FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Historisches Hoch

Das Wort ›historisch‹ als Ausdruck von etwas ganz Seltenem, Außergewöhnlichem, sollte generell sparsam gebraucht werden. Vielleicht nur für Ereignisse wie Bundestagswahlen Ende Februar. Dann stehen wir, ganz regulär, schon kurz vor den nächsten SchulKinoWochen. Im Moment aber werben wir noch für die Teilnahme am FILMERNST-Herbstprogramm – und was uns bisher an Anmeldungen erreichte, steuert in der Tat auf ein historisches FILMERNST-Hoch zu. Die 5.000er-Marke wollten wir schon gern knacken, aber mit mehr als doppelt so vielen …


… Schülerinnen und Schülern hatten wir nicht gerechnet. Zwei der vier Filme kommen auf mehr als 3.000 Besucher, das gab es sehr lange nicht. »Dancing Queen« liegt mit 4.000 bestätigten Karten ganz vorn, knapp dahinter der Animationsfilm für die Jüngsten, »Ernest und Celestine: Die Reise ins Land der Musik«, mit 3.226.
Das quer durch Europa führende Roadmovie »Morgen irgendwo am Meer« hat es mit 1.087 angemeldeten Zuschauer:innen in den vierstelligen Bereich geschafft, der brückenschlagende Blick nach Bangladesch, »Rikscha Girl«, mit 1.095 ebenfalls.


Hinzu kommen Anmeldungen für die JugendFilmTage, die wir in guter Tradition mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald organisieren. Dieses Jahr präsentieren wir im CAPITOL Königs Wusterhausen und in den »Spreewald«-Lichtspielen Lübben zum einen den hoffnungsvoll-bestärkenden Dokumentarfilm »Berlin Bytch Love« von Heiko Aufdermauer und Johannes Girke (die Regisseure werden zu den Filmgesprächen unsere Gäste sein). Zum anderen den einfühlsam-berührenden Kinder- und Jugendfilm »Young Hearts«, der erst im Januar 2025 regulär in den Kinos starten wird.


Alle aktuellen Filme – mit den entsprechenden Kurzinhalten und Pressestimmen, mit Trailern und Begleitmaterial – finden sich in der FILMERNST-DatenbankAnmeldungen für die November- und Dezember-Termine nehmen wir nach wie vor gerne entgegen, online oder telefonisch.


Heraushebenswert im FILMERNST-Herbst 2024 sind auch etliche Veranstaltungen mit von Lehrkräften angefragten »Wunschfilmen«, meist begleitet von Moderationen und Gesprächen. So zum Beispiel mit dem die NS-Propaganda ausleuchtenden »Führer und Verführer«, mit Robert Stadlober als dämonischem Volksverhetzer Goebbels. Was die Schülerinnen und Schüler im Adlershofer »Casablanca« sahen und erlebten, war eine beeindruckende Geschichtsstunde mit durchaus aktuellen Bezügen.



Fotos: Wild Bunch Germany /  Stephan Pick


Zum ökologisch bewusstseinserweiternden Dokumentarfilm »The North Drift – Plastik in Strömen« erschien der Dresdener Regisseur Steffen Krones im »Obenkino« Cottbus. Die Siebtklässler vom städtischen »Pückler-Gymnasium« zeigten sich gut vorbereitet, und moderiert vom Wissenschaftsjournalisten Ernst-Alfred Müller kam es zu einer ebenso unterhaltsamen wie spannenden Gesprächsrunde: »Viele waren sehr interessiert und stellten eine Frage nach der anderen«, schrieb uns Steffen Krones. »Die Begeisterung der Kinder zeigte mir, wie ihnen durch diese Veranstaltung der Zugang zu einem wichtigen Thema eröffnet wurde, dem sie im Unterricht möglicherweise nicht mit dem gleichen Interesse begegnet wären.«


Gleich zwei Veranstaltungen hintereinander absolvierte Patrick Büchting mit seinem Debüt-Spielfilm »Morgen irgendwo am Meer«. Kurz darauf flog er nach Tokio, zum »Kineko International Filmfestival«. Das Publikum der Asien-Premiere – im 109シネマズ二子玉川 109CINEMAS FUTAKO-TAMAGAWA – zeigte sich sehr interessiert an diesem Film aus Deutschland und wollte viel wissen vom Regisseur. Auf dem Dreierporträt unten in der Bildergalerie: Patrick Büchting neben Festivaldirektor Keiko Kodaka und Mitsuo Tahira vom Festival-Team. Auf einem weiteren Foto auch der Chemnitzer »Schlingel«-Festival-Direktor Michael Harbauer.
Von Tokio aus ging es für Patrick Büchting dann fast geradewegs nach Estland, zum 28. Tallinn Black Nights Film Festival.
Nicht schlecht, diese Festival-Tour für einen Debütfilm! Wir sind froh, ihn bei FILMERNST präsentieren zu können.



Fotos: Patrick Büchting (privat) / Gerrik Harbauer


Der FILMERNST-Herbst wäre nicht komplett ohne eine weitere, überaus positive Nachricht: Nachdem im Frühjahr 2018 in den langjährigen Partnerkinos von Oranienburg, Neuruppin, Prenzlau und Brandenburg der Vorhang für FILMERNST-Veranstaltungen fiel, ist die Leinwand nun in allen vier Orten wieder FILMERNST.
Wir haben beständig nachgesetzt und nicht locker gelassen, vor allem auch deshalb, weil uns viele Lehrkräfte in diesen Orten sehr vermissten. Wie sehr, das beweisen die Anmeldezahlen: Prenzlau (schon etwas länger wieder dabei) mit 1.500 angemeldeten Schüler:innen, Oranienburg aus dem Stand mit bislang 1.400 und Neuruppin mit reichlich 600. Nur für das »Concerthaus« Brandenburg sieht es noch recht mau aus, hier wünschen wir uns und vor allem dem Kino weit mehr Resonanz aus den Schulen. Am besten mit Ergebnissen wie im »Neuen Lichtspielhaus« Beelitz: Erst seit diesem Jahr filmernst dabei, zählte das Einsaalkino mit insgesamt nur 65 Plätzen in 27 Veranstaltungen 1.029 Besucher – Glückwunsch!



Das Prenzlauer UNION ist eines der vier cinemotion-Kinos, das nun wieder bei FILMERNST und an den SchulKinoWochen beteiligt ist. Fotos: FILMERNST/Bernd Sahling

Kopfüber in New York

Film ist nicht nur Teamarbeit, sondern oft auch Ausdauersport – Marathon oder gar Zehnkampf. Unser FILMERNST-Pate Bernd Sahling könnte gut von den langen, kräftezehrenden »Wettbewerben« in seiner Autoren- und Regie-Karriere berichten. Vor mehr als 15 Monaten gingen in NRW die Dreharbeiten seines jüngsten Spielfilms, »Ab morgen bin ich mutig«, zu Ende. Weit davor standen Bucharbeit, Förderanträge, Casting, Drehplan und manches mehr. Nach achtwöchigem Inszenieren – viele Regentage inklusive – fiel am 3. August 2023 die letzte Klappe: »Ich musste oft auf die überraschenden Umstände reagieren«, schrieb uns Bernd im vorletzten Sommer …


... »an einem Tag war die Stimme unseres Hauptdarstellers weg, an einem anderen hat es in die Küche, in der wir drehen wollten, reingeregnet. All das spielt nun in der Filmgeschichte mit. Wir hätten keinen Drehtag wiederholen können mit unserem kleinen Budget.«


Anschließend haben etliche Gewerke an der Postproduction gearbeitet. In den Stablisten von Bernds früheren Filmen in unserer Datenbank, »Kopfüber« beispielsweise, ist angeführt, wer alles am Teamwork beteiligt ist. Mittlerweile ist »Ab morgen bin ich mutig« fertiggestellt und eigentlich vorführbereit. Einen rührigen Verleih – Real Fiction, Köln – hat der Film auch, doch es wird noch eine Weile dauern, bis er, im Herbst 2025, seinen bundesweiten Kinostart erlebt und dann auch bei FILMERNST zum Einsatz kommt. Wie gesagt: ein Langstreckenlauf, dessen Höhepunkte dann die Vorführungen und die Begegnungen mit dem Publikum bei Festivals werden. Wohin die Reiseroute führen kann, ist im vorigen Text nachzulesen.



