FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

2011
»Niemand hat die Absicht ...«

Er war DDR-Jugendmeister im Hürdenlauf, doch das dramatischste Rennen seines Lebens hat er verloren: Am 13. August 1961 machte sich der inRöntgental bei seiner Oma wohnende Abiturient Roland Exner auf den Weg in die Oderberger Straße, um gegen den Bau der Mauer zu protestieren. Von Polizisten durch die Schönhauser Allee gehetzt, wurde er schließlich gefasst und verhaftet: Drei Jahre und 15 Tage Zuchthaus Bautzen. In FILMERNST-Sonderveranstaltungen ...


... zum 50. Jahrestag des Mauerbaus las Roland Exner aus seiner Lebensgeschichte. 1961, jedenfalls bis zum 13. August, besuchte der junge Leistungssportler die im Westberliner Statdteil Reinickendorf gelegene »Bertha-von-Suttner-Schule«. Jeden Tag bewegte er sich zwischen zwei Welten: zwischen Ost- und Westberlin, zwischen Sozialismus und Kapitalismus - für die ostdeutsche Propaganda zwischen Gut und Böse.


Auch andere ehemalige Schülerinnen und Schüler aus so genannten »Ostklassen« des Abiturjahrgangs 1961 kamen als Zeitzeugen zu FILMERNST und lasen Auszüge aus ihrem 2011 erschienenen Buch »Immer auf der Hut. Ost-Schüler in Westberlin. Als die Mauer dazwischenkam.« Junge Frauen und Männer des Jahrgangs 1961: Sie wohnten in der DDR und in Ostberlin und gingen in Westberlin zur Schule. Das schriftliche Abitur war geschafft, das mündliche stand nach den Sommerferien an. Aber dann kam der 13. August. Schicksalswende. Die neue Situation verlangte blitzschnelle Entscheidungen: Fliehen oder bleiben, Familie oder geistige und politische Freiheit. Wie der Mauerbau ihr Leben veränderte, berichteten sie in mehreren Gesprächen bei FILMERNST.



Fotos: FILMERNST


Ergänzend dazu wurde der Dokumentarfilm »Hauptsache rüber – Durch den Kanal in den Westen« gezeigt, der das tragische Schicksal eines dieser Schüler ins Gedächtnis ruft. Die Wirkung der Veranstaltung und der erschütternden Zeitzeugenberichte bekundet ein Schreiben der Klasse 10c des Potsdamer »Humboldt-Gymnasiums«.


Im Februar 2011 ging der FILMERNST-Schirm zum dritten Mal in andere Hände. Nun hielt ihn Martina Münch über uns. Im November eröffnete sie im Filmmuseum Potsdam die SchulKinoWochen. Zum Auftakt lief mit »Wintertochter« ein grenzüberschreitendes Road Movie, das von Berlin über Szczecin bis in die Masuren führt. Der Regisseur Johannes Schmid und die beiden Hauptdarstellerinnen Ursula Werner und Nina Monka kamen im Anschluss an den Film mit den Schüler:innen ins Gespräch, berichteten von der Entstehung des Films und von den Dreharbeiten.



Fotos: FILMERNST


2011
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