FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

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Den Sünder nicht verschmähet!

Lehrer des Jahres 2013 ist ohne jeden Zweifel Zeki Müller. Eigentlich ist er ja nur Aushilfslehrer. Und noch eigentlicher ist er überhaupt kein Lehrer, sondern eine ziemliche Pädagogen-Pleite. »Ich geh jetzt eine rauchen, bevor ich einem von euch auf die Fresse haue.« Völlig daneben ist das, denn wer kann es sich als Lehrer heute noch erlauben zu rauchen? Dieser Zeki Müller ist einfach »geborderlined« – ein »Geisterkranker«, wie ihm seine Schülerin Chantal bescheinigt. GEISTERKRANKER ist für uns das Wort des Jahres


… nicht so ein Schwachsinn wie GroKo oder Babo, was das Jugendwort des Jahres sein soll und soviel wie Boss oder Anführer bedeutet und an das türkische Baba (Vater) erinnert. Mensch, Müller! Warum hat denn keiner Bora Dagtekin gefragt oder Elias M’Barek? Die hätten sagen können, was wirklich originell und sprachschöpferisch ist. Was Schüler so alles verlautbaren – und vielleicht sogar ein Lehrer wie Zeki Müller in »Fack you Göhte«.


Wenn er es nötig hätte und noch ein paar mehr als die jetzt schon fast fünf Millionen Zuschauer bräuchte: Wir würden »Fack you Göhte« glatt das FILMERNST-Gütesiegel verleihen: Natürlich sollte man vor dem Kinobesuch mit seinen Kindern darüber sprechen, schon um ihnen klar zu machen, wie eltern.de empfiehlt, »dass das auf der Leinwand Gezeigte nicht der Realität an deutschen Schulen entspricht«.

Foto: Constantin Film

Melden wir uns an!

Es ist zwar noch ein paar Wochen hin – bis zu den Bescherungen und den guten Vorsätzen, aber ein guter Vorsatz könnte schon jetzt in die Tat umgesetzt werden: Das neue Jahr mit einem Besuch im Kino zu beginnen. Die SchulKinoWochen bieten dafür viele gute Gelegenheiten: in 29 Kinos des Landes zwischen 16. und 31. Januar. Nicht länger abwarten und jetzt anmelden!


Die Programmhefte sind an alle Schulen und Kinos versandt worden. Die ersten Anmeldungen haben wir bekommen, Favoriten sind im Moment mit großem Abstand »Das kleine Gespenst« und »Kopfüber«, gut nachgefragt aber auch »Der Mondmann« und – höchst erfreulich – »Das Mädchen Wadjda«. Aber was wir wollen, brauchen, uns wünschen, das sind noch weit mehr Anmeldungen!


Etliche andere Bundesländer haben ihre SchulKinoWochen gerade mit Besucherrekorden beendet – und wir würden uns freuen, wenn wir die guten Ergebnisse der letzten Jahre halten könnten.


Deshalb unsere große, filmernste Bitte: Schauen Sie ins Programm, wählen Sie aus, machen Sie Kolleginnen und Kollegen darauf aufmerksam. Gern können Sie auch bei uns anrufen, falls Sie zu den angegebenen Terminen keine Möglichkeiten haben oder keine Genehmigungen bekommen – oder falls Sie einen »Wunschfilm« Ihrer Wahl sehen möchten. Wir versuchen, in Absprache mit den Kinos, vieles, wenn nicht gar alles möglich zu machen.


Programmheft zum Download


Brief der Bildungsministerin Dr. Martina Münch an die Schulen



SchulKinoWochen 2014 – Filmliste

Das kleine Gespenst (Deutschland/Schweiz 2013)


Der Mondmann (Deutschland/Frankreich/Irland 2012)
Der blaue Tiger (Tschechien/Deutschland/Slowakei 2012)
Alfie, der kleine Werwolf (Niederlande/Belgien 2011)
Trommelbauch (Niederlande 2010)
Emil und die Detektive (Deutschland 2001)
Das Pferd auf dem Balkon (Österreich 2012)
Tom und Hacke (Deutschland/Österreich 2012)
Sputnik (Deutschland/Belgien/Tschechien 2013)
Kopfüber (Deutschland 2012)
Das Mädchen Wadjda (Saudi-Arabien/Deutschland 2012)
Drachenmädchen (Deutschland 2012)
Bottled Life (Schweiz/Deutschland 2012
Westwind (Deutschland/Ungarn 2011)
König von Deutschland (Deutschland 2013)
Woyzeck (Deutschland 2012)
Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel  (Deutschland 2013)

Wissenschaftsjahr 2014
Ralph reicht's (USA 2012)
Tron Legacy (USA 2010)
Hacker (Deutschland 2010)

Sonderprogramm Erster Weltkrieg
Der Untertan (DDR 1951)
Abschied (DDR 1968)



Sonderprogramm Nationalsozialismus im Film



Die Brücke (Deutschland 1959)
Lore (Deutschland/Australien/Großbritannien 2012)



Nehmen wir teil!

