FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

« neuer älter »


Latte Igel springt ins Nasse

»Auch der Wald hat seine Greta«, war in einer begeisterten Kritik des Animationsfilms zu lesen.  Wasser ist schon lange knapp im Wald, die Versammlung der Tiere weiß keinen Rat, und was der Kolkrabe orakelt, wird ins Land der Legende verwiesen: Keiner will glauben, dass der Bärenkönig Bantur einen Wasserstein in seinem Palast versteckt. Die große Chance für das Igel-Mädchen Latte – mutig im Dienste der Gemeinschaft. Auf der nächsten Seite die Übungsblätter ...









Übung
Daumenkino
Zeichne und bastle ein Daumenkino, in dem »Latte«, das mutige Igel-Mädchen, über eine Wiese läuft und dann ins Wasser springt!




Übung
Bilder-Puzzle
Füge die Puzzles zusammen und lass deine Fantasie spielen!


Fotos: Koch Films, Planegg/München

Kein Urlaub mit Tess

Die Nordsee-Inseln werden hoffentlich bald wieder Besucher empfangen – und der Film »Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess« wird hoffentlich noch (s)eine Kino-Premiere erleben. Ursprünglich geplant für Ende April, dann auf Anfang Juni verschoben, ist das Meer in weiter Ferne. Kein Sommerurlaub für Sam, der am Strand das Alleinsein trainieren wollte, aber dann den Auftrag bekommt, gemeinsame Momente zu sammeln. Auf der nächsten Seite dazu die Übungsblätter ...








Übung
Bildgeschichte
Erzähle eine Filmgeschichte, die du dir zu diesen Bildern vorstellen kannst!




Übung
Gemeinsame Momente
Erinnere Dich an besondere gemeinsame Momente und gestalte eine Collage!




Übung
Optische Täuschung
Sei kreativ und überleg' dir optische Täuschungen!

Fotos: Farbfilm Verleih, Berlin

Flucht ohne rosa Kaninchen

Die neunjährige Anna braucht immer zwei Kuscheltiere zum Einschlafen, daheim in Berlin. Jetzt aber muss sie sich für eines entscheiden und das andere zurücklassen. Ganz wenig nur darf sie in ihren Koffer packen, und ob sie und ihre Familie jemals nach Hause zurückkommen werden, ist völlig ungewiss. »Ich verstehe kein Wort«, sagt Anna auf der rettenden Überfahrt nach Dover. »Aber bald verstehe ich wieder alles.« Auf der nächsten Seite dazu die Übungsblätter.








Übung
Bildgeschichte
Erzähle eine Filmgeschichte, die du dir zu diesen Bildern vorstellen kannst!



Übung
Einen Koffer packen
Worauf kannst und willst du auf keinen Fall verzichten?



Fotos: Warner Bros. Entertainment GmbH, Hamburg

Ein »Downie« als Held

Der erste Fluchtversuch scheitert kläglich, der zweite gelingt. Zak ist raus aus dem Altersheim, in das man ihn steckte, weil es für Menschen wie ihn keine andere Bleibe gab. Der 22-Jährige mit Down-Syndrom hat einen großen Traum, der in Freiheit gleich zu scheitern droht: An den Umständen und an Tyler, der diesen, auf sein Boot geflüchteten komischen Vogel schnell loswerden will. Auch ein »Downie« kann ein Held sein. Auf der nächsten Seite dazu die Übungsblätter.








Übung
Bildgeschichte
Erzähle eine Filmgeschichte, die du dir zu diesen Bildern vorstellen kannst!



Übung
Inklusion
Gemeinsam verschieden sein!


Fotos: TOBIS Filmverleih, Berlin

Literatur-Preise

Drei der vier Filme im aktuellen FILMERNST-Programm sind nach literarischen Vorlagen entstanden. Weltberühmt und in einer Millionenauflage erschienen ist Judith Kerrs autobiografisch geprägter Roman »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«. Die Autorin ist vor fast genau einem Jahr, am 22. Mai, in London gestorben, die Premiere ihres Films hat sie nicht mehr erlebt. Der Ravensburger Verlag hat uns 14 Exemplare eines Sammelbands …


von Judith Kerrs Romanen (mit »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«, »Warten bis der Frieden kommt« und »Eine Art Familientreffen«) zur Verfügung gestellt. Wir werden sie unter den originellsten Einsendungen zu den hier vorgestellten Übungsblättern verlosen.

Darüber hinaus gibt es weitere Literatur-Preise zu den anderen Filmen und Übungsblättern:

5 Bücher »Latte Igel und der magische Wasserstein« – Das Buch zum Film, mit exklusiven Filmfotos – vom Thienemann-Esslinger Verlag, Stuttgart

5 Taschenbücher »Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess«. Das Buch erscheint erst zum Filmstart, der Carlsen Verlag, Hamburg, hat es uns bereits jetzt zur Verfügung gestellt.

Und schließlich noch was zum Sehen: 3 DVDs »The Peanut Butter Falcon«, zur Verfügung gestellt vom TOBIS Verleih, Berlin.




Wir danken den Verlagen und dem Verleih für ihre freundliche Unterstützung.