Einige Motive, die uns Bernd von den Dreharbeiten zur Verfügung stellte: mit Darius Pascu als Tom, Jonathan Köhn als Karl, Anna Bahners als Klara und dem Kameramann Piotr Rosolowski. Setfoto mit Bernd Sahling (3.v.l.), davor die Kinderdarsteller Jonathan Köhn, Cheyenne A. Roth, Elijas Amerein und Anna Bahners.


Fotos: Lisa Maria Müller / Bernd Sahling // Zeitgeist Filmproduktion GmbH & Co. KG / Fabian Rieke


Dass Filme auch Stehvermögen beweisen und Langzeitwirkung zeigen können, hat Bernd Sahling gerade in New York erlebt. Mitte Oktober gab es in Amherst, in der DEFA Film Library der University of Massachusetts, eine Vorführung von »Kopfüber«. Prof. Mariana Ivanova, Academic Director of the DEFA Film Library & Associate Professor of German Film & Media, sagte in ihrer Einführung: »Die Produktion des Films hat fast zehn Jahre gedauert, aus verschiedenen Gründen, da bin ich mir sicher. Aber einer, von dem ich weiß, war: Die Geschichte und die Themen wurden als zu komplex empfunden, als dass ein jüngeres Publikum sie verstehen und sich darauf einlassen könnte ... Als ›UPSIDEdown‹ in Deutschland und auf internationalen Filmfestivals herauskam, löste er eine Fülle von Diskussionen darüber aus, ob er für Kinder geeignet sei oder nicht – eine Tatsache, die natürlich mit seinem Titel zusammenhängt.«


Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Die Annahme oder Vermutung, Kinderfilme mit ›heiklen‹ oder kritischen Themen könnten für die Zielgruppe überfordernd und daher nicht für sie geeignet sein, gibt es leider noch immer und leider immer wieder. Wir haben es gerade mit einem anderen Film erlebt, der von der FSK zunächst eine Freigabe ab 12 bekam, dann aber, nach einem Einspruch des Verleihs, plötzlich eine FSK 0.


Noch weiter zurück in Bernd Sahlings Filmographie ging es im Deutschen Haus in New York: Dort wurde sein 1990 an der HFF »Konrad Wolf« in Potsdam-Babelsberg entstandener Dokumentarfilm »Alles wird gut«, begleitet von einer Fotoausstellung, gezeigt. Hier ein paar Impressionen aus New York und Amherst – und: Wir freuen uns auf »Ab morgen bin ich mutig« und gedulden uns noch bis nächsten Herbst.



Fotos: Deutsches Haus at NYU: John Harris / Juliane Camfield
DEFA Film Library: Hiltrud Schulz / / Bernd Sahling

Von der Präsidentin zur Patin

Was nicht nur im aktuellen Programm mit »Morgen irgendwo am Meer« auffällt, sondern schon über all die Jahre: Für Roadmovies haben wir eine große Schwäche, denn Roadmovies haben große Stärken. Ob es dabei, wie in »Tschick«, mit dem Lada-Niva nur kreuz und quer durch Brandenburg geht, in »Thilda und die beste Band der Welt« mit dem Citroën-Jumper hunderte Kilometer die norwegische Küste entlang oder, in Sebstian Schippers »Roads«, mit dem Vixen-Camper von Marokko ins Flüchtlingslager von Calais: Die Gefährte sind alle geklaut oder eben »ausgeborgt« – und die Reisen garantieren aufregende, spannende, unterhaltsame Filme mit großartigen Bildern. Im Roadmovie »Kannawoniwasein!« spielen neben Autos und Traktoren auch protzige Zweiräder eine Rolle – und Leslie Malton ist die »Präsidentin« …


… einer vielköpfigen Motorradgang. Sie trägt den merkwürdigen Namen »Hackmack«, was man auch Heckmeck aussprechen kann, sie sieht großartig aus in ihrer Lederkluft – sie ist gerecht und hat ihre Männer voll im Griff. Vor allem aber hilft sie Finn und Jola auf ihrem Weg an die Ostsee aus der Klemme – eine großartige Rolle für Leslie Malton in einem großartigen Kinderfilm.



»Kannawoniwasein!« war der besucherstärkste FILMERNST-Film des Jahres 2023 (auf dem Bild FILMERNST-Moderator Steffen Kieslich im Berliner »Thalia«-Kino) und bei einigen der mittlerweile 39 Veranstaltungen konnten wir Gäste begrüßen: den Schriftsteller und Drehbuchautor Martin Muser, den Regisseur Stefan Westerwelle und – mehrmals – Leslie Malton und ihren Mann Felix von Manteuffel, der im Film kurz, aber kräftig als Opa Heinz zu erleben ist. Beide mussten bei ihren Auftritten viele Fragen beantworten und natürlich auch Autogramme geben, sogar auf Sneaker. Beide fanden FILMERNST ganz großartig – und auch unsere Idee der FILMERNST-Paten.


Zu unserem zehnjährigen Jubiläum 2014 hatten wir uns ja zehn Paten auserkoren, um mit ihnen gemeinsam fortan für ein paar Höhepunkte zu sorgen. In Abständen ist uns das auch gelungen, immer wieder mit Florian Lukas und mit Bernd Sahling, oft mit der unvergesslichen, viel zu früh verstorbenen Regisseurin Anna Justice, ab und an mit der Regisseurin Sylke Enders, der Schriftstellerin Holly-Jane Rahlens, dem Producer René Frotscher oder der Szenenbildnerin Angelica Böhm, einmal auch mit Ronald Zehrfeld. Im Laufe der Zeit ist der Kontakt zu fast allen Paten, außer zu Florian und Bernd, etwas eingeschlafen, leider.


Höchste Zeit, um hier einen neuen Anlauf zu nehmen. Was würde daher besser passen, als der Vorschlag und das Angebot von Leslie Malton und Felix von Manteuffel: Ja, wir würden gerne FILMERNST-Paten sein. So sei es hier, mit großem Dank, verkündet: Willkommen Leslie, willkommen Felix bei FILMERNST. »Kannawoniwasein!«



Fotos: Lieblingsfilm / sad ORIGAMI  // FILMERNST / Hjördis Hornung

Ein Baum redet den Menschen an

Passend zu bestimmten Anlässen, Jahrestagen oder Jahreszeiten stellen wir immer mal wieder auch ein Gedicht vor. Eine Quelle für besondere Funde – ein Fundus für den Literaturunterricht – ist das jeden Samstag in der FAZ erscheinende Gedicht und dessen Interpretation im Rahmen der »Frankfurter Anthologie«. Begründet 1974 vom legendären Marcel Reich-Ranicki ist die Sammlung von Gedichten und deren Interpretationen mittlerweile auf mehr als 40 Bände angewachsen – ein lyrisch-literarischer Schatz ohnegleichen. Hier und heute lassen wir einen Baum zu uns sprechen …


… in Andreas Tschernings Gedicht »Ein Baum redet den Menschen an«, erstmals erschienen 1642 im schlesischen Breslau, der Hauptstadt der deutschen Barockliteratur.


Was mir hat der Herbst genommen,
Kann ich wieder neu bekommen,
Wann des Frühlings Vater bläst:
Mensch, du kriegest auf Begehr
Deinen Geist nicht wieder her,
Wann er einmal dich verläßt.

Meine starke Wurzeln machen,
Daß ich mag der Winde lachen:
Du hingegen sinkest hin,
Wann nun etwan uber Feld
Sud nicht gleiches Wetter hält
Oder böse Dünste ziehn.

Bin ich einmal gut beklieben
Und für Schaden frei geblieben,
So besteh ich lange Frist:
Aber du wirst abgemeit
Oft in deiner Frühlingszeit,
Wann du kaum geboren bist.