Wir freuen uns sehr, dass die Bildungsministerin und FILMERNST-Schirmherrin Dr. Martina Münch die SchulKinoWochen 2014 offiziell eröffnen wird: am 16. Januar, 10 Uhr im Potsdamer »Thalia«. Als weiteren Gast werden wir einen guten FILMERNST-Freund begrüßen: Bernd Sahling präsentiert seinen eben in den Kinos gestarteten und beim Kinderfilmfestival in Wien gerade mit dem UNICEF-Preis ausgezeichneten Film »Kopfüber«. 


Zehn Jahre lang hat es gedauert: Mit bewundernswerter Entschlossenheit, kräftezehrender Langmut und künstlerischer Bestimmtheit ist es Bernd Sahling gelungen, sein Projekt nicht nur in die Kamera, sondern endlich auf die große Leinwand zu bringen. Der im brandenburgischen Basdorf ansässige Regisseur hat, wie in ersten Kritiken zu lesen war, mit »Kopfüber« erneut bewiesen, wie gut er sich in die Gedanken- und Gefühlswelt von Kindern einfühlen kann. Erzählt wird die ebenso authentische wie berührende Geschichte eines zehnjährigen Jungen, bei dem ADHS diagnostiziert und medikamentös therapiert wird. Das führt zwar zu stärkerer Konzentration und damit stabileren schulischen Leistungen, doch zugleich verändert sich auch Saschas Wesen.


Wir freuen uns auf die Eröffnung der SchulKinoWochen mit »Kopfüber« und anschließend auf weitere Vorführungen mit anregenden Gesprächen und Diskussionen. Zuvor drücken wir Bernd Sahling noch ganz fest die Daumen: und »Kopfüber« wurde von der Europäischen Filmakademie als einer von drei Kandidaten für den »EFA Young Audience Award« nominiert - und nun hoffen wir natürlich, dass der Film den Preis auch gewinnt.

Bleiben wir dran!

Filme, in denen Lehrer vorkommen, gibt es viele. Wir werden künftig, auf der Webseite und im Rundbrief, Filme vorstellen, die (auch) von Lehrern erzählen. Ob in Hauptrollen oder Nebenrollen, ob in Komödien oder Tragödien. Lehrer sind wichtiger als je zuvor, gute Lehrer verdienen jede Unterstützung. Um so mehr, als eine internationale Studie gerade gezeigt hat, wie schlecht es um den gesellschaftlichen Status und das Ansehen der Pädagogen hierzulande bestellt ist.


Unter 21 an der Umfrage beteiligten Ländern rangiert Deutschland auf Platz 16. Am höchsten geschätzt werden Lehrer in China, Griechenland, der Türkei, in Südkorea und Neuseeland. Deutsche Lehrer werden in punkto Reputation verglichen mit Sozialarbeitern, anderswo sind sie Ärzten ebenbürtig. Nicht mal jeder fünfte in Deutschland Befragte würde seine Kinder ermutigen, Lehrer zu werden – ein ziemlich fataler Befund! Selbst im schulisch wohlgeordneten Bayern kommt der Lehrerverband zu dem ernüchternden Schluss: »Der Beruf, so wunderschön er seinem Wesen nach ist, wird mehr und mehr als ausbeuterisch empfunden, er geht an die Substanz.«   

Wer jetzt ins Kino geht, um sich in seinem Frust mit »Fuck ju Göhte« eines Besseren belehren zu lassen, der wird überhaupt nicht belehrt, sondern bestensfalls – und das auch ziemlich altersabhängig – unterhalten.
Der Titel verweist natürlich eindeutig auf eine Klamotte, mehr ist es auch nicht. Mit Lümmeln in allen Bänken, mit einem Lehrer, der keiner ist, aber zu einem vorbildlichen Pädagogen mutiert, mit viel Kindergeburtstagsspaß und Schülertheaterspiel. Fuck ju, Alter! Aber Göhte immerhin mit Dehnungs-H. Und Katja Riemann als herrlich überweltlicher Direktorin.