Viel Zeit für Beethovens Zehnte

Geht Ihnen das auch zunehmend auf den Geist? Die permanenten Aufforderungen und Empfehlungen, was man während des Ausnahmezustands – manche sagen auch Corona-Ferien – endlich mal tun sollte oder nachholen könnte: Natürlich seine Wohnung aufräumen samt Fensterputzen. Das Arbeitszimmer von Papierstapeln befreien, DVDs sortieren und für 30.000 Handy-Fotos Ordner einrichten. Dabei, im Jubiläumsjahr, alle Symphonien von Beethoven hören und einen Podcast …


…  darüber, wie Künstliche Intelligenz aus den bisherigen neun die 10. Symphonie komponiert. Selbstverständlich ist Zeit, um Thomas Manns »Zauberberg« (noch mal) zu lesen, auch Camus' »Die Pest«, das »Decamerone« und alle sieben Bände von Prousts »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Gute Gelegenheit, auf DVD alle Staffeln von »Six Feet Under« (noch mal) zu schauen und im Stream keine weitere Folge von »The Mandalorian« zu verpassen.


Endlich auch genügend Zeit für den Sprachkurs, damit man beim nächsten Italien-Urlaub ›Prosciutto‹ richtig aussprechen kann. Oder sich doch eher an einer toten Sprache versuchen? Alt-Griechisch wäre gut oder Aramäisch, um Mel Gibson in »Die Passion Christi« zu verstehen.


Es gibt so unendlich Vieles, wofür man gerade jetzt so unendlich viel Zeit hat – oder? Geht es Ihnen eher wie uns? Sie schaffen das alles nicht und werden eher unleidlich, wenn Sie ständig vernehmen, wofür die Corona-Pause gut sein soll?

Wir haben uns mit langen Listen von Filmempfehlungen eher zurückgehalten, mit Hinweisen auf elaborierte Unterrichtsmaterialien und mit Vorschlägen für die medienpädagogische Arbeit aus dem Homeoffice heraus. Das soll auch so bleiben. Wir verweisen hier und da auf Links, die uns inspirierend, erhellend oder auch unterhaltsam erscheinen und auf die wir gern Ihren Blick richten möchten. Fast wie immer also, nur etwas häufiger als zu normalen Zeiten.

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Rundbriefe mit Interesse und auch Vergnügen lesen – und wir freuen uns natürlich über jede Resonanz, Anregung, Bereicherung – wie immer, nicht nur im Ausnahmezustand mit unendlich viel Zeit. In diesem Sinne: Bringen Sie Ordnung in Ihre Film- und Fotosammlung! Es ist Zeit!


Foto by Ralph Hutter on Unsplash

Keine Zeit für viel Freizeit

»Vor dem Virus sind alle gleich.« Auch so ein Satz, den man jüngst recht oft untergejubelt bekam – und es dauerte eine Weile, bis er relativiert und die Ungleichheit benannt wurde. Nicht jedem wird der Luxus (oder die Bürde) des ›Homeoffice‹ zuteil. ›Homeschooling‹ ist für alle Eltern eine Herausforderung, für die einen leichter, die anderen aber weit schwerer zu bewältigen. Vor allem alleinerziehende Frauen, junge Mütter und junge Familien haben teils erhebliche Probleme, die Ausnahmesituationen zu bewältigen. »Sie haben …


… die Struktur in den Tag zu bringen, müssen Lehrerinnen und Lehrer spielen, die Musikschule, den Sportverein und die Freundeskreise ihrer Kinder ersetzen«, so Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin. Der Professorin fehle in den Zustandsbeschreibungen und Lockerungsempfehlungen der Leopoldina-Wissenschaftler der genaue Blick auf das familiäre Wohl und das Wohlergehen der Frauen.


Wie solle das gehen, fragt sie in einem Interview mit dem »Tagesspiegel«, dass eine Frau und Mutter dann wieder teilerwerbstätig sein solle, und auf der anderen Seite Kindern unter neun Jahren keine Betreuung zukomme? Da das Durchschnittsalter der 26-köpfigen Leopoldina-Arbeitsgruppe bei über 60 Jahren liege und lediglich zwei Frauen dazugehörten, wäre die Perspektivverengung allerdings nicht verwunderlich. 2 von 26? Was für ein Verhältnis …

Von der Wissenschaft zum Film, von den Gelehrten der Hallenser Leopoldina zu den Honoratioren der Filmakademie in Los Angeles, die seit 1927 die Oscars vergibt. Zum Glück wurden sie in diesem Jahr noch haarscharf von den Viren verschont, in Wuhan hatten die Kinos allerdings schon geschlossen. Im Vorfeld bemängelt wurde, dass Greta Gerwig mit den starken Schwestern in »Little Woman« nicht für den Regie-Oscar nominiert worden war, sondern lediglich in der Kategorie »Bestes adaptiertes Drehbuch«. Für »Little Woman« den Oscar® gewonnen hat dann Jacqueline Durran – in der zumeist Frauen vorbehaltenen Kategorie »Bestes Kostümdesign«. Rollenbilder? Traditionen? Vorurteile?


Noch 2012 jedenfalls waren von den knapp 6.000 stimmberechtigten Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences 94% weiß und 77% männlich, ihr Durchschnittsalter betrug 62 Jahre. Mittlerweile hat sich einiges getan. Letztes Jahr bekamen weitere rund 850 Filmschaffende aus 59 Ländern eine Mitgliedschaft angeboten, die Hälfte der Einladungen ging an Frauen. Aus Deutschland gehören nun die Regisseurinnen Margarethe von Trotta, Maren Ade und Katja Benrath der Academy an, die Schauspielerin Nina Hoss und die Kamerafrau Judith Kaufmann. Aus Österreich die Regisseurin Jessica Hausner, aus der Schweiz die Regisseurin Ursula Meier.