Die schöne, einfühlsame, gedankenanregende Interpretation des Gedichts durch Frieder von Ammon, Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, gibt es hier in der FAZ vom 9. November 2025. Dort auch der Link zur Gedichtlesung von Thomas Huber.


Neben vielen anderen ist das Gedicht zu finden in dem (für wenig Geld nur noch antiquarisch zu erwerbenden) Schuber mit zwei Bänden: Wir vergehn wie Rauch von starken Winden. Deutsche Gedichte des 17. Jahrhunderts. Herausgegeben von Eberhard Haufe. Verlag Rütten & Loening, Berlin 1985.


Und wenn Sie im »Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm« nachschlagen (ist mittlerweile auch digital möglich), dann werden Sie erfahren, was die Verben »bekleiben« und »abmeien« bedeuten. Hören Sie den Bäumen zu!



Fotos: Bernd Sahling/New York // FILMERNST/Görlitz

Alles schon verlost

Beim zweiten Versuch hat's bestens geklappt mit unserer Sommerschluss-Verlosungs-Aktion: In nur wenigen Tagen erreichten uns überraschend viele »preiswerte« Mails. Für uns die gute Bestätigung, dass der Rundbrief wahrgenommen wird. Für die Leser und Leserinnen beste Gelegenheit für sehens- und lesenswerte Gewinne. Die Würfel sind gefallen, die Preise schon alle verlost. Sehr gefreut hat uns, dass alle unsere Angebote …



… nachgefragt wurden, mehr oder weniger. Das größte Interesse gab’s für die Abenteuer-DVD von »Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen« und das Roadtrip-Jugendbuch »Morgen irgendwo am Meer«. Für beides hätten wir gut und gerne die zehnfache Menge an Exemplaren gebrauchen können. Aber es war ja eine Verlosung …

Wie FILMERNST so ist: Damit möglichst Wenige leer ausgehen, wurde noch was draufgelegt: Zum einen haben wir in unserem Fundus gekramt und eine ganze Reihe schöner DVDs gefunden. Zum anderen hat der uns sehr verbundene farbfilm Verleih Berlin uns noch mal eine Schatzkiste mit DVDs zu Kinder- und Jugendfilmen zugeschickt – und nicht zuletzt kamen von Piffl Medien Berlin noch zwei ganz besondere filmische Geschenke: DVDs mit zwei Filmen, die zu den besten des Jahrgangs 2024 zählen: Agnieszka Hollands tiefberührendes Flüchtlingsdrama »Green Border« und Alice Rohrwachers in skurrilster italienischer Kino-Tradition stehende Grabräuberkomödie »La Chimera«. Großer filmernster Dank an farbfilm und Piffl!

Wir hoffen, dass sich letztlich alle über ihre Preise freuen, auch wenn es nicht in jedem Falle die gewünschten Titel und auch nicht die Freikarten zu »Samia« sind. Es wird weitere Gelegenheiten geben.

Für den Versand werden wir noch ein Weilchen brauchen, wir zählen in der Zwischenzeit auf Ihre Vorfreude.

Foto von Riho Kroll auf Unsplash

FILMERNSTe Lostrommel

Die Pinnwand auf unserer Webseite ist eigentlich ganz wichtigen, aktuellen Informationen vorbehalten. Bei der Aussendung des FILMERNST-Rundbriefes Nr. 55 in der letzten Woche dachten wir uns, zeitgleich eine kleine Verlosungsaktion auf der Pinnwand zu plazieren. Als Test gewissermaßen, um mal zu sehen, wer das Angebot dort wahrnimmt. Nach einer Woche müssen wir konstatieren: fast niemand! Während wir, wie immer, zahlreiche positive Rückmeldungen auf den Rundbrief erhielten, wurde die Pinnwand offenbar ignoriert. Deshalb hier und heute, per Rundbrief, noch einmal die kleine Sommerschluss-Preis-Verlosung, mit …


… erstens Büchern zu Filmen, die gerade oder vor einiger Zeit im FILMERNST-Programm liefen (Filmtitel verlinkt). Sie haben sind:
3 Exemplare des Jugendromans von Adriana Popescu:
»Morgen irgendwo am Meer«
3 Exemplare von Tamara Bos’ Kinderbuch »Romys Salon«
3 Exemplare von Anna Woltz’ Kinderbuch »Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess«
3 Exemplare des Judith-Kerr-Klassikers »Als Hitler das rosa Kaninchen stahl«

Zweitens gibt es natürlich auch was zum Sehen:
mit 2 mal 2 Freikarten für Yasemin Şamderelis tiefberührenden Film »Samia«, der am 19. September 2024 bundesweit in den deutschen Kinos anläuft – die Karten sind einzulösen bis 31. Dezember, entweder im »Thalia«-Programmkino Potsdam-Babelsberg oder im Obenkino Cottbus.

des weiteren 2 DVDs des vielfach ausgezeichneten »Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen« (u.a. Goldener Spatz und Preis der Deutschen Filmkritik 2024)
2 DVDs des Deutschen-Filmpreis-Gewinners »Sieger sein«
(LOLA: Bester Kinderfilm 2024)
3 DVDs von Sarah Winkenstettes »Zu weit weg«
(2021: Preis der deutschen Filmkritik: Bester Kinderfilm)

Ein ganzes Füllhorn an sehenswerten Filmen hat uns barnsteiner film, Ascheffel zur Verfügung gestellt: je eine DVD
des finnischen Jugendfilms »Meine griechischen Ferien«
des türkischen Kinderfilms »Folge meiner Stimme«
des beeindruckenden schweizer Dokumentarfilms »Thule Tuvalu«
des bosnischen Dramas »DJECA – Kinder von Sarajevo«
der internationalen Koproduktion »Der serbische Anwalt«
des serbischen Spielfilms »Circles«

Schließlich schickte uns der farbfilm Verleih Berlin noch etwas zum »Spuk unterm Riesenrad« (Turnbeutel und Notizbuch) sowie zum gerade in die Kinos gekommenen »Bleib am Ball« (Turnbeutel und Stressball)

Für die Verlosung der Bücher und DVDs eine Mail an kontakt@filmernst.de mit dem Betreff: preiswert und im Text mit dem gewünschten Produkt und der Versandadresse.

Dank an Verlagsgruppe Penguin Random House, (cbj Jugendbuch) München; Carlsen Verlag Hamburg, Ravensburger Verlag, Gerstenberg Verlag Hildesheim

Dank an MFA+ Regensburg (Ruth Hörnlein); DCM Berlin; farbfilm Berlin (Alexandre Dupont-Geisselmann, Reno Koppe) sowie dem pressebüro berlin (Patricia Bauermeister & Anton Lorenz); barnsteiner film, Ascheffel (Britta Barnsteiner) – und für die Freikarten Dank dem Weltkino Filmverleih Leipzig

Familienzuwachs ...

... der uns da völlig überraschend zuteil wurde. FILMERNST-Arbeit, das ist das Schöne, ist selten Routine. Immer neue Filme, neue Veranstaltungen, neue Gäste. Selten Pannen – und wenn doch, dann konnten wir sie meist rasch beheben. Das Dreieck mit den Punkten Verleihe, Kinos, Schulen – und wir mittendrin – funktioniert gut. Manchmal aber gibt es in schwierigen Situationen scheinbar keine Lösung: Nach dem FILMERNST-Frühjahrsprogramm 2018 war erst mal Schluss mit unseren Veranstaltungen in Brandenburg an der Havel, in Oranienburg, Neuruppin und Prenzlau. Unsere Partnerkinos in diesen Orten mussten eine filmernste Pause einlegen. Wir haben das sehr bedauert …


… nicht nur, weil uns in der Statistik pro Jahr mehrere tausend Besucher:innen fehlten. Vor allem konnten wir den zahlreichen schulischen Einrichtungen in den vier Orten und in deren Umkreis keine wirklichen Alternativen bieten. Die Wege in die nächstgelegenen Kinos waren in der Regel zu weit und zu umständlich.