Der Hauptdarsteller Elyas M‘Barek saß übrigens vor ein paar Jahren auch in einer Schulbank, in »Die Welle«. Dort lud der unorthodoxe Lehrer, gespielt von Jürgen Vogel, seine Schülerinnen und Schüler zu einem Experiment ein, das schwerwiegende Folgen hatte ...

Wir bleiben dran, an den Lehrern und den Filmen über sie!

Bild: Zorro Filmverleih

Bleiben wir sauber!

Ist doch völlig klar, mit welchen Themen man Einschaltquoten, Klicks und Beitragsaufrufe in die Höhe treibt. Es reichen schon die Worte »gehörig geschockt«. So lautete die Überschrift, die wir dem letzten Text im letzten Rundbrief gaben. Darin ging es um den französischen Mathematiklehrer, der kurz vor den Ferien eine Freistunde mit dem Horror-Klassiker »Saw« überbrücken wollte. Es wurde der mit Abstand am meisten angeklickte und wahrscheinlich auch gelesene Eintrag auf der FILMERNST-Webseite.


Was aus dem Lehrer geworden ist, ob er noch immer suspendiert ist oder schon wieder im Dienst, das wissen wir nicht. Frankreich kann jedenfalls mit einer guten schulischen Filmbildung aufwarten, es sollte also nicht schwer sein, den Kollegen auf den rechten filmischen Weg zu führen.

Übrigens schrieb uns eine Rundbrief-Leserin und berichtete von einem ähnlichen Erlebnis: Sie sah in Klasse 9 den Horrorfilm »Tanz der Teufel«, weil der Kunstlehrer ebenfalls eine Stunde vor den Sommerferien überbrücken wollte. Immerhin Neunte, in Frankreich waren es ja Sechstklässler!

Weil uns solche Texte aber ganz offensichtlich Leser bringen, haben wir natürlich eifrig gesucht und sind wieder fündig geworden. Der englische Regisseur und Drehbuchautor Edgar Wright wandte sich in wichtiger Angelegenheit an das British Board of Film Classification (BBFC), das im Königreich die Altersfreigaben für Filme und Videospiele festlegt. Wright wollte wissen, wie oft er in seiner neuen Actionkomödie »The World‘s End« das – hier unübersetzte – Wort cunt hören lassen dürfe, um den Film ab 15 und nicht erst ab 18 frei zu bekommen. Die Behörde schrieb ihm lang und freundlich zurück: Prinzipiell gelte, selbst die stärksten Ausdrücke könnten akzeptiert werden, sofern sie der Kontext rechtfertige. Aggressive oder wiederholte Verwendung von Kraftausdrücken würden aber eher nicht akzeptiert. Als generelle Regel schrieb man dem Regisseur hinter die Ohren: »It is highly unusual for the BBFC to permit more than three or four uses of very strong language at ’15′ in a feature length work.« Drei- oder viermal cunt in 90 Minuten, mehr nicht!


In Deutschland erhielt der Film eine FSK 12.

Hier ist der Briefwechsel in voller Länge zu lesen:
http://www.edgarwrighthere.com/2013/07/31/the-worlds-end-letters-to-the-censor/

und hier gibt‘s einen Trailer:
http://www.imdb.com/video/imdb/vi2087953945/

Foto: Universal Pictures

Setzen wir’s ein!

Obwohl der Grundschule – wie bei vielen Schlüsselkompetenzen – auch bei der Förderung von Film- bzw. Medienkompetenz zentrale Bedeutung zukommt, gibt es für deren Jahrgangsstufen bisher nur wenig systematisches Material zur Filmbildung. Eine LISUM-Publikationsreihe (in Kooperation mit FILMERNST) will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Dabei konzentriert sich das Unterrichtsmaterial nicht vorrangig auf den Inhalt der Filme, sondern macht das Medium Film selbst zum Gegenstand des Lernens.


In jedem der vier Einzelhefte steht ein Film im Mittelpunkt. Die oftmals preisgekrönten, künstlerisch herausragenden und pädagogisch besonders empfehlenswerten Produktionen behandeln Themen wie Familie, Freundschaft, Umgang mit Behinderten, die Frage nach Recht und Gerechtigkeit. Es sind Märchen, Literaturadaptionen, Filme mit historischen Sujets oder Genrefilme.  

