Wer im Sommer Schatten und Kühle sucht, für den ist das Kino ein idealer Ort. Wir wissen das aus eigener Erfahrung, allerdings saßen wir oft ziemlich verloren im Saal. Kein Wunder, dass der Umsatz der deutschen Lichtspielhäuser um 15% gesunken ist. Im Vergleich zu 2017 wurden im ersten Halbjahr 9 Millionen Eintrittskarten weniger verkauft. Zum Glück gibt's ja FILMERNST, da geht's nur bergauf: Rund 10.000 Besucher zählten wir zwischen März und Juli: »Wunder«, die ermutigende Inklusionsgeschichte, …
… ein Film großer Gefühle, ein Film über Normalität, Ausgrenzung und Anpassung, über Empathie und Toleranz war ein starkes Plädoyer für vielfaches Miteinander – und erreichte die meisten Besucher: 2.900 in 20 Veranstaltungen! Schönes »Wunder«!
Aber auch die anderen drei Filme brachten weit mehr Resonanz als erwartet: »Rudolf, der schwarze Kater« erlebte ja bei FILMERNST gewissermaßen seine Leinwandpremiere, eigentlich gibt's ihn nur auf DVD. Aber das japanische Katzen Animations-Abenteuer, die kindgerechte Geschichte über Freundschaft und Heimat, aber auch über Wissen und Bildung, hat uns derart überzeugt, dass wir ihn ins Programm genommen haben. Fast 1.800 Kinder waren bei den 18 Vorführungen begeistert.
Drehort und Schauplatz Brandenburg, das traf auf »Königin von Niendorf«, zu – einen vielfach ausgezeichneten Debütfilm, geschrieben und inszeniert von Joya Thome. 1.200 Besucher in 16 Vorführungen – im »Weltspiegel« Finsterwalde saßen sogar drei der Kinder-Komparsen des Films mit im Publikum.
Wahrheit, Ehrlichkeit, Zivilcourage – Werte wie diese zeigt »Das schweigende Klassenzimmer«, Lars Kraumes Zeitreise in die DDR-Geschichte. Wir hatten große Erwartungen und Hoffnungen in diesen Film gesetzt - und sie wurden erfüllt: mit fast 2.000 Schülerinnen und Schülern in bislang 15 Veranstaltungen.
Der Film entstand nach einer wahren Begebenheit, die sich 1956 in Storkow ereignete: eine Schweigeminute im Geschichtsunterricht, die den Abiturienten als konterrevolutionäre Aktion ausgelegt und drastisch bestraft wurde.
Karsten W. Köhler war einer der damaligen Abiturienten – und nun bei vielen FILMERNST-Veranstaltungen als Zeitzeuge dabei. In den Gesprächen nach dem Film berichtet er von jenem Ereignis, das sein Leben veränderte. FILMERNST-Pate Florian Lukas spielt den Schuldirektor, von dem die Schüler sich damals verraten glaubten. Beide, Karsten Köhler und Florian Lukas, waren Gast im »Weltspiegel« in Finsterwalde. Mehr als 300 Schülerinnen und Schüler saßen im ausverkauften Kinosaal – und werden sich im Deutsch- und Geschichtsunterricht weiter mit dem Film und seiner Geschichte beschäftigen.
Alle vier Filme des Frühjahrsprogramms können als »Wunschfilme« weiter nachgefragt und auch gebucht werden – einige sind auch im Angebot der nächsten SchulKinoWochen im Januar 2019.
Fotos: FILMERNST, StudioCanal