulturmagazin »titel, thesen, temperamente« war es ein Film »gegen verharmlosende Ostalgie und das Vergessen«.

Wolfgang Lötzsch war alles andere als ein Revoluzzer, er war einfach nur kein Opportunist. Seine Geschichte ist ein klassisches Drama über Freundschaft und Verrat, Opportunismus und Widerstand. Und sie erzählt, wie ein an sich unpolitischer Mensch eine Widerstandskraft entwickelt, die einen ganzen Staatsapparat aus der Fassung bringt.

»Sportsfreund Lötzsch« ist nach wie vor ein hervorragender Film-Beitrag zur geschichtlichen, zur staatsbürgerlichen Bildung.

Europa-Premiere

Am 6. Juni lässt sich der Tag schon vor dem Abend loben: Von 10.00 bis ca. 12.30 Uhr gibt es eine FILMERNST-Sonderveranstaltung im Rahmen des 18. Jüdischen Filmfestivals. Das Filmmuseum Potsdam präsentiert gemeinsam mit FILMERNST exclusiv für Schülerinnen und Schüler den Spielfilm »David« (USA 2011), noch vor dessen offizieller Europa-Premiere am Abend. Im Anschluss an den Film ein Gespräch mit seiner amerikanischen Produzentin, Stephanie Levy. Anmeldungen ab sofort hier.


»David« ist ein spannendes, sensibles Plädoyer für Kommunikation und Toleranz. Der Blick auf das  eigene im anderen. Die Hoffnung auf die Überwindung tiefer Gräben. Der Film lief bereits mit großem Erfolg auf zahlreichen internationalen Filmfestivals, überzeugte das Publikum und die Presse. 

Zum Inhalt:

Daud ist ein braver muslimischer Junge, der mit seiner Familie in Brooklyn lebt. Der strenge Vater, Imam in einer Moschee, erwartet vom Sohn Gelehrsamkeit und Disziplin. Die vom Großvater geerbte Koran-Ausgabe soll den Elfjährigen an Werte und Traditionen gemahnen und im Glauben bestärken. Als Daud im Park eine liegengelassene Thora findet und sie pflichtschuldig in der Synagoge abgeben will, bringt er sich selbst in ein tiefes Dilemma: Nach seinem Namen gefragt, kommt ihm statt Daud ein verwirrtes David über die Lippen, was ihn plötzlich zu einem jüdischen Jungen macht. Mit Eifer besucht er von nun an den jüdischen Religionsunterricht, freundet sich mit jüdischen Gleichaltrigen an, erforscht mit ihnen jüdische Geschichte. Notlügen belasten jedoch Dauds Gewissen. Die Entdeckung seiner doppelten Identität ist nur eine Frage der Zeit.

Weitere Informationen zum 18. Jüdischen Filmfestival in Berlin und Potsdam unter: http://www.jffb.de/

»Fritzi war dabei«

Vier Kandidaten schafften es ins Finale für den Deutschen Animations-Drehbuchpreis 2012. Verliehen wurde die Auszeichnung während des 19. Internationalen Trickfilm Festivals in Stuttgart – und gewonnen hat Beate Völcker, FILMERNST-Inspiratorin seit Anbeginn des Projekts. Ihr Drehbuch »Fritzi war dabei« überzeugte die Jury durch authentische Erzählweise und plastische Darstellung der Geschichte. FILMERNST war zwar nicht dabei, gratuliert aber auf das herzlichste und freut sich schon auf den Film.



Der Deutsche Animationsdrehbuchpreis in Höhe von 2.500 Euro, gestiftet von der Telepool GmbH, wurde 2012 bereits zum sechsten Mal verliehen. Anliegen des Wettbewerbs ist die Förderung deutschsprachiger Animationsfilme mit herausragendem Potenzial und besonderem Anspruch.

»Fritzi war dabei«: Diesen Spruch schreibt die Neunjährige auf ein Plakat, das ihre Mutter zur Demo mitnehmen soll. Fritzi darf leider nicht mit, denn für Kinder, so finden die Erwachsenen, ist es zu gefährlich bei den Leipziger Montagsdemonstrationen. Aber Fritzi ist hartnäckig: Sie will unbedingt wissen, warum so viele Schulfreunde plötzlich nach Ungarn verschwunden sind und wieso ihre Eltern nach dem Fernsehgucken neuerdings immer streiten. Eines wird ihr dabei immer klarer: Sie will keine Mauer mehr in der DDR haben. 