Immer wieder erreichten uns Mails oder Anrufe von Lehrerinnen und Lehrern, in denen sie bekundeten, wie sehr sie FILMERNST vermissen, wie gut und wie kontinuierlich sie unsere Angebote immer in den Unterricht integrieren konnten. Natürlich haben wir uns beständig um eine Lösung bemüht – und für das »Union Filmtheater« in Prenzlau nach einiger Zeit auch gefunden. Dessen Leiter, Klaus-Dieter Glander, war es schließlich, der sich mit besonderem Engagement filmernst stark machte und uns kurz vor den Sommerferien dann mit einer für uns sensationellen Nachricht überraschte: Auch die anderen drei Spielorte werden ab Herbst 2024 wieder ihre Leinwände für FILMERNST öffnen! Zum Zeitpunkt der frohen Botschaft wurden unsere Herbstprogramme allerdings schon gedruckt. Eine Teamsitzung indes reichte dann – und wir waren uns alle einig: Für das »Concerthaus« Brandenburg, den »Filmpalast Oranienburg sowie die »Union Filmtheater« Neuruppin und Prenzlau drucken wir einen Extra-Flyer nach!



Nachdem wir im vergangenen Jahr zu unserer großen Freude schon das wiedereröffnete, kleine, aber feine »Neue Lichtspielhaus« in Beelitz filmernst dazugewannen, hat die  FILMERNST-Familie nun noch einmal Zuwachs bekommen. 29 Kinos sind es nun, für die wir Spielzeiten zwischen Mitte September bis Weihnachten anbieten. Langsam fehlt uns der Platz auf den Flyern …


Wir sind jedenfalls gespannt, wie das FILMERNST-Angebot in den neuen, alten Orten ankommt. Die erste Schulwoche lässt bereits Gutes vermuten: Für Neuruppin, Oranienburg und Prenzlau kamen bereits etliche Anmeldungen, das freut uns sehr!

Willkommen zurück bei FILMERNST!


Fotos: FILMERNST-Archiv

»Heißer Sommer« …

»… wie wunderbar«, schmetterten Chris Doerk und Frank Schöbel in ihrem wohl populärsten Duett. Gerade mal 56 Jahre ist es her, als im August 1968 in Rostock die VII. DDR-Sommerfilmtage eröffnet wurden, aber nicht, wie üblich, mit einem Indianer-, sondern mit einem Musikfilm: »Heißer Sommer«. Der Titelsong wurde zum Ohrwurm: »Kinder, ist das Wetter außer Rand und Band!«, was sich bestens stabreimte auf: »Das gibt einen sagenhaften Sonnenbrand!« Heißer Sommer – wir haben …


… ihn gerade erlebt oder sind noch voll dabei: Gleich zum Schuljahresauftakt wird uns arg eingeheizt. Wirklich »heiße Zeiten«, die wir gerade erleben. Wir hoffen, Sie sind ohne Sonnenbrand aus dem Urlaub zurückgekehrt und haben sich, trotz scheinbar endloser Hundstage, entspannen, erholen und für kältere Zeiten regenerieren können. Nun wünschen wir Ihnen Kraft, Elan und Optimismus für das neue Schuljahr, an dessen Beginn wir Ihnen gleich unser filmernstes Herbstprogramm wärmstens (!) ans Herz legen möchten. Ausgewählt haben wir wie immer vier Filme für alle Jahrgangsstufen. Die Flyer wurden bereits an alle Schulen versandt, wir sind bereit für Ihre Anmeldungen.


Flyer: Herbstprogramm 2024
Zusatzflyer: neue Spielorte


Alle vier Filme finden Sie auch in unserer FILMERNST-Datenbank, mit kurzen inhaltlichen Informationen, was die Filme sehens- und empfehlenswert macht, welche Themen sich damit im Unterricht aufgreifen und vertiefen lassen sowie die Termine im Kino des jeweiligen Spielorts. zusätzlich noch pointierte Pressestimmen, die Trailer für einen ersten visuellen und stilistischen Eindruck sowie medienpädagogisches Begleitmaterial.


Hier die vier Filme:
Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik (Animationsfilm)
79 Minuten // empfohlen für 2.– 5. Jahrgangsstufe


Dancing Queen
92 Minuten // empfohlen für 4.– 7. Jahrgangsstufe


Rikscha Girl
102 Minuten // empfohlen für 7.– 9. Jahrgangsstufe


Morgen irgendwo am Meer
84 Minuten // empfohlen für 9.– 13. Jahrgangsstufe

Und hier gibt es Chris Doerk und Frank Schöbel zu sehen, wie sie und etliche andere junge Menschen von Leipzig aus an die Ostsee aufbrechen:


Heisser Sommer DDR 1968

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Übrigens: Ausflüge ans Wasser sind nach wie vor filmisch lukrativ: Der Roadtrip »Morgen irgendwo am Meer« führt vier junge Menschen gleich durch mehrere europäische Länder, ihr Ziel ist die Atlantikküste in Portugal, für die letzte Currywurst vor Amerika. Dass es um viel mehr geht, zeigt der Debütfilm des Regisseurs und Produzenten Patrick Büchting auf sehr feinfühlige, streitbare und vor allem auch kurzweilige Weise.



Patrick Büchting wird, wenn alles klappt, am 25. September ins »Casablanca« Berlin-Adlershof kommen, um mit Schüler:innen von der Zeuthener Musikbetonten Gesamtschule »Paul Dessau« über sein grenzüberschreitendes Abenteuer zu reden.


Fotos: Amarcord, Oslo / Der Filmverleih, Stuttgart

»Alles steht kopf« …

… jedenfalls was die Publikumszahlen in den deutschen Kinos anlangt: Mehr als fünf Millionen Besucher kamen in rund 750 Lichtspielhäuser, um den zweiten Teil des Pixar-Animationsfilms zu sehen. Da bleibt nicht viel Leinwand-Platz für andere Filme. Nur zum Vergleich: »Mein Totemtier und ich«, ein niederländischer Kinderfilm, der sich auf sehr einfühlsame Weise einem Aspekt der Flüchtlingsproblematik widmet, zählte im gleichen Zeitraum bundesweit knapp 1.500 Zuschauer. Auch deshalb …


… nehmen wir genau solche Filme in unser Programm auf, werben dafür – und haben durchaus Erfolg. Allein bei FILMERNST sahen im Frühsommer, noch vor der offiziellen Kinopremiere, 250 Schüler:innen in fünf Veranstaltungen »Mein Totemtier und ich«.



Auch die FILMERNST-Herbst-Filme sind im normalen Kinoprogramm eher unterbelichtet. Nur ein paar wenige Zahlen sollen die Relationen des auch für die Verleihe und für unsere Partner in den Kinos nicht gerade einfache Geschäft verdeutlichen: Zu »Dancing Queen«, dem lebenssprühenden norwegischen Kinderfilm, kamen bundesweit in sieben Wochen 3.300 Zuschauer:innen. »Rikscha Girl«, die in andere, außereuropäische Lebens- und Kulturkreise blickende Emanzipationsgeschichte aus Bangladesch, zählte in 16 Kinowochen gerade mal 643 Besucher:innen. Und »Morgen irgendwo am Meer«, der quer durch Europa führende Roadtrip, steht nach zwölf Kinowochen bei knapp 4.000 Besucher:innen.


DancingQueen Filmstill


Filmstill Riksha Girl



Am seit nunmehr schon 20 Jahre geltenden FILMERNST-Prinzip hat sich also nichts geändert: Filmen eine Chance zu geben, die es wert sind, gesehen zu werden. Inhaltlich wie formal anspruchsvolle Filme für den »Lernort Kino«, Filme, deren Themen und Gestaltungsweisen sich gut in den Unterricht oder in Projekte integrieren lassen. Das heißt nicht, dass wir nicht auch Filme im Programm hätten, die im normalen Kinoprogramm ein Millionenpublikum erreichen und später bei uns besonders stark nachgefragt werden: Im letzten Jahr waren das beispielsweise »Sonne und Beton« (bundesweit im Kino 1.183.442, bei FILMERNST 1.300 Besucher:innen) oder »Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen« (bundesweit im Kino 1.229.491, bei FILMERNST 1.400 Besucher:innen). Auch diese Filme können natürlich auch weiterhin für »Wunschfilm«-Veranstaltungen bei uns angefragt werden.



