2018
Einfach naheliegend
Drehort und Schauplatz Brandenburg, gedreht in Eisenhüttenstadt und Babelsberg: Lars Kraumes Zeitreise in die DDR-Geschichte, »Das schweigende Klassenzimmer«. Wir hatten große Erwartungen und Hoffnungen in diesen Film gesetzt – und sie wurden erfüllt: mit fast 2.200 Schüler:innen in 20 Veranstaltungen. Der Film entstand nach einer wahren Begebenheit, die sich 1956 in Storkow ereignete: eine Schweigeminute ...
… im Geschichtsunterricht, die den Abiturient:innen als konterrevolutionäre Aktion ausgelegt und drastisch bestraft wurde. Wahrheit, Ehrlichkeit, Zivilcourage, darum geht es im Film und darum ging es in den Gesprächen und Diskussionen nach dem Film, in dem gleich zwei FILMERNST-Paten in Hauptrollen mitwirken: Florian Lukas und Ronald Zehrfeld.
Fotos: Studiocanal
Karsten W. Köhler war einer der damaligen Abiturienten, er wurde von der Stasi als Rädelsführer der Aktion verdächtigt. Nun, mehr als 60 Jahre später, war er bei vielen FILMERNST-Veranstaltungen als Zeitzeuge dabei. Mit viel Herzblut und spürbarer Leidenschaft berichtete er von jenem Ereignis, das sein Leben veränderte. Florian Lukas spielt den Schuldirektor, von dem die Schüler sich damals verraten glaubten. Beide, Karsten Köhler und Florian Lukas, waren Gast im »Weltspiegel« in Finsterwalde. Mehr als 300 Schüler:innen saßen im ausverkauften Kinosaal – und beschäftigten sich im Deutsch- und Geschichtsunterricht weiter mit dem Film und seiner Geschichte. Ausnahmslos positiv aufgenommene FILMERNST-Zeitzeugengespräche mit Karsten W. Köhler gab es in insgesamt fünf FILMERNST-Partnerkinos.
Fotos: Jürgen Weser (Lausitzer Rundschau)/FILMERNST
Die Aktion der Storkower Abiturient:innen stand – politisch, zeithistorisch – in unmittelbarem Zusammenhang mit dem ungarischen Aufstand 1956. Von daher verwundert es nicht, dass der Film auch in Ungarn großes Interesse erweckte und Karsten W. Köhler zu vielen Veranstaltungen eingeladen wurde. Dabei hatte er offenbar so überzeugend gewirkt, dass ihm der ungarische Präsident, Dr. János Áder, das Goldene Verdienstkreuz von Ungarn verlieh. Herr Köhler erhielt die Auszeichnung »in Anerkennung seiner Solidarität mit der ungarischen Revolution von 1956 sowie seiner Tätigkeit zur Aufklärung der jungen Generation über die Missstände in der kommunistischen Diktatur«. Der auβerordentliche und bevollmächtigte Botschafter von Ungarn in Deutschland, Dr. Péter Györkös, gab sich die Ehre (so hieße es in der Einladung), zur Ordensverleihung in die Berliner Botschaft »Unter den Linden« Anfang März 2020 einzuladen – FILMERNST durfte als Gast dabei sein.
Fotos: FILMERNST
Drehort und Schauplatz Brandenburg, das trifft auch auf »Königin von Niendorf« zu. Im Landkreis Teltow-Fläming, in Niendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Ihlow, hat Joya Thome ihren ersten Spielfilm angesiedelt: Ein wirklich ganz besonderer Kinderfilm, der das Land zum Klingen und zum Leuchten bringt: Es summt, es quakt, es zwitschert. Im Gras liegen und in den Himmel schauen. Ein grüngold glänzender Rosenkäfer auf der Hand. Vollmond, Käuzchenschreie, 5 Uhr morgens auf einer Lichtung. Geheimnisse und Mutproben – Sommerferien in Brandenburg.
Ein großartiger Film, der das Publikum auf zahlreichen nationalen wie internationalen Festivals begeisterte – und ganz regional auch bei FILMERNST.
Fotos: Darling Berlin/UCM.ONE, Berlin
Rund 1.300 Besucher in 18 »Königin von Niendorf«-Vorführungen waren spitze! Im »Weltspiegel« Finsterwalde saßen sogar drei von Joya Thomes Kinder-Komparsen des Films mit im Publikum und freuten sich über das Wiedersehen mit der Regisseurin.
Fotos: Jürgen Weser (Lausitzer Rundschau)/FILMERNST
35.050 Besucher