Die Berliner Produzenten Roman Paul und Gerhard Meixner (Razor Film Produktion) sind seit 2018 Mitglieder der Academy. Gerhard Meixner war schon bei mehreren FILMERNST-Veranstaltungen unser Gast, damals mit dem Film »Paradise Now«. Sehr erfolgreich im FILMERNST-Programm lief dann der von ihnen produzierte Film »Das Mädchen Wadjda«.


Die Produktion war der erste saudi-arabische Kinospielfilm überhaupt, inszeniert von einer Frau, Hayfa Al Mansour – und 2013 in der Kategorie »Bester fremdsprachiger Film« für den Oscar® nominiert. Damals ein wirklich sensationeller Film mit einer superstarken Protagonistin – mit einer wie Wadjda, so war zu sehen und zu spüren, kommen Mädchen in Saudi-Arabien vielleicht noch nicht an die Macht, aber schon ganz schön weit.
Den Film gibt es auf DVD/Blu ray oder bei amazon prime.




Am 12. März 2020 war deutscher Kinostart für Hayfa Al Mansours jüngsten Film, »Die perfekte Kandidatin«. Wieder co-produziert von Roman Paul und Gerhard Meixner, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Protagonistin wieder eine starke Frau in Saudi-Arabien: Ärztin an einer Provinz-Klinik, wo sie sich mit all den Vorurteilen auseinandersetzen muss, die einer Frau generell und in diesem Beruf speziell tagtäglich begegnen. Um an einer Konferenz in Dubai teilnehmen zu können, braucht sie die schriftliche Zustimmung eines männlichen Vormundes. Als sie für das Vorstandsamt des Gemeinderats kandidiert, sieht sie sich mit heftigem Widerstand konfrontiert.




Am 12.3. vom engagierten Berliner Filmverleih »Neue Visionen« mit großen Hoffnungen in die Kinos gebracht, blieben die Leinwände zwei Tage später corona-weiß – und der Film unsichtbar, auf unbestimmte Zeit. Ob »Die perfekte Kandidatin« eine zweite Kino-Chance erhält, wissen wir nicht, empfehlen wollen wir den Film unbedingt.



Fotos: »Das Mädchen Wadjda« mit dem Kameramann Lutz Reitemeier und FILMERNST-Moderatorin Patricia Hermes im Filmtheater Union in Fürstenwalde
Fotos »Die perfekte Kandidatin«: Neue Visionen Filmverleih, Berlin
Teaserbild: Photo by Annie Spratt on Unsplash


Jacob zeitlos im Glück

Wie wohl käme die alleinerziehende Mutter in Bernd Sahlings großartigem Film »Kopfüber« jetzt mit dem »Homeschooling« klar? Ihr Sascha ist ein Problemkind, stiehlt und schwindelt, rastet schnell aus und hält sich an keine Abmachung. ADHS wird diagnostiziert. Was tun mit Saschas »Buchstabensuppe im Kopf«? Ein brisantes Thema in einem berührenden Film – und wir wünschten uns, der FILMERNST-Pate Bernd Sahling würde unser Programm mit einem neuen, kritischen Film bereichern. Aber der Weg …


… zu einem Film ist ebenso gewunden wie hürdenreich, es wird also noch dauern.

Was wir aber von Bernd jetzt und hier sehen können, ist ein Interview mit Jacob, der nicht nur das Glück hat, eine einfühlsame Heim-Lehrerin (und FILMERNST-Moderatorin) als Mutter zu haben, sondern auch einen Regisseur bei der Hand, der ihn bestens ins Bild setzt. Aber sehen und hören Sie, was der Siebenjährige zu seinen Corona-Ferien zu sagen hat.







Video: © Bernd Sahling
Teaserfoto »Kopfüber«: alpha medienkontor
 

Jegliches hat seine Zeit

Er saß mitten im Publikum, vor einigen Jahren im Filmmuseum Potsdam, Ernst-Georg Schwill. Unter Schülerinnen und Schülern von heute, die einen Film von gestern sahen: »Berlin – Ecke Schönhauser«. Der Film traf einen Lebensnerv, und er hätte gespürt, wie den jungen Leuten das Herz puckerte, wenn es um die Liebe auf der Leinwand ging und um den Zoff der Jungen mit den Alten. Ernst-Georg Schwill war der Kumpeltyp in kurzen Lederhosen …


… der um den Preis einer wertvollen Westmark mit einem Pflasterstein eine Straßenlampe auf der Schönhauser zerschmiss und damit sozialistisches Volkseigentum beschädigte. Dass er im Film vom Stiefvater mit Backpfeifen malträtiert wurde, fand er gar nicht schlimm, denn auch heute wäre es doch gar nicht verkehrt, ein »kleiner Denkanstoß« gewissermaßen, wenn Kinder ab und an mal was »auf den Arsch kriegten«. Damit konnte er beim Auditorium nicht punkten – und Wolfgang Kohlhaase gab zu bedenken, dass Prügel ja auch damals nichts bewirkt hätten. Aber so war Ernst-Georg Schwill, er ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen und gab die Ohrfeigen-Lektion auch bei seinem nächsten FILMERNST-Auftritt zum Besten.