Apropos »Wunschfilme«: Die Organisation von »Wunschfilm«-Veranstaltungen erfordert natürlich einigen Mehraufwand, von uns und unseren Partnern. Vor allem die Kinos müssen ja die zusätzlich angefragten Termine möglich machen, die Filme bestellen und ihre Häuser entsprechend vorbereiten. Eindeutiger Spitzenreiter bei den »Wunschfilm«-Veranstaltungen ist dieses Jahr das »Casablanca« in Berlin-Adlershof. Aber auch die »Neuen Kammerspiele« in Kleinmachnow, der »Filmpalast« Bernau, die »Spreewald Lichtspiele« in Lübben oder das »FilmforUM« Schwedt haben des öfteren außerplanmäßige FILMERNST-Einsätze. Deshalb hier ein ganz großer, besonderer Dank an diese Kino-Teams.



Wir koordinieren das Ganze – bis hin zu Moderationen und Filmgesprächen, die wir nicht jedes Mal anbieten können, aber doch unser Möglichstes versuchen. Wenn dann alles klappt, um so schöner. Sehr gefreut haben wir uns, dass es vor den Sommerferien gleich mehrere »Wunschfilm«-Anfragen für »The Zone of Interest« gab – und wir das neue Schuljahr schon in dieser Woche mit weiteren »Wunschfilmen« wie »Sieger sein«, »Beautiful Boy« oder »Anonymus« beginnen.


Schließlich noch diese großartige Zahl: Anmeldungen für mehr als 1.500 Schüler:innen haben uns seit der Vorbereitungswoche bis jetzt erreicht! Das ist spitze!


Fotos: Der Filmverleih Stuttgart / Amarcord Oslo; Landfilm Chemnitz, barnsteiner film Ascheffel; Cangerfilms Patrick Büchting, Bonn; farbfilm Verleih Berlin; Constantin Filmverleih, München; DCM Berlin

Mozart des Kalenders

Eine musikalischere Metapher für den Wonnemonat als diese in Erich Kästners Frühlingsgedicht gibt es wohl nicht. In voller Länge zu lesen im letzten Eintrag dieses Rundbriefes – mit noch mehr wunderbaren sprachlichen Mai-Bildern. Ideal für eine Gedichtanalyse … Wir beginnen aus gutem Grund mit Kästner: Die nunmehr schon vierte Verfilmung seines »Fliegenden Klassenzimmers« war, wie erwartet, der Publikumsfavorit der diesjährigen SchulKinoWochen. Mit fast 3.000 Besucher:innen …


… belegt der Film unangefochten Platz 1 von mehr als 30 Filmen – gefolgt von der schwedischen Liebesgeschichte »Eva & Adam« mit gerade mal halb so vielen Zuschauer:innen. Eigentlich hatten wir ja »Checker Tobi – Die Reise zu den fliegenden Flüssen« ganz vorn vermutet, am Ende reichte es für Platz 3, vor dem streitbaren Kuh- und Raben-Freundespaar »Wer bist Du, Mama Muh?«, den nicht ganz tierlosen »Neuen Geschichten vom Franz« und dem schweinisch lustigen »Oink«.

Insgesamt erreichten das FILMERNST-Kinobüro 381 Anmeldungen aus 195 Schulen, die das anhaltend intensive Interesse an schulfilmischer Arbeit bestätigen. Die Anfragen nach moderierten Veranstaltungen waren unverändert zahlreich, unsere finanziellen und personellen Möglichkeiten setzen den Wünschen hier leider Grenzen. Immerhin erlebten knapp 2.500 Gäste 39 Veranstaltungen, die begleitet/umrahmt waren von Moderationen, Filmgesprächen, Kinoseminaren.


Zum ersten Mal überhaupt bei uns gab es zwei Online-Schaltungen direkt in den Kinosaal: Aus London ins Cottbuser »Obenkino« zugeschaltet war der Regisseur Franz Böhm, der Schüler:innen der Freien Waldorfschule Cottbus Auskünfte über seinen beeindruckenden Dokumentarfilm »Dear Future Children« gab. Die kürzere Distanz von Berlin nach Erkner ins Kino »Movieland« überbrückte der iranische Regisseur Ayat Najafi, um mit Jugendlichen vom »Carl-Bechstein-Gymnasium« über seinen Dokumentarfilm »No Land’s Song« zu sprechen. Beide Online-Premieren waren ein voller Erfolg, und wir würden das gern im nächsten Jahr in größerer Zahl fortsetzen.



Ganz traditionell und klassisch die dritte Begegnung mit einem Regisseur: Steffen Krones kam (pünktlich) mit der DB von Dresden nach Rathenow, wo er im »Haveltorkino« mit Schüler:innen der Gesamtschule »Bruno H. Bürgel« über sein Experiment sprach, eine Bierdose mit GPS in die Elbe zu werfen und zu verfolgen, wie sie über zweieinhalbtausend Kilometer hinweg letztlich an der Küste Nord-Norwegens strandet: »The North Drift – Plastik in Strömen«.


Den kürzesten Weg ins Kino hatte der Regisseur Jonas Kaufmann. Er brauchte nur von Berlin mit dem Regionalzug nach Potsdam-Babelsberg zu fahren – wenn er denn hätte fahren können. Der Bahnstreik schien seinen Besuch im »Thalia« zu verhindern, doch in letzter Minute lieh sich Jonas ein Auto, um seinen Film »Der Kern, der dich zusammenhält« persönlich zu begleiten. Im Programmkino wurde er erwartet von 20 Azubis und unserer Moderatorin Annette Hollywood. In ihrem Bericht heißt es: »Nach dem Film haben wir über die Schicksale der Personen im Film gesprochen und es war schön zu erleben wie berührt die meisten waren. Es gab viele Fragen an Jonas und auch Bewunderung für seine Tatkraft und Hilfsbereitschaft. Es war einfach toll, so einen sympathischen jungen Filmemacher da zu haben, der uns alle inspiriert hat mit seinen Fragen dazu was uns im Kern ausmacht angesichts der Krisen in der Welt.« Und auch Jonas war froh, dass er sich hatte nicht bremsen lassen vom Streik: »Wir hatten ein wunderbares Screening, ein tolles Publikum und angeregte Gespräche!«



Vier Begegnungen mit Regisseuren, die sowohl für das Publikum als auch für die Regisseure spannend und erkenntnisreich waren.


Ayat Najafi schrieb uns im Nachklang zur Veranstaltung in Erkner: »Ich habe ein sehr gemischtes Gefühl bei der Präsentation von ›No Land's Song‹ 10 Jahre nach seiner Uraufführung. Einerseits bin ich sehr froh, dass der Film immer noch ein Publikum findet, das sich mit dem Film und den Kämpfen seiner wunderbaren Protagonist*innen verbindet, aber andererseits macht es mich traurig, dass die Geschichte des Films immer noch aktuell ist. Das Q&A mit den Schüler*innen des Carl-Bechstein-Gymnasiums war für mich eine einzigartige Erfahrung. Ich fand sie sehr aufmerksam und ihre Fragen waren sehr präzise und auf den Punkt gebracht. In dieser sehr dunklen Zeit, die unsere Welt wieder einmal mit Kriegen und Konflikten erlebt, ist unsere Hoffnung, dass die neue Generation keine Form von Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Diskriminierung akzeptiert.«
Ein Höhepunkt der SchulKinoWochen 2024.