Christian Lüffe (Leiter des Bereichs Film, Fernsehen, Hörfunk beim Goethe Institut München) begründete die Entscheidung der Jury: »Die Umarbeitung der Romanvorlage von Hanna Schott zu einem Animationsdrehbuch fügt dem Stoff des Romans eine neue originelle Dimension hinzu, zumal die ersten atmosphärisch-dichten Zeichnungen von Gerda Raidt bereits jetzt eine gelungene visuelle Umsetzung der Animation erhoffen lassen. Die Geschichte ist in stimmige Szenen mit pointierten Dialogen übertragen und in einer authentischen Sprache mit einem großen Verständnis für dramaturgische Linien umgesetzt.«

»Fritzi war dabei: Eine Wendewundergeschichte« von Hanna Schott mit Zeichnungen von Gerda Raidt ist erschienen im Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig.  

Filmernster Rundbrief

In der ersten Mai-Woche der erste FILMERNST-Newsletter! Das Datum passt ganz gut, selbst wenn kein rundes Jubiläum damit verbunden ist: Auch in der ersten Mai-Woche 2003 haben wir einen Brief an Lehrerinnen und Lehrer des Landes Brandenburg geschrieben, damals aber noch mit der Post versandt. Im Schreiben vor neun Jahren kündigten wir etwas Neues an: ein von nun an kontinuierlich stattfindendes Filmprogramm für die Grundschulen, ein Angebot als Ergänzung und Bereicherung des Unterrichts. Das »KinderKinoSpecial« kam gut an, schon Anfang 2004 wurde es in FILMERNST umbenannt. Rasch hatten wir zwar eine Webseite und sind auch ganz social-networkig bei facebook, doch ein Newsletter ließ auf sich warten. Nun aber ist es so weit: In wahrscheinlich nicht ganz regelmäßigen Abständen möchten wir Sie per Rundbrief filmernst auf dem laufenden halten. Wir hoffen auf Ihr ernstes wie filmisches Interesse und freuen uns auf eine noch intensivere Kommunikation.


Der erste, im Mai 2003 empfohlene Film hieß »The Mighty – Gemeinsam sind sie stark«. Ganz unbewusst war dieser Titel wegweisend: FILMERNST hat immer auf die enge Verbundenheit der Partner – Schulen, Kinos, Förderer – gesetzt und in dieser Gemeinsamkeit eine Erfolgsgeschichte geschrieben: In acht FILMERNST-Jahren kamen 170.000 Kinder und Jugendliche in 1.600 Kino-Vorführungen mit 225 verschiedenen Filmen. Die meisten Veranstaltungen waren umrahmt von Moderationen und Gesprächen. Gerade diese intensive Begleitung durch FILMERNST – vor den Veranstaltungen und im Kino – ist nach wie vor ein großes Plus unseres Projekts. Besonderen Anklang fanden die mehr als 100 Begegnungen mit Filmschaffenden – Regisseuren, Autoren, Schauspielern, Produzenten. FILMERNST hat sich seit 2004 zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – im Land Brandenburg und darüber hinaus.

Aktuelle Programmfilme

Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik

2.–5. Jahrgangsstufe

Dancing Queen

4.–7. Jahrgangsstufe

Young Hearts

4.–7. Jahrgangsstufe

Rikscha Girl

7.–9. Jahrgangsstufe

Berlin Bytch Love

9.–13. Jahrgangsstufe

Morgen irgendwo am Meer

9.–13. Jahrgangsstufe

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SchulKinoWochen im Land Brandenburg

Ein Projekt von VISION KINO – Netzwerk für Film- und
Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST.
Unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

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Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 162 (Susanne Pomerance)
03378 209 148 (Jana Hornung)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
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FILMERNST

… bietet

im besonderen Lernort Kino und als Teil des Unterrichts ein regelmäßiges Programm ausgewählter Kinder- und Jugendfilme für alle Jahrgangsstufen – und darüber hinaus die Möglichkeit für Veranstaltungen mit medienpädagogisch und künstlerisch wertvollen Wunschfilmen.

… vernetzt

engagierte Lehrer, Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmemacher und ist als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für schulfilmische Projekte aller Art.

… präsentiert

sein Angebot in zahlreichen Brandenburger und auch Berliner Kinos und hat sich zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – in der Region und darüber hinaus.

… fördert

mit anspruchsvollen Unterrichtsmaterialien, mit moderierten Veranstaltungen, Gesprächen und Diskussionen nachhaltig die Entwicklung von Film- und Medienkompetenz, von kultureller und Allgemeinbildung.