Heft 1 »Das Erzählen in Bildern erforschen: Die drei Räuber« für die Jahrgangsstufen 1/2 legt den Schwerpunkt auf das Erzählen in Bildern sowie die Förderung des Verständnisses für Erzählstrukturen.
Heft 2 für die Jahrgangsstufen 3/4 widmet sich anhand des Films »Ikingut – die Kraft der Freundschaft« dem Ton im Film.
Heft 3 zur Romanadaption »Vorstadtkrokodile« erkundet anhand des Vergleichs zwischen literarischem und filmischem Erzählen zentrale Gestaltungsbereiche des Films wie Produktionsdesign, Schauspiel, Montage.
Heft 4 »Besonders bewegte Bilder – Action(im)Film: Kletter-Ida« behandelt die Genre-Thematik und untersucht die genrespezifische Verwendung filmischer Mittel der Kamera sowie der Montage.
 
Alle Unterrichtseinheiten wurden in der Schule praktisch erprobt. Die vier Hefte sind so konzipiert, dass sie auch unabhängig voneinander – und auch ohne große Vorkenntnisse oder Vorerfahrungen im Umgang mit Film im Unterricht – eingesetzt werden können.
 
Alle Hefte sind in jeweils einem Exemplar an die Berliner und Brandenburger Grundschulen versandt worden. Einzelexemplare können noch im LISUM bestellt werden.


Laden wir’s runter!

2.200 Besucher, ziemlich ungleich verteilt auf die beiden Filme im dritten, gerade zu Ende gegangenen FILMERNST-Programm 2013. »Die Ostsee von oben«, das schien eine sichere Bank. Jeder kennt das Urlaubsziel Nummer 1, aber eben nur aus der Bodenperspektive. Die Lust, in die Luft zu gehen, war jedoch gering. Die Bilder von oben sind zwar eine Augenweide, zogen aber nur 450 Mit- und Überflieger in die Vorführungen: enttäuschend. Sehr erfreulich dagegen ...


... die 1.750 Zuschauer von »Clara und das Geheimnis der Bären«. Auch hier geht es ja hoch hinaus – und es zieht einem mehr als einmal ziemlich gruselig den Boden unter den Füßen weg. Den FILMERNST-Besuchern hat die Geschichte um die 13-jährige Clara gut gefallen, sie fühlten sich angesprochen und bewegt von den Sagen und Mythen, von den Zeichen und Spuren, die aus ferner Vergangenheit in die Gegenwart reichen und hier ihre Kraft entfalten.

Was »Die Ostsee von oben« anlangt, so ließe sich aber immerhin dieser Spitzenwert anführen: Das von FILMERNST erstellte Ostsee-Begleitmaterial wurde bereits mehr als 400 Mal von der Datenbank heruntergeladen, nach »Max Minsky und ich« und »Wintertochter« steht es damit auf Rang 3 der am stärksten nachgefragten Materialien.


Bei uns lesen und woanders gucken: hmmmmmm ..., wie der Nordeutsche tiefsinnig und wortgewaltig sagen würde!

Preisen wir sie!

Auf der Facebook-Seite haben wir schon gratuliert, aber im Rundbrief wollen wir es noch einmal tun, denn Kinos mit gutem Programm können nicht genug gelobt werden: 201 deutsche Filmtheater wurden unlängst für ihr herausragendes Programm vom Kulturstaatsminister geehrt. Immerhin vier Kinos aus Brandenburg finden sich auf der langen Liste der Preisträger, drei davon sind feste FILMERNST-Partner. Das Thalia in Babelsberg war gleich in drei Kategorien erfolgreich ...


... und wurde mit 17.500 Euro belohnt: für das Programm allgemein, für ein bemerkenswertes Kinder- und Jugendprogramm und ebenso für die gute Präsentation von Dokfilmen. Absolut verdient auch die Auszeichnung und das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro für das UNION in Fürstenwalde in den Kategorien Programm allgemein, Kurz- und Dokfilm – sowie die 5.000 Euro für das CAPITOL in Königs Wusterhausen für ein ganzjährig immer sehenswertes, vielfältiges Programm. Herzlichen Glückwunsch dem Thalia-Team, Michael Güll vom UNION und Familie Jurk vom CAPITOL! Wir freuen uns mit euch und haben Lust auf weitere filmernste Zusammenarbeit.