Fotos: Obenkino Cottbus / FILMERNST / Nikolaos Topp

Kein Shit-Storm

Dokumentarfilme sind im Programm der SchulKinoWochen nicht gerade Publikumsrenner. Wir freuen uns natürlich auch über wenige Veranstaltungen, vor allem, wenn es zu Begegnungen mit den Filmemacher:innen kommt – so wie oben beschrieben. Aber das sind leider die Ausnahmen. Zu oft mangelt es an Resonanz, selbst bei Filmen, mit denen wir uns volle Säle erhofften. Wie mit »Holy Shit«, den wir so ankündigten: »Kein Scheiß: Dieser Film bricht Tabus und erhellt dunkle Materie.« Es geht um die kleinen und großen Geschäfte …


… die wir alltäglich mehrfach verrichten – ohne uns weiter um die »Hinterlassenschaften« zu kümmern. Warum auch, schnell wässern wir alles weg. Der Film dagegen fordert auf: »Wir sollten aufhören mit dem einfach Runterspülen!« So simpel der Appell, so komplex das Nachdenken über Alternativen, die uns der Film vor Augen führt. Der Regisseur Rubén Abruña ist rund um die Welt gereist – und hat dabei auch in Eberswalde Station gemacht. Hier sind innovative junge Leute mit ihrem Start-up »finizio« wegweisend in Sachen Sanitär- und Nährstoffwende. Wir hatten zu ihnen Kontakt aufgenommen und sie hatten uns zugesagt, gern zu den geplanten Veranstaltungen mit »Holy Shit« zu kommen und von ihrem Projekt zu berichten. Letztlich gab es aber keinen »Shit-Storm«, sondern nur eine einzige Veranstaltung – enttäuschend.


Für insgesamt neun Dokumentarfilme standen zum Abschluss der SchulKinoWochen ganz 13 Veranstaltungen in der Bilanz, gesehen von 817 Schüler:innen. Lediglich »Checker Tobi – Die Reise zu den fliegenden Flüssen« war die rühmliche Ausnahme: mit 14 Veranstaltungen für 1.150 Schüler:innen.

Warum wir das hier so ausführlich erörtern? Zum einen, weil die Analyse des Angebots, die tatsächliche Nachfrage und Nutzung für die schulfilmische Arbeit wichtig und eben aufschlussreich ist. Zum anderen, weil die Dokumentarfilme auch nach den SchulKinoWochen weiter gebucht werden können, als »Wunschfilme« in Absprache mit dem FILMERNST-Kinobüro. Wir setzen uns dann mit dem jeweiligen Kino in Verbindung und versuchen die Veranstaltung – möglichst mit einer Mindestteilnehmerzahl von 50 – zu organisieren. Deshalb an dieser Stelle noch einmal die Titel der Dokfilme, die wir zu den SchulKinoWochen 2024 angeboten haben, ausführliche Informationen gibt’s in der FILMERNST-Datenbank.

»Arena 196 – Wende, Wahl und Wirklichkeit«
»Auf der Kippe«
»Blix Not Bombs«
»Checker Tobi – Die Reise zu den fliegenden Flüssen«
»Dear Future Children«
»Der Kern, der dich zusammenhält«
»Die Eiche – Mein Zuhause«
»Holy Shit«
»No Land’s Song«
»The North Drift – Plastik in Strömen«


Dokumentarfilme zu den verschiedensten Themen und aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – Wissenschaft, Kultur, Politik, Soziales. Unterrichtsrelevante Anknüpfungspunkte bietet jeder dieser Filme.


Foto aus »Holy Shit«: Hamish Skermer, der »König der Kompost-Toiletten«, auf dem Gipfel eines Kuhmist-Hügels. / farbfilm Verleih

Unsichtbares Stachelschwein

Wie Magie ungeahnte Kräfte entfachen, Hoffnungen bestärken, letztlich sogar Familien zusammenführen und retten kann, das erleben wir in »Mein Totemtier und ich«. Der Film ist Teil unseres aktuellen Angebots und läuft gewissermaßen mit einer Ausnahme-Genehmigung: Die bundesweite, offizielle Leinwand-Premiere ist erst am 6. Juni, und normalerweise liegen einige Wochen zwischen regulärem Kino-Abspiel und dem Einsatz bei schulfilmischen Projekten. Dank langjährig guter Kontakte zum Berliner »farbfilm Verleih« dürfen wir …


»Mein Totemtier und ich« schon vorab präsentieren. Ein großer Dank daher an die im Kinder- und Jugendfilmbereich besonders engagierten »farbfilmer« (speziell Alex und Reno). Wir wissen das Vertrauen zu schätzen und wollen uns natürlich mit guten Besucherzahlen auch für künftige Kooperationen und weitere »farbfilme« empfehlen.

Bislang sieht es allerdings eher frühjahrsmüde aus mit den Anmeldungen aus den Schulen, für alle Filme des Frühsommerprogramms. Deshalb möchten wir an dieser Stelle noch einmal auf das Angebot und die vier Filme aufmerksam machen. Die Flyer sind schon vor einigen Wochen an die Schulen versandt worden – und auch gleich hier auf der Webseite noch zu sehen und zu lesen.


pdf: FILMERNST Frühjahrsprogramm


Wie immer haben wir sehr viele Filme gesichtet, waren uns aber schnell einig, was wir Ihnen und Ihren Schüler:innen zeigen wollen: drei ganz aktuelle Produktionen und einen Klassiker. Vier filmische Perlen, inhaltlich vielschichtig und vor allem künstlerisch anspruchsvoll. Schon der Film für die Allerjüngsten ist hier das beste Beispiel: »Yuku und die Blume des Himalaya« (empf. für 1.-3. Jahrgangsstufe) ist ein nur 65 Minuten kurzer Animationsfilm, wie ein wunderschönes Bilderbuch: über die Lust am Lesen und Singen, an Wörtern und Tönen, Rätseln und Spielen. Ein Film, der absolut kindgerecht und verantwortungsvoll auch schwere Themen wie das Abschiednehmen von geliebten Personen leicht und einfühlsam gestaltet.

Mit ganz ähnlichen Worten ließe sich »Mein Totemtier und ich« (empf. für 4.-6. Jahrgangsstufe) charakterisieren. Ausgezeichnet beim Chemnitzer SCHLiNGEL-Festival mit dem Europäischen Kinderfilmpreis, verbindet er eine bisweilen bedrohliche Realität mit erlösender Fantasie. Das Totemtier der elfjährigen Ama ist ein riesiges Stachelschwein, ihr für alle anderen unsichtbarer Begleiter – ein magisch-mythischer Kraftspender!

»Krabat« (empf. für 7.-10. Jahrgangsstufe) ist der Klassiker, der bestens zur Diskussion um das literarische Erbe des großen Geschichtenerzählers Otfried Preußler passt. Außerdem passt die Geschichte ins Land Brandenburg und in die Gegenwart, geht es doch um Macht und Verführung, um Manipulation und einen faustischen Pakt. Nicht zuletzt sind Schauspieler am Beginn ihrer Karriere zu sehen, die zu großen Stars wurden: David Kross, Daniel Brühl, Robert Stadlober, Hanno Koffler, Charly Hübner – und Paula Kalenberg. Eine sagen- und fabelhaft gute Literaturadaption – eine Wiederentdeckung!

»Reality« schließlich (empf. ab 9. Jahrgangsstufe) präsentiert mit Sydney Sweeney eine junge US-amerikanische Schauspielerin, die dem hiesigen jugendlichen Publikum aus populären Serien und Netflix-Produktionen bekannt ist. Hier brilliert sie in der Hauptrolle einer jungen Frau, die zur ersten Whistleblowerin der Trump-Ära wurde und zu abschreckenden fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Die direkt aus dem Verhörprotokoll des FBI stammenden Dialoge des Films sind ebenso raffiniert wie banal, ebenso surreal wie selbstvernichtend. Eine Lehrstunde in Psychologie und Zeitgeschichte, aber auch in Demokratie und »Staatsbürgerkunde«.

Vier Filme im Frühjahrsprogramm 2024, von denen wir überzeugt sind, dass sie zu sehenswerten, auf- und anregenden, erkenntnisreichen und nachwirkenden Kino-Erlebnissen führen werden. Wir freuen uns über Ihre Anmeldungen!


Foto: farbfilm Verleih

Melancholie und Freude

Wie eingangs im Rundbrief angekündigt, hier das Mai-Gedicht Erich Kästners.
Im Galarock des heiteren Verschwenders, / ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders, /aus seiner Kutsche grüßend, über Land.
Es überblüht sich, er braucht nur zu winken. / Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken. / Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein …


Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.
Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!
Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.
Er nickt uns zu und ruft: »Ich komm ja wieder!«
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.