Letzte Woche nun ist Ernst-Georg Schwill im Alter von 81 Jahren in seiner Heimatstadt Berlin gestorben. Von Ralf Schenk war in der »Berliner Zeitung« ein sehr einfühlsamer Nachruf zu lesen: »Das Geheimnis seiner schier ewig währenden Jugendlichkeit lag vielleicht in dem freundlich staunenden Blick begründet, mit dem er auf sich und die Welt schaute. Er blieb bodenständig, burschikos, voller Humor.«

Vor allem verweist Schenk auf Schwills frühe Filme: »Alarm im Zirkus« (1954), »Eine Berliner Romanze« (1956), »Sie nannten ihn Amigo« (1959). Gerade in diesen Rollen werden wir ihn in filmernster, guter Erinnerung behalten – weit vor dem Kommissar Weber an der Seite der Berliner »Tatort«-Kommissare Ritter und Stark. Schon 1962 übrigens, in Rolf Losanskys »Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen«, spielte Ernst-Georg Schwill einen Ordnungshüter, den Hauptwachtmeister Löffelholz.




Fotos: »Berlin – Ecke Schönhauser«: DEFA-Stiftung, Fotografen: Siegmar Holstein, Hannes Schneider; »Sie nannten ihn Amigo«: DEFA-Stiftung, Fotograf: Hans Bernd Baxmann
Im Filmmuseum Potsdam: Ilse Pagé, Ernst-Georg Schwill, Evelyn Carow, Wolfgang Kohlhaase. Fotos: FILMERNST

(Keine) Feiern im April

»Come on, Leute, jetzt geht es los / lasst uns feiern bis in die Nacht! / Hier steigt die FILMERNST-Geburtstagsparty, / lasst uns feiern, dass es kracht!« Das ist der Refrain aus dem Song zum 10. FILMERNST-Geburtstag. Fast auf den Tag genau sechs Jahre ist das jetzt her. Ein uns befreundeter Musiklehrer hatte das Lied geschrieben und komponiert …


Jetzt hat uns Robert einen weiteren Song geschickt: Keine Aufforderung zum Feiern natürlich, sondern eine kleine Aufmunterung für alle Isolationsgeplagten, wie er es nennt.



Hier können Sie den aktuellen Song hören:


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Und wir denken da auch ganz fest an Reinhard Lakomy. Er hat uns und Generationen von Kindern ja nicht nur den – gemeinsam mit seiner Frau Monika Ehrhardt gepflanzten – »Traumzauberbaum« geschenkt, sondern Lakomy hat auch die Musik für zwei Filme unseres Ehren FILMERNSTs Rolf Losansky komponiert: für »Das Schulgespenst« und »Zirri – Das Wolkenschaf«.

Hier können Sie mit uns noch mal im Rückblick auf den FILMERNST-Geburtstag schwelgen, als feiern im April noch möglich war.




Eingesungen auf der Bühne im CAPITOL Königs Wusterhausen wurde der Song damals von unserem Moderator Sven-Ole Knuth - und begleitet wurde er von »himmlischen Heerscharen«: eine Erinnerung an den filmernsten Anfang mit dem dänischen Kinderfilm »Miracle – Ein Engel für Dennis P




Allen filmernsten Freunden ein wunderschönes Osterfest! Wir sehen uns bald wieder.


Fotos: FILMERNST / Copyright Andreas Winter

Wolkenschafe und Schulgespenster

Da sind wir schon wieder bei unserem Ehren-FILMERNST Rolf Losansky. Er hatte ja in all seinen Filmen den Mut zum Träumen und vor allem das Auge für den bunten Blick. Aber Schulgespenster könnte selbst er momentan nicht sehen, auch die Schulkeller sind ja zugesperrt. Aber um so mehr könnte er, können wir Wolkenschafe entdecken – und genau dazu wollen wir an dieser Stelle alle ermuntern: mit einer kleinen »Hausaufgabe« und Übung zum Sehen lernen. Den Blick schärfen und der Fantasie freien Lauf lassen, mit dieser Aufgabe …


… die Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, gern Ihren Schülerinnen und Schülern (oder auch deren Eltern) übermitteln könnten: »Das sieht ja aus wie …«: genau beobachten und kreative Bilder finden. Man müsste nicht mal rausgehen dafür, aber schöner ist es natürlich draußen in freier Natur. Mit gebührendem Abstand, aber mit wachem Sinn: Die Augen offen halten, genauer hinsehen und Dinge entdecken: Figuren und Umrisse, die uns an etwas erinnern, die ganz genau oder so ähnlich aussehen wie … Überall lässt sich, ganz zufällig und en passant, etwas Überraschendes, Lustiges, Nachdenkliches entdecken.

Auf dem hier verlinkten Übungsblatt haben wir ein paar Beispiele. Nun kommt es darauf an, selbst Dinge zu sehen, sie zu fotografieren, ihnen einen Namen zu geben und an FILMERNST zu schicken. Das können schon die Allerkleinsten, aber das macht auch Spaß für Ältere, für alle. Wir freuen uns auf lustige, nachdenkliche, überraschende Bilder: »Das sieht ja aus wie ...«





Fotos: FILMERNST / Susanne Pomerance / LAnorak

Osterspaziergang ins Versteck

Bei uns in Brandenburg haben wir ja viel Weite, freie Natur und die Zwischenräume, um den Abstand etwas größer zu halten. Dennoch wird Ostern in diesem Jahr ganz anders sein, anders als von Goethe beobachtet: »Aus dem hohlen finstern Tor / Dringt ein buntes Gewimmel hervor. / Jeder sonnt sich heute so gern.« Heuer werden wir eher vereinzelt zum Osterspaziergang aufbrechen, höchstens in Familie. Ostereier werden aber trotzdem versteckt werden – und ums Verstecken geht es auch in dieser filmernsten Aufgabe …


FILMERNST hält sich ja die überwiegende Zeit seines Lebens im Kino auf, hier und jetzt wollen wir ihn mal in andere Umgebungen versetzen. Dabei lassen wir ihn auch die Farbe wechseln.