Übrigens: Nächste Woche wird vom Medienboard zum 15. Mal der Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg verliehen. Wetten, dass wir einige der oben genannten Preisträger dort wieder auf der Bühne sehen?

Seien wir ICH!

Darío, Du warst großartig! Im Film konnte man ja schon erkennen, dass Du ein Pfundskerl bist, in echt wurde der Eindruck noch übertroffen. ¡Muchas gracias! Zu zwei Vorführungen des Dokfilms »Der fünffache Dario« konnten wir bei der diesjährigen CineFiesta den Regisseur Darío Aguirre begrüßen. Insgesamt erlebten knapp 700 Schülerinnen und Schüler die Veranstaltungen mit spanischsprachigen Produktionen, erstmals auch in zwei Berliner Kinos. Die Frage nach der Identität ...


... spielte nicht nur für den in Hamburg lebenden Ecuadorianer Darío eine große Rolle. Auch für die jugendlichen Zuschauer war das, bei intensiverem Nachdenken, gar nicht so leicht zu beantworten. Eben nicht: »Klar, weiß ich, wer ich bin! Das steht doch in meinem Pass! Name, Herkunft, Alter. Ich weiß, wer ich bin!« Sondern auch: »Ich bin mir manchmal nicht so sicher, wer ich bin. Je nachdem, wo ich mich aufhalte und mit wem ich rede, scheinen ganz andere Anteile in mir zu bestimmen, wie sehr ich gerade WER bin ...«


Um Identität ging es auch in »AninA« des Uruguayers Alfredo Soderguit. Hierzulande war der herzerwärmende, ernsthaft-komische Animationsfilm zuvor nur auf der Berlinale, in der Kinderfilmsektion Kplus, zu sehen. FILMERNST konnte ihn für drei Vorführungen nach Potsdam und Berlin holen und das Publikum begeistern. Im Babelsberger Mediencampus war die Vorführung allerdings schon nach einer knappen Stunde vorbei, die Technik streikte. Die filmernste Katastrophe aber wandelte sich (fast) zum Glücksfall: Der Moderator Fernando Arias Texeira lief zu Hochform auf und erzählte mit Witz und Leidenschaft den Film zu Ende.


Für »AninA« hatten die Schülerinnen und Schüler Eintrittskarten mit Palindromen bekommen. Mit Wörtern und Sätzen, die vorwärts wie rückwärts gelesen werden können. Aninas Vater hat einen Palindrom-Spleen, deshalb hat er seiner Tochter ja auch diesen Namen verpaasst: Anina Yatay Salas.
Anina mag Palindrome überhaupt nicht, unsere Moderatorin Hjördis Hornung dagegen sehr. Einige aus dem Film hat sie uns –  mit deutscher Übersetzung – aufgeschrieben:


Yo hago yoga hoy. – Ich mache heute Yoga.
Somos o no somos. – Wir sind oder sind nicht.
Atar a la rata. – Die Ratte fesseln.
Anula la luz azul a la luna. – Sie bestellt das blaue Licht beim Mond ab.
Sé verlas al revés. – Ich kann sie verkehrt herum sehen.


Und der längste und schönste Satz:


A mama, roma le aviva el amor a papa, y a papa roma le aviva el amor a mama.
Rom hat Mamas Liebe zu Papa neu entfacht und für Papa hat Rom die Liebe zu Mama neu entfacht.


Spanisch lernen mit der CineFiesta! Ein herzlicher Dank den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, aber auch den Kinos – dem Filmgymnasium in Babelsberg, den EVA-Lichtspielen und dem Kino am Bundesplatz in Berlin – und nicht zuletzt den wunderbaren Moderatoren Hjördis Hornung und Fernando Arias Texeira.


Verlinken wir’s mal!

FILMERNST hat eine Facebook-Seite, seit »Social Network« im Programm lief. Der Film fand wenig Zuspruch bei uns, aber immerhin haben wir seitdem eine kleine Facebook-Gemeinde – und  gern könnten es noch ein paar mehr sein, denen dort gefällt, was wir tun. Um Liken&Linken&Lesen geht‘s auch auf der Facebook-Seite von »YouCulture«. Die sprach-globalisierte Alliteration der Betreiberinnen gefällt uns schon mal, und so weisen wir gern auf diese schöne Jugend-Kulturseite hin.