Foto: Nikolaos Topp

Frühbucherrabatt …

... gibt’s höchstens noch bei Urlaubsreisen, aber leider nicht bei Anmeldungen für FILMERNST-Veranstaltungen oder die der SchulKinoWochen. Hier mussten wir die Eintrittspreise mit Beginn des neuen Jahres anpassen und moderat erhöhen: auf 4,50* Euro pro Schüler:in. Ein kleines Zeichen für die Unterstützung unserer Partnerkinos, die trotz beträchtlich gestiegener Kosten …


… für Energie und Personal beispielsweise ihren kulturellen Auftrag erfüllen und uns bei den schulfilmischen Veranstaltungen und den nicht zu knappen Sonderwünschen nach wie vor mit großem filmernsten Engagement die Treue halten. So hoffen wir auf Ihr Verständnis und viele Anmeldungen auch ohne Frühbucherrabatt und einem Eintrittspreis von 4,50 Euro*.

Die ersten Anmeldungen für die SchulKinoWochen haben uns schon erreicht, da waren die Programme noch gar nicht an die Schulen versandt: Besonders filminteressierte, und FILMERNST seit langem verbundene Lehrer:innen hatten sich bereits auf unserer Webseite informiert und ihren Besuch für März avisiert: Sie hätten Frühbucherrabatt verdient.

Nach einem kleinen Anmeldehoch in den ersten beiden Wochen stagniert es jetzt allerdings. Von daher möchten wir Sie gern vor den kurzen Winterferien erinnern und ermuntern, sich in das wirklich gute Programm zu vertiefen – und dann möglichst für eine der Veranstaltungen anzumelden. Wir freuen uns auf Ihre Mails und Ihre Anrufe – und im März auf Ihren Besuch. Und abschließend noch die Bitte, auch Kolleginnen und Kollegen auf die Angebote der SchulKinoWochen aufmerksam zu machen. Da wir bei allen Veranstaltungen zumeist eine Mindestbesucherzahl erreichen müssen (50 bis 60), sind in der Regel mehrere Klassen/Kurse erforderlich.


* Abweichungen vom landesweit verbindlichen Eintrittspreis von 4,50 € pro Schüler:in – »Obenkino« Cottbus und »Neue Lichtspiele« Beelitz – sind in den Rückmeldungen auf  die dortigen Anmeldungen entsprechend vermerkt.

Holy Shit …

… »Mit SCH#!$E die Welt retten«. Etwas kryptisch wurde der Untertitel eines Dokumentarfilms verfremdet, um vielleicht nicht auszusprechen, was dann über 85 Minuten höchst lehrreich und zugleich unterhaltsam zu sehen ist: Wie unsere Exkremente zur Umweltbelastung werden, nach dem Spül-Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Statt dessen sehen wir, welche Veränderungen nötig und möglich wären, um künftig nicht massenhaft runterzuspülen, was anderweitig besser …


… verwertet werden könnte. Kein Scheiß: Dieser Dokumentarfilm bricht Tabus und erhellt dunkle Materie – und er führt die Zuschauer:innen nicht nur durch die Welt, sondern auch nach Eberswalde: Hier sind innovative junge Leute mit ihrem Start-up »Finizio« wegweisend in Sachen Sanitär- und Nährstoffwende.

Und hier das Angebot für die SchulKinoWochen: Das Team von »Finizio – Future Sanitation« würde sich sehr freuen, bei schulfilmischen Veranstaltungen mit »Holy Shit« dabei zu sein und über seine Arbeit zu informieren. Denkbar wären sogar Exkursionen für Schulklassen/Kurse zur Recyclinganlage in Eberswalde – Wissensvermittlung erst auf der Leinwand, dann zum Anfassen. Wir geben dieses großartige Angebot sehr gern weiter, mit dem »Finizio«-Motto: Nach uns der Humus!

Wenn Sie an Veranstaltungen mit »Holy Shit« generell oder mit Gästen interessiert sind, auch über die SchulKinoWochen hinaus, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

»Kopf hoch« …

… und mit Optimismus in die nächsten Jahre hinein!« Klingt gut, dieser Satz, gerade am Jahresanfang. Ist aber nicht von uns, sondern ein Zitat – aus dem Dokumentarfilm »Auf der Kippe«. Die Worte aus dem Mund eines LEAG-Vorstands richten sich an Menschen, die sich im Lausitzer Braunkohlerevier Sorgen um ihre Zukunft machen. Ihre Heimat und ihre Leben stehen auf der Kippe, sie wollen sich nicht mit Phrasen abspeisen lassen. »Auf der Kippe« ist einer von drei Filmen, mit denen wir bei den diesjährigen SchulKinoWochen den Blick auf die Lausitz richten, auf deren Schmerzen und deren Träume …



Neben dem Dokumentarfilm »Auf der Kippe« steht die Otfried-Preußler-Adaption »Krabat« und Andreas Dresens großartiges »Gundermann«-Porträt. Programmiert sind die Filme vorrangig für die Kinos im Süden des Landes, aber natürlich können sie für »Wunschfilm«-Veranstaltungen in allen Spielorten nachgefragt werden.

Neben dem »Fokus Lausitz« möchten wir auch auf die anderen Sonderreihen der diesjährigen SchulkinoWochen hinweisen: Auf »Alltag und Widerstand – Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft« mit drei herausragenden Werken, auf die Filme im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 zum Thema »Freiheit« sowie auf das Filmprogramm zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung: 17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt.


Offizieller Anmeldeschluss für die Veranstaltungen ist am 1. März. Aber wenn Veranstaltungen bereits gebucht und es noch freie Plätze im jeweiligen Kinosaal gibt, können die natürlich mit Nachmeldungen »aufgefüllt« werden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, Kontakt zu FILMERNST aufzunehmen und nachzufragen.

Kannawoniwasein!

Das gab es schon lange nicht mehr, einen Besucherrekord bei FILMERNST! Von Mitte September bis jetzt kurz vor Weihnachten zählten wir rund 8.700 Kinder und Jugendliche in 97 Vorführungen. Und was es auch noch nie gab: Jeder der vier Filme des regulären Herbstprogramms kam auf mehr als tausend Besucher:innen. Absoluter Publikumsfavorit war »Kannawoniwasein!« – mit Anmeldungen aus 53 Schulen. Mehr als 3.000 Mädchen und Jungen …


… hatten in bislang 31 Veranstaltungen viel Spaß an dem turbulenten Roadmovie mit dem wunderbaren Duo Finn und Jola auf ihrem Weg an die Ostsee.


Höhepunkte waren natürlich die Begegnungen mit Gästen: Am Nikolaustag überraschte der Schriftsteller und Drehbuchautor Martin Muser das Publikum im Kino »Union« in Fürstenwalde. Tags darauf besuchte Regisseur Stefan Westerwelle das »MovieMagic« in Eberswalde – und ebenfalls am 7. Dezember freuten sich die Besucher:innen im »Thalia« Berlin-Lankwitz über gleich zwei Gäste: über Leslie Malton, die im Film die taffe Chefin der Motorrad-Rocker spielt, und Felix von Manteuffel, der als ›Opa Heinz‹ zu erleben ist. Beide mussten viele Fragen beantworten und natürlich auch Autogramme geben, sogar auf Sneaker.



Sehr gefreut haben wir uns auch über die starke Resonanz auf »Sonne und Beton«: immerhin 16 Veranstaltungen mit 1.100 Jugendlichen.
Knapp 2.000 Schüler:innen sahen in 15 Veranstaltungen zehn, aus unserer Datenbank ausgewählte »Wunschfilme«, unter anderem bei den, in Koopeeration mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Dahme-Spreewald veranstalteten,  Jugendfilmtagen in Lübben und Königs Wusterhausen oder beim DEFA-Tag im Kino »Astoria« in Wittstock.


34 Veranstaltungen, also mehr als ein Drittel, wurden bereichert durch Filmgespräche im Anschluss an die Vorführungen. Unsere neuen Moderator:innen – Annette Hollywood und Steffen Kieslich – mussten gleich einige Bewährungsproben bestehen und haben sie bestens gemeistert. Willkommen im Team!