Auf dem hier verlinkten Übungsblatt steht, wie wir uns das FILMERNST-Verstecken – nicht nur zu Ostern – vorstellen. Daher möchten wir Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, wieder bitten, das Blatt und die Aufgabe Ihren Schülerinnen und Schülern (oder auch deren Eltern) zu übermitteln - und wir freuen uns jetzt schon auf viele originelle Einsendungen. Dem Alter sind natürlich beim Verstecken keine Grenzen gesetzt …




Fotos: Emil Böhm

Jeder Mensch ist ein Künstler

Da wollen wir dem Beuys mal nicht widersprechen. »Sehend lernen«, das gilt ja für alle, ist gleichermaßen generationen- wie fächerübergreifend. Insofern haben wir hier noch etwas, um auch die kreativen Ideen und Talente der Älteren herauszufordern. Die Museen mussten ihre Türen ja ebenso schließen wie die Kinos, und wann sie wieder Besucher empfangen dürfen, steht in den Sternen. Viele laden zu virtuellen Rundgängen ein – oder auch dazu, sich selbst an den Künstlern und ihren Werken zu messen. Das Getty Center in Los Angeles rief dazu auf …


… bekannte, berühmte Kunstwerke neu zu schaffen – mit ein paar Objekten oder Personen bei sich zu Hause. So einfach waren und sind die Vorgaben:

Choose your favorite artwork
Find three things lying around your house⠀
Recreate the artwork with those items

Bereits kurz nach dem Aufruf gab es Hunderte von art-verwandelten Werken, und die Museums-Leute waren bass erstaunt über die Kreativität und Originalität. Eine Fülle an Kunst und ihrer Neu-Interpretation. Auf Twitter ist einiges davon zu bestaunen.


In den Niederlanden gab es Nachahmer oder Imitatoren, keine Fälscher: Der Instagram-Account hat bereits mehr als 100.000 Abonnenten.

Wer also will, kann seiner Kreativität ihren freien, filmernsten Lauf lassen. Vielleicht möchten Sie ja einen berühmten Film-Still nachstellen und uns zusenden? Wir freuen uns über jede Zusendung und jede Art filmernster Kreativität.


Auf diesem Bild entdecken wir doch sofort: »Die drei Räuber«!



Foto: Copyright LAnorak
Teaser-Foto: tussenkunstenquarantaine

Corona-Ferien in Costa Rica

Die Zahl der FILMERNST-Veranstaltungen, die er mit Moderationen und Gesprächen begleitet und bereichert hat, geht gewiss schon in die Hunderte. Seit einigen Jahren ist er auch bei der Berlinale im »Generation«-Programm der Kinder- und Jugendfilme aktiv, so auch in diesem Februar. Erholen von den Strapazen des Filmmarathons wollte er sich am Pazifik, deshalb flog er nach Costa Rica, als das Land sich noch über Touristen freute. Wenige Tage später saß Sven-Ole Knuth mutterseelenallein in einem Hotel …


… und wartete in Stille und Demut auf eine Möglichkeit, die Heimat wieder zu erreichen. Er durfte nicht an den Strand, aber immerhin von der Terrasse aufs Wasser schauen. Mitten im Paradies und doch so weit weg von diesem. Immerhin konnte er den FILMERNST-Rundbrief lesen und auch davon, dass die vier Filme des Frühjahrsprogramms nahe am Wasser gebaut wären. So kam ihm eine ganz großartige Idee, aber sehen und hören Sie ihn selbst:






Und was sagt Außenminister Heiko Maas dazu: »Wir freuen uns mit den 175.000, die wieder zu Hause sind.« Dem schließen wir uns an! Sven-Ole ist wieder da.


Photo by Mohsen Ben Cheikh on Unsplash

Keine Zeit für Tess

Optimismus ist in diesen Tagen ein eher rares Gut, aber unbedingt notwendig. So überrascht und freut es uns natürlich, dass wir nach wie vor Anmeldungen für das FILMERNST-Frühjahrsprogramm bekommen, manche sogar für Ende April, die meisten für Juni. »Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess« wäre ein idealer Sommerfilm gewesen – und der farbfilm-Verleih hätte ihn uns gleich nach dem Kinostart im April zur Verfügung gestellt. Nun ist er aber, wie so viele Filme, verschoben – und auch wir werden …


… davon betroffen sein. Ob vielleicht die Juni-Termine bleiben können, wäre sehr zu wünschen, steht aber in den Sternen. Sobald der Himmel über der Nordsee wieder klar und die Strände auf der westfriesischen Insel Terschelling, wo der schüchterne Sam auf die selbstbewusste Tess trifft und die seinen Urlaub komplett durcheinanderwirbelt, geben wir Ihnen natürlich Bescheid.

Einer der ersten Filme, dessen Kinostart weltweit verschoben wurde, war übrigens die 25. Bond-Mission mit dem vielsagenden Titel »Keine Zeit zu sterben«. Nun müssen wir bis zum 12. November warten, um zu sehen, wie 007 aus seinem Ruhestand auf Jamaika reaktiviert wird. Es gilt, einen entführten Wissenschaftler aufzuspüren, aber so einfach wie vermutet, ist die Aktion natürlich nicht. Bond at it's Best!

Dass man an großen Kino-Palästen nicht einfach die kostspielige, fassadenumspannende Außenwerbung entfernen kann, sieht man hier: vorher und nachher.






Fotos: FILMERNST

Wo ist der Spaß am Film?

Das hatten wir in unserem diesjährigen FILMERNST-Neujahrsgruß gefragt – und das Ende von Monty Pythons Kultfilm »Der Sinn des Lebens« zitiert: »Seien Sie nett zu Ihren Nachbarn, vermeiden Sie fettes Essen, lesen Sie ein paar gute Bücher, machen Sie Spaziergänge und versuchen Sie, in Frieden und Harmonie mit Menschen jeden Glaubens und jeder Nation zu leben.« Wir freuten uns für 2020 auf viel Spaß am Film – mit Gesprächen über den Sinn des Lebens nach dem Abspann. Und nun?


Die Kinos sind zu und die Not ist groß. Zum Glück sind wir im Hölderlin-Jahr und können uns zurufen: »Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch« – Verse aus seiner 1803 vollendeten Hymne »Patmos«. Diese Zuversicht machen wir uns zu eigen in diesen Tagen.

Hölderlin verdiente sich zu Zeiten sein Auskommen mit »Homeschooling«. In Ausübung seines Dienstes als Hauslehrer begegnete er in Frankfurt am Main der Liebe seines Lebens. Susette, die Gattin des Bankiers Gontard, wurde für ihn »Diotima«.

Gelesen und gehört wird sein hoher Ton – »Doch der ewge Keim entfaltet / Bald zu neuer Blüte sich« – heute viel zu wenig. Also nähern wir uns dem Dichter-Genie über den Film. 1985 kam einer der schönsten DEFA-Filme, »Hälfte des Lebens«, in die Kinos der DDR und wurde ein großer Erfolg, mit Ulrich Mühe und Jenny Gröllmann in den Hauptrollen.

Zu empfehlen und zu sehen auf DVD oder Bluray, aber auch bei amazon prime oder alleskino.de. Schauen Sie sich den Trailer an!




Regisseur Herrmann Zschoche und Drehbuchautorin Christa Kożik wurden übrigens 2014 für »Hälfte des Lebens« mit dem »Hölderlin-Ring« geehrt. Beide waren auch mehrmals bei FILMERNST zu Gast, allerdings nicht mit Hölderlin, sondern mit Shakespeare, in »Sieben Sommersprossen«.




Fotos: Hälfte des Lebens DEFA-Stiftung / Fotograf: Jörg Erkens und FILMERNST

»Schule dahoam«

So möchte der Leiter einer bayerischen Realschule gern bezeichnen, was wir gerade erleben. Das treffe es besser als »Homeschooling«, bei dem die Eltern ja das Lernen und die Bildung ihrer Kinder freiwillig selbst übernehmen und das nicht den Schulen überlassen wollen. Anders als in anderen Ländern ist das hierzulande bei Strafe untersagt, aber nun im Millionen-Experiment erlaubt und gefordert. Manche Eltern fühlten sich ja immer schon als die besseren Lehrer – und können nun beweisen, was in ihnen steckt. Schnell …


… wird gerade allen »Seiteneinsteigern« im häuslichen Lehramt bewusst, was Schule tagtäglich erfordert und leistet. Schnell kann da der gute Wille erlahmen und der Ruf nach Disziplin und Ordnung im Rahmen des Möglichen ungehört verhallen. Ebenso schnell wächst hoffentlich die Wertschätzung des Lehrerberufs, dessen Sozialprestige über die Jahre nicht wenig gelitten hat.


Die berühmte Elternfrage: »Wie war's in der Schule?« – mit der knappsten aller Antworten: »Gut!« – können sich die Eltern nun selbst beantworten und die Bilder des Tages dabei einrechnen: Es bedarf großer Mühe, professioneller Ausbildung und Erfahrung, auch Leidenschaft und Durchhaltevermögen, um den Lernstoff mit Erfolg an die Kinder zu vermitteln und sie zum Lernen zu motivieren.

Die schulische Grundversorgung daheim geht weiter, wie lange sie dauern wird und um welchen Preis, das lässt sich zur Zeit noch nicht absehen. Die Digitalisierung ist hierbei eine höchst willkommene Unterstützung, aber das Fernlernen auf und mit digitalen Kanälen ersetzt keinen Unterricht. Auch den Schülerinnen und Schülern fehlt die spezielle schulische Atmosphäre, es fehlen die Pausen, die Sitznachbarn, die direkten Gespräche. Also hoffen wir auf möglichst starke Nerven, bei »Heimlehrern« und »Heimschülern«, und auf einen Zuwachs an Wissen auch in dieser Zeit. Einen Zuwachs an Erfahrungen im Ausnahmezustand gibt es auf alle Fälle – und auch das heißt ja: fürs Leben lernen.

Bitkom, der Digitalverband Deutschlands, hat auf seiner Seite eine Menge praktikabler Hinweise, Links zum digitalen Unterricht.

Für Unterhaltung beim Unterricht daheim können ganz sicher Playmobil-Pausen sorgen: Seit Jahren stellt der Münchner Michael Sommer – mittlerweile präsentiert bei Reclam – seine grandiosen Videos zu ausgewählten Werken der Weltliteratur auf youtube. Mittlerweile gibt es bereits mehr als 300 Titel, im Wochentakt kommt ein neuer hinzu. Die Originalwebseite finden Sie hier.




Auch seine Playmobil-Tutorials lassen sich zum Lernen oder für die Prüfungsvorbereitung aufs Deutsch-Abitur wunderbar nutzen. Vielleicht auch eine Anregung zum Selbst- und Nachspielen – und möglicherweise wollen ja einige von Ihnen Ihre Schülerinnen und Schüler zu eigenen Kreationen anregen. Falls es die dann gibt, freuen wir uns über Rückmeldungen.

Da wir bei Hölderlin auf Shakespeare und »Sieben Sommersprossen« kamen, hier der Link zu »Romeo und Julia«.


Zu weiteren Videos fürs Deutsch-Abi geht's hier: »Lyrik, Lyrik« und »Drama, Baby«.


Fotos: Homeschooling: Photo by Annie Spratt on Unsplash und Playmobil to go: http://sommers-weltliteratur.de/

Bacillus und Bleifus

Wer oder was es gerade ohne Corona-Bezug in die Hauptnachrichtensendungen schafft, muss schon was ganz Besonderes sein. So wie Albert Uderzo, der kürzlich im Alter von 92 friedlich entschlafen ist. Eine Verbindung mit dem Corona-Virus gebe es nicht, wie seine Familie sagte. Albert Uderzo, der Zeichner, und René Goscinny, der Geschichtenerzähler, waren die Väter von »Asterix und Obelix«, ihre gallischen Helden sind weltbekannt und überdauern ihre Schöpfer. Werden in neuen Abenteuern neue Figuren eingeführt …


… bekommen sie markante Namen. Wie also heißt der römische Bösewicht im Band 37, »Asterix in Italien«? Der sich mit einer Maske verhüllende, skrupellose Wagenlenker wird von der ihn frenetisch anfeuernden Menge »Coronavirus« gerufen, sein Beifahrer »Bacillus«. Falls Sie jetzt den (deutschen, bei Egmont Ehapa erschienenen) Band hervorholen und nachschauen, werden Sie das allerdings nicht lesen. »Coronavirus« und »Bacillus« gibt es nur in den französischen und englischen Ausgaben. Im Deutschen musste der Name zwar auch mit einem C anfangen und auf -us enden, aber daraus wurden dann »Caligarius« und »Bleifus«. Der Übersetzer Klaus Jöken begründete das – in der Zeitung »Die Welt« – so: »Wir Deutsche empfinden Krankheiten als etwas sehr Unappetitliches, Ekliges. Für Franzosen ist ein Virus eher Synonym für etwas Gefährliches und Gemeines.«

Ob diese nationalen Unterschiede noch immer bestehen, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Wir alle bedanken uns bei und verneigen uns vor Albert Uderzo.



Bilder: Egmont Ehapa Media GmbH, Berlin; Astérix et la Transitalique. Scénario: Jean-Yves Ferri – Dessins: Didier Conrad. Editeur: Les Editions Albert René, Paris

Kino wird sein

Nein, »Jürgen« kann wirklich nichts dafür. Mit klarer, sauberer Luft, mit strahlend blauem Himmel und schönstem Sonnenschein gibt das Hoch sein Bestes – und kommt doch wie ein Tief daher: nicht das Wetter, sondern das Leben im Ausnahmezustand. In all den filmernsten Jahren haben wir meist zum Frühlingsanfang einen Rundbrief versandt: mit viel Elan und Zuversicht, mit Lust auf die neuen Filme, auf »Sehend lernen – die Schule im Kino«. Nun ist alles anders: keine Schule, keine Filme, keine Kinos. Corona. Ein paar Tage ...


… fehlten uns die Worte, was wir denn nun machen, wie es weitergeht. Verlässliche Antworten, das wissen Sie so gut wie wir, wird es so schnell keine geben und sicher auch keine FILMERNST-Veranstaltungen in unseren Partnerkinos. Dennoch möchten wir gern mit Ihnen in Kontakt bleiben, um uns gegenseitig zu bestärken, Mut zu machen und um vielleicht auch über Filme, Projekte, Veranstaltungen zu reden, die es hoffentlich bald schon wieder geben wird. Deshalb wollen und werden wir uns etwas öfter als sonst mit einem Rundbrief bei Ihnen melden: natürlich mit Hinweisen auf alles rund um den Film und den FILMERNST, aber auch mit anderen interessanten, nachdenklichen und vielleicht auch etwas erheiternden Informationen in diesen schweren Zeiten. Kino wird sein – mit FILMERNST und unseren gerade arg gebeutelten Partnerkinos. Wir stehen fest an eurer Seite!

Wann es – mit welchen konkreten Terminen in den jeweiligen Orten – weitergeht, erfahren Sie natürlich auch per Rundbrief und auf unserer Webseite. Alle bis jetzt angegebenen April-, Mai- und Juni-Termine stehen unter »Corona-Vorbehalt«.

Und, für den Anfang und hier zum Schluss, noch eine Idee: Bislang sind wir ja zumeist per Telefon miteinander in Kontakt gekommen, haben uns also nur gesprochen. Sind wir uns dann auf einer Veranstaltung begegnet, hieß es oft: »Ach, Sie sind also FILMERNST? Jetzt habe ich endlich ein Gesicht, wenn wir uns das nächste Mal am Telefon sprechen.«

Wie wäre es daher – in Zeiten der »sozialen Distanz« oder eher der räumlichen Entfernung – mit einer erweiterten Form der Kommunikation, digital per Skype?

Gesprächsstoff gibt es ja gerade mehr als genug. Wir wüssten sehr gerne, wie es Ihnen in diesen Tagen – mit digitalem »Fernunterricht« – geht und wie wir Sie in dieser Beziehung auf filmernste Art und Weise unterstützen könnten.

Jana Hornung erreichen Sie telefonisch unter 03378 209 161 – mit ihr können Sie sich für den direkten Kontakt über Skype verabreden.

Lassen Sie es uns gemeinsam versuchen!



Foto: FILMERNST

Nah am Wasser gebaut

Als wir Anfang März die aktuellen FILMERNST-Programme in die Schulen des Landes versandten, schieben wir im Begleitbrief: »Das Kino lebt – trotz aller Streaming-Dienste. Die große Leinwand, die spezielle Kino-Atmosphäre haben ihren Reiz: In 19 europäischen Ländern sind die Besucherzahlen gestiegen.« Keine drei Wochen später müsste es heißen: Der Film lebt – vor allem dank der Streaming-Dienste. Niemals zuvor ist soviel abgerufen worden wie gerade jetzt, die großen Anbieter …


... Netflix, Youtube, Amazon, Apple und Disney drosseln ihre Übertragungsmengen und streamen mit reduzierter Bitrate. Gerade ist mit Disney+ ein weiterer Mega-Player in Deutschland gestartet, hier wird angeboten, was auch im Kino schon höchst erfolgreich war und von Millionen gesehen wurde. Klassiker wie »Cinderella«, »Das Dschungelbuch« und »Arielle, die Meerjungfrau«, aber auch »Die Eiskönigin – Völlig unverfroren« und «Rapunzel«, nicht zuletzt »Captain Marvel«, »Guardians of the Galaxy« und »Avengers: Endgame«. Blockbuster wie diese haben dazu beigetragen, dass in Deutschland im vergangenen Jahr fast 119 Millionen Kino-Eintrittskarten verkauft wurden – 13 Millionen mehr als im Jahr zuvor.

Keiner dieser Mega-Erfolge lief bei FILMERNST, gleichwohl auch nach diesen Filmen Filmgespräche möglich wären und sich Anknüpfungspunkte für den Unterricht ergäben. FILMERNST aber setzt in seiner Auswahl und seiner Arbeit zumeist auf Filme, die es im normalen Kinobetrieb schwerer haben, die weniger Abspielplätze und damit Besucher finden. FILMERNST setzt auf die kleinen Perlen im riesigen Angebot. Auf Filme, die es wert sind, gesehen zu werden, und die geeignet sind, um über Inhalte und Formen zu sprechen.

Das aktuelle FILMERNST-Programm ist gewissermaßen nahe am Wasser gebaut. Alle vier Filme haben in irgendeiner Weise mit dem nassen Element zu tun.

»Latte Igel und der magische Wasserstein« (empf. für 1.-3. Klasse) führt diesen Bezug ja gleich im Titel. Wasser ist schon lange knapp im Wald, die Versammlung der Tiere weiß keinen Rat, und was der Kolkrabe orakelt, wird ins Land der Legende verwiesen: Keiner will glauben, dass der Bärenkönig Bantur einen Wasserstein in seinem Palast versteckt. Die große Chance für das Igel-Mädchen Latte. »Auch der Wald hat seine Greta«, wie in einer begeisterten Kritik zu lesen war.


»Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess« (empf. für 4.-7. Klasse) erlebte im vergangenen Jahr zur Berlinale seine internationale Premiere und holte sich seitdem weltweit Festival-Preise. Hierzulande startet der Film Ende April in den Kinos – und anschließend gleich bei FILMERNST. Der zehnjährige Sam verbringt den Sommerurlaub mit seiner Familie auf einer westfriesischen Insel, und als er hier auf ein Mädchen trifft, geraten all sein Vorsätze ins Wanken. Lustig und lebensklug – auf Augenhöhe mit seinem Publikum.

»Als Hitler das rosa Kaninchen stahl« (empf. für 4.-8. Klasse) bietet Bilder vor imposantester schweizer Alpenkulisse, doch das Idyllische trügt. Die Familie Kemper ist auf der Flucht, am Ende sehen wir sie auf der Fähre im Ärmelkanal, die Kreidefelsen von Dover versprechen die Freiheit. Nach dem Klassiker von Judith Kerr ist dies ein packend-gegenwärtiger Film voller Licht, Mut und Optimismus – eine in jeder Beziehung gelungene Literaturverfilmung.

»The Peanut Butter Falcon« (empf. für 8.-13. Klasse) agiert fernab von Hollywood. Er nimmt uns mit auf die Flüsse und in die Sümpfe von North Carolina. Es geht um Anerkennung und Teilhabe, um Respekt und Toleranz. Diversität und Inklusion in einem Road-Movie auf dem Wasser, herz-erwärmend, komisch, Mut machend. Ein ganz großartiger kleiner Film.


Vorerst können wir Ihnen nur ein wenig Appetit auf diese vier Filme machen, indem Sie sich hier auf der Webseite, in der Datenbank, die Trailer anschauen und die Kritiken lesen. Die ersten Anmeldungen haben uns ja bereits erreicht, aber die Veranstaltungen bis Ostern mussten wir ja definitiv absagen. Ganz bestimmt aber werden wir diese vier Filme, auch in den Herbst hinein, weiter anbieten und sehr für die schulfilmische Arbeit empfehlen.


Foto: FILMERNST

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