Der Kinder- und Jugendbuchmarkt ist reich an Neuerscheinungen, auch Kinder- und Jugendfilme sind in ihrer Anzahl fast unüberschaubar. Die Facebook-Seite »YouCulture«, kuratiert von Petra Anders und Ada Bieber, setzt Akzente: »YouCulture« führt mit Links und Kommentaren direkt zu internationalen Trends, zu Kulturveranstaltungen für die junge Generation und zu Projekten für und von Kindern und Jugendlichen. YouCulture präsentiert Medien der Kinder- und Jugendkultur und regt zur Teilhabe und Reflexion darüber an.


https://www.facebook.com/pages/You-Culture/524348904287620

Machen wir mit!

Auch bei unserer letzten Verlosung waren die Begehrlichkeiten ziemlich ungleich verteilt. Für die alten Folk-Barden Hannes Wader und Konstantin Wecker in »Wader Wecker Vater Land« interessierte sich kaum jemand. Dafür wollten um so mehr an den Umzugs- und Beziehungskatastrophen in »3 Zimmer/Küche/Bad« teilhaben und dies wahrscheinlich mit eigenen Erfahrungen vergleichen. Wie immer unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit wurden ausgelost ...


... Kristin Ehlert aus Potsdam und Nikolaos Topp aus Berlin. Herzlichen Glückwunsch!


Auch in diesem Rundbrief wollen wir wieder zwei DVDs unters Filmvolk bringen: »¡NO!« und »Lore«.


»¡NO!«, der gerade mit großem Erfolg bei der CineFiesta lief, zeigt, wie ein unpolitischer Werbefuzzi eine politische Großtat vollbringt. Im Stil von Hochglanzprodukten inszeniert er die Wahlkampagne gegen das ¡SI! für die Pinochet-Diktatur. Ein wunderbarer Film über die Kraft des Widerstands selbst in scheinbar aussichtslosen Situationen. Wer »¡NO!« gewinnen will, schicke uns eine Mail mit dem Betreff: »¡SI!«.

»Lore« führt zurück ins Frühjahr 1945. Der Krieg ist verloren, nichts hat mehr Bestand, was bislang als unerschütterlich galt: der Glaube an Führer, Volk und Vaterland, die Gewissheit vom Endsieg. Auch für die 15-jährige Lore, Tochter eines SS-Offiziers, bricht eine Welt zusammen. Ihr altes Weltbild kollidiert mit den neuen Realitäten. Wer die DVD sehen möchte, schicke uns eine Mail mit dem Betreff: »Lore«.

Mit Dank an Arne Höhne und Piffl Medien.

Warten wir’s ab!

»Ich warte da lieber!« Mit diesem Satz aus berufenem Munde hatten wir unseren letzten Rundbrief eingeleitet. »Das geht ja gar nicht!«, wäre nun vielleicht eine gute Fortsetzung. Dazwischen liegen ein paar Enthüllungen und ein paar Erkenntnisse: Futter für Filme und die Frage: Helden oder Verräter? »Inside Wikileaks« läuft gerade in den Kinos, und wer demnächst als Edward Snowden schneeblaß von der Leinwand blickt, darauf können wir schon mal ein paar Besetzungsvorschläge verwetten. Vom Aussehen her wäre der Australier Liam Hemsworth ein heißer Kandidat, er hat auch noch zwei schauspielernde Brüder. Wir aber sagen: »Das geht ja gar nicht!« – und bringen mit der Unterstützung von Hans-Christian Ströbele zwei eigene Kandidaten ins Spiel: August Diehl und Tom Schilling. Warten wir‘s ab!

Abwartend aktiv

Von wegen Sommerloch! Früher bedeutete das: Nachrichtenflaute! In den vergangenen sechs Wochen nun das glatte Gegenteil: Blaublütige setzen dem Glück die Krone auf und erfreuen die Monarchisten weltweit mit einem Georgie. An der Copacabana verkündet der Stellvertreter Gottes nicht den Himmel auf Erden und nicht an allem sein Wohlgefallen. Whistleblower prismatisieren, wie uns der große Bruder im Blick hat. Ein Ministerpräsident tritt zurück und zeigt, wie Politisches auch sehr menschlich sein kann. Und der denkwürdigste Satz des Sommers aus berufenem Munde: »Ich warte da lieber.« Wir warten jetzt nicht länger und bringen den nächsten Rundbrief unters Volk. Damit begrüßen wir alle (zumindest Brandenburger und Berliner) wieder im Dienst und wünschen Ihnen und uns einen guten Start ins neue Schuljahr.

Vorausschauend verschoben

Mit Beginn des neuen Schuljahres haben wir in den letzten Jahren immer auch das Programm für die nächste SchulKinoWoche versandt. Bislang war sie im November/Dezember durch die Spielorte des Landes getourt. Viele Überlegungen, auch Anregungen aus den Schulen, haben uns zu einer Änderung bewogen. Nicht zuletzt der modifizierte Ferien-Kalender sprach für eine kleine zeitliche Verschiebung: noch im ersten Schulhalbjahr, aber nun zwischen dem 16. und 31. Januar 2014.


Wir möchten Sie bitten, das Ereignis und den Termin schon mal im Kalender vorzumerken. Das Programm entsteht erneut in bewährter Kooperation mit VISION KINO, im Frühherbst soll es komplett sein und wird dann als Broschüre mit den konkreten Filmen und Spielzeiten wie gewohnt an die Schulen und alle Partner versandt – und ist unter www.filmernst.de natürlich auch online.

Bärisch beeindruckend

Natürlich lassen wir den Spätsommer nicht filmernst-frei. Neben zahlreichen schon geplanten Sonderveranstaltungen gibt es zwischen Mitte September bis Ende Oktober in 16 Kinos ein FILMERNST-Programm. Gezeigt werden zwei nicht zuletzt durch ihre Schauwerte beeindruckende Produktionen. Beide Filme sind vielleicht auch gut geeignet (das aber wirklich ganz zufällig), Reise-Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen oder Lust zu machen auf künftige Urlaubsziele.


»Clara und das Geheimnis der Bären«, empfohlen für 4. bis 8. Jahrgangsstufe, führt in die reine, aber geheimnisumwitterte Bergwelt der Schweizer Alpen, wo ein 13-jähriges Mädchen entdeckt, wie stark die Vergangenheit in die Gegenwart reicht. Sagen und Mythen spielen eine Rolle, aber auch Aberglaube und Hexenverfolgung. Von der Kritik hochgelobt, ist der Film – fernab von Kitsch und Idylle – ein im wahrsten Sinne des Wortes herausragender Heimatfilm.


Nichts weniger als das ist auch der Dokumentarfilm »Die Ostsee von oben« (6. bis 13. Jahrgangsstufe). Er führt uns an Plätze, die wir alle kennen, aber noch nie (so) gesehen haben. Wir erleben die uns vertraut scheinende Ostseeküste ausschließlich aus der Vogelperspektive. Fotografiert mit der weltweit besten Helikopterkamera, wirken viele Aufnahmen wie Gemälde – und machen Lust auf mehr Ostsee.


Wir freuen uns auf möglichst zahlreiche Anmeldungen.

Spielfilmisch spanisch

»Der rote Teppich ist schon seit vielen Jahren für den spanischen Film ausgerollt.« Der stolze Satz ist auf einer Seite des spanischen Tourismus-Ministeriums zu lesen – und eigentlich müsste da nun auch etwas über FILMERNST stehen und nicht nur über den Oscar. Schon seit etlichen Jahren rollen ja auch wir den roten Teppich aus für den spanischsprachigen Film: bei der CineFiesta mit Produktionen im Original oder mit Untertiteln, umrahmt von Moderationen und Filmgesprächen. Vom 19. bis 26. September packen wir den Stier wieder bei den Hörnern zur nun schon 5. CineFiesta.


Bisher ist unser roter Teppich für den spanischsprachigen Film immer vor dem Potsdamer Filmmuseum ausgerollt worden, das Projekt war ein Gemeinschaftswerk. Nun aber hat das Filmmuseum seine Pforten für wenigstens ein Jahr geschlossen, wir aber wollten die Reihe in ihrem guten Lauf nicht unterbrechen. So suchten wir für die fünfte Auflage einen neuen Spielort – und fanden gleich drei, in Potsdam und Berlin: das Kino im Filmgymnasium Babelsberg, die Eva-Lichtspiele in der Wilmersdorfer Blissestraße und das Kino am Bundesplatz in Friedenau. Alle drei verkehrsgünstig gelegen, mit modernster Technik ausgerüstet und vor allem mit filmbegeisterten Betreibern. Wir haben ihnen für ihre CineFiesta-Premiere versprochen, dass wir für volle Häuser und ausverkaufte Säle sorgen – und nun hoffen wir auf zahlreiche Anmeldungen.

Erstmals werden wir auch für einen Regisseur den roten Teppich ausrollen können: Am 25. und 26. September wird Darío Aguirre seinen Dokumentarfilm »Der fünffache Darío«, eine überaus amüsante Identitätssuche, persönlich vorstellen und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Exklusiv bei der CineFiesta gibt es drei Vorführungen des Animationsfilms »AninA« vom uruguayischen Regisseur Alfredo Soderguit. Hierzulande war es bislang nur auf der Berlinale, in der Kinderfilmsektion Kplus, zu sehen. Dort wurde er vor allem für Kinder der Klassen 1 und 2 empfohlen – und mit einer deutschen Übersetzung der Dialoge präsentiert. Die CineFiesta zeigt den Film im spanischsprachigen Original und bietet ihn daher ab Jahrgangsstufe 6 an, also für Schülerinnen und Schüler, die am Anfang ihres Spanischunterrichts stehen.

Ein besonderes Anliegen war uns die Erinnerung an den 40. Jahrestag des chilenischen Militärputsches und den Sturz von Salvador Allende. Mit »¡NO!« könnte es keinen besseren – und unterhaltsameren – Film über die Kraft des Widerstands geben.

Feste feiernd

Längst den Kinderschuhen entwachsen, aber noch immer in den Fußstapfen der Heranwachsenden: Mit Leidenschaft und Begeisterung für den anspruchsvollen Kinder- und Jugendfilm ist das Kinderfilmfest im Land Brandenburg in die Jahre gekommen und dabei sehr jung geblieben. Vom 23. August bis 13. Dezember tourt es in seiner nun schon 22. Auflage durchs Land. 14 Wochen, 14 Orte, vor allem auch dort, wo es keine Kinos mehr gibt und die Chancen für Begegnungen mit  Filmkunst eher gering sind. Offizieller Auftakt ist am 23. August 2013 in der Bernauer Stadthalle.


Präsentiert wird ein künstlerisch vielfältiges, film- und medienpädagogisch hochwertiges Programm für Kinder und Jugendliche von drei bis 14 Jahren. Das diesjährige Motto verbindet das filmische Spektrum mit der ermutigenden Aufforderung: »Alle zusammen!« Das passt auch deshalb sehr gut, weil das Filmerlebnis beim Kinderfilmfest noch immer ein Gemeinschaftserlebnis ist. Wer es aus den vielen erfolgreichen Vorjahresdurchgängen schon kennt, wird das nur bestätigen. Wer es kennenlernen und in eigener Anschauung erleben möchte, sollte sich anmelden und es weitererzählen. »Alle zusammen!« lohnt sich in jedem Fall und bei jedem Film.


Hier das Programm im Überblick.

Erstklassig eingeschult

20.200 brandenburgische Mädchen und Jungen erlebten am 3. August ihre Schul-Premiere. Erwartungsfrohe ABC-Schützen, aufgeregte Mütter und Väter, gelassene Großeltern – und bei allen Erinnerungen an die eigene Zuckertüte und das Herzklopfen am ersten Schultag. Passend dazu wäre bei jeder Einschulungsfeier der Dokumentarfilm »Pauls Schulweg« gewesen. Gerade bundesweit in einigen Kinos zu sehen, im Land Brandenburg leider nur am 22. August im Union Filmtheater Fürstenwalde.


Für Paul war schon vor zehn Jahren der große Tag, mit einer Zuckertüte, die gut und gerne ihre  acht, neun Kilo wog. Eingeschult wurde er in Weimar in einer so genannten Jenaplan-Schule, einer Einrichtung mit reformpädagogischen Ansätzen. Inspirator der Bewegung war der Pädagoge und Wissenschaftler Peter Petersen, der 1927 bei einer Tagung des Weltbundes für Erneuerung und Erziehung in Locarno seinen Jena-Plan vorstellte. Petersens Ideal war Schule als Lebensgemeinschaft; Erziehung sollte keine reine Wissensvermittlung sein. Statt Jahrgangsklassen jahrgangsübergreifende Stammgruppen und Kurse, statt fragmentiertem Stundenplan ein Wochenarbeitsplan, statt lehrerzentriertem Frontalunterricht das Lernen in Gespräch, Spiel, Arbeit und Feier.


In »Pauls Schulweg« – und das