Eine wunderbare Weihnachtsbilanz also, mit »Geschenken« wie dieser Mail einer Lehrerin: »Für die Kinder wie auch für uns Begleitpersonen war es ein wunderbares Filmerlebnis in diesem kleinen Kino mit seinem Charme … Selbst am nächsten Tag hatten meine Schüler noch das große Bedürfnis, ihre Eindrücke loszuwerden. Schön, dass Sie diesen Film für Ihr Programm ausgewählt haben! Das Filmgespräch vorher und nach dem Film rundete das Ganze noch ab und vertiefte das Filmerlebnis.«


Zahlreiche gezeichnete Rückmeldungen aus den Schulen gab es auch zum Animationsfilm »Die kleine Spinne Lilly Webster«, über die sich auch die Regisseurin Katarína Kerekesová sehr freute. Sie schrieb uns: »We will be very happy to know the feedback from German children. And we are really proud to be part of your filmernst-festival as a Slovak-Czech co-production work.«



Auf ein Neues 2024! Sehend lernen – Die Schule im Kino, bei FILMERNST.


Fotos: Weltkino Filmverleih, Feldafing / FILMERNST, Hjördis Hornung

Lichtblicke

Klein, aber fein ist das Weihnachtsgeschenk, das wir uns selbst beschert haben: Das Programmheft für die nächsten SchulKinoWochen kam weit schneller als sonst aus der Druckerei und ist nun zum Versand aus dem LISUM bereit. Anfang Januar, nach den Ferien, wird es in allen Schulen vorliegen. Erneut präsentieren wir 30 Film- und Kinogeschichten für alle Jahrgangsstufen, gewissermaßen Lichtblicke für ein Filmfestival im Kleinen. »Lausitz: Schmerzen und Träume« ist eine von mehreren Sonderreihen, zu denen auch …


… das Wissenschaftsjahr zum Thema »Freiheit« gehört, ebenso wie fünf Filme in der Rubrik »17 ZIELE – Kino für eine bessere Welt« und ein starker Fokus auf das iranische Kino: »Alltag und Widerstand: Mutige Mädchen und Frauen in der iranischen Gesellschaft«.


Bevor Sie das gedruckte Heft in den Händen halten, hier schon mal das PDF für die Vorauswahl – und hier, zum ersten Mal, das Programmheft zum Blättern. Ab Anfang Januar sind die 30 Filme auch in unserer Datenbank zu finden, mit allen relevanten Informationen, mit Trailern, Pressestimmen, Unterrichtsmaterial – bereit für viele Anmeldungen.



Einen Wermutstropfen gibt es nach wie vor: Leider haben nicht alle Schulen, an die wir die Programmhefte schicken, auch die Möglichkeit, sich an den SchulKinoWochen und an an FILMERNST zu beteiligen. Ganz einfach, weil ihre Orte ohne Kino sind und der Weg in die nächste Stadt zu weit wäre. Nicht ganz so einfach: Weil es in ihren Orten zwar ein Kino gibt, diese aber nicht an den SchulKinoWochen teilnehmen können oder wollen: weil ihnen der Eintrittspreis zu niedrig ist oder aus anderen, betriebsinternen Gründen. Vor allem aus Oranienburger und Neuruppiner Schulen, aber auch aus dem Fläming, erreichten uns daher im vergangenen Jahr Zuschriften von Lehrkräften, die es sehr bedauerten, unser filmisches Angebot nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen zu können. Wir versuchen immer wieder, hier für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden, bisher jedoch vergebens. Auch die Erhöhung des Eintrittspreises von 4 Euro auf nunmehr 4,50 Euro pro Schüler:in vermochte daran nichts zu ändern. Insofern können wir alle »kinolosen« Schulen und Lehrkräfte um ihr Verständnis bitten.


Einen im wahrsten Sinne des Wortes schönen Lichtblick aber gibt es in dieser Beziehung: Wir haben ein neues Kino als FILMERNST-Partner.
Das »Neue Lichtspielhaus« Beelitz ist von nun an dabei, die SchulKinoWochen im März werden der Auftakt sein. Bürgermeister Bernhard Knuth gewährte den FILMERNST eine Führung durch sein – nach der aufwendigen Sanierung – wunderbares Kino. Beelitz, wir kommen!



Fotos: Stadt Beelitz


 

Lametta

Weil Weihnachten naht, können wir einfach nicht am Baum vorbeigehen, ohne mit Bedauern festzustellen: »Früher war mehr Lametta!« Opa Hoppenstedt beklagte diesen Verlust, in einem von vielen Loriot-Klassikern. Wir dürfen den berühmt-berüchtigten Stoßseufzer verwenden, ohne dafür Tantiemen bezahlen zu müssen. Loriots Erben wollten das vor etlichen Jahren gerichtlich klären lassen, alldieweil ein geschäftstüchtiger Mensch, wahrscheinlich ein Sachse, diesen Spruch auf T-Shirts drucken wollte. Er sei urheberrechtlich …


… geschützt, da ihm eine »eigene Werkqualität« zukomme. Die Gerichte verkündeten im nicht anfechtbaren Urteil allerdings, dass dem Spruch eine »hinreichende Schöpfungshöhe« fehle und er nur im Kontext des Sketches merk- und denkwürdig werde. Mithin kein Urheberrechtsschutz! Dass beim Hören des Wortes Lametta fast jedem automatisch Loriot in den Sinn kommt: mehr geht nicht an Ruhm!




Wir behängen also die Kiefer mit wenigen Stanniolstreifen und denken an den großen Loriot, der vor 100 Jahren in Brandenburg an der Havel als Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow zur Welt kam.


Wir FILMERNSTe wünschen allen frohe Weihnacht, lassen Dicki ein Gedicht aufsagen und sind uns einig: »Ach, Kinder, ist das gemütlich!«


Hier kauft Opa Hoppenststedt sein Weihnachtsgeschenk:

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Fotos: pixabay AKrebs60ulroettg / ARD Das Erste

Kannawoniwasein

Ob daheim geblieben oder in die weite Welt gereist: Wir hoffen, Sie sind wohlbehalten und ohne Sonnenbrand aus dem Urlaub zurückgekehrt und haben sich, trotz anscheinend endloser Hundstage und Hitzewellen, entspannen und erholen können. Vielleicht sich auch schon vorausschauend eingestimmt auf kältere Zeiten, die da unweigerlich auf uns zukommen. Erst einmal aber wünschen wir Ihnen Optimismus, ...


... Elan und Energie für den Beginn des neuen Schuljahres – und natürlich weit darüber hinaus.


Wir FILMERNSTe sind mit guten, sehr erfreulichen Zahlen in die Ferien gegangen: Nach den sehr gut besuchten SchulKinoWochen im März konnten wir die schulfilmische Arbeit gewissermaßen nahtlos fortsetzen und zwischen April und Juli noch einmal 4.500 Schüler:innen zu 70 FILMERNST-Veranstaltungen begrüßen. Eine ganze Reihe davon war begleitet und umrahmt von Moderationen und intensiven Filmgesprächen. Sehr erfreut und motiviert haben uns Ihre Reaktionen, zahlreicher Lehrerinnen und Lehrer: Lob für ein Programm, das ihnen anspruchsvolle Filme biete, deren Themen sie gut in ihren Unterricht integrieren könnten.


In diesem Sinne wollen wir weitermachen und ab Mitte September mit viel Zuversicht in den filmernsten Herbst starten: mit wiederum vier großartigen Filmen für alle Jahrgangsstufen – zwei erlebten erst Mitte bzw. Ende August ihre Kino-Premiere. »Kannawoniwasein!«, rufen wir da mit einem der vier Filmtitel aus.


pdf: FILMERNST Herbstprogramm 2023


Die Flyer sind in der Vorbereitungswoche an alle Schulen versandt worden. Erste Online-Anmeldungen haben uns bereits erreicht, so dass wir uns jetzt schon auf anregende, erlebnis- und erkenntnisreiche Veranstaltungen im »Lernort Kino« freuen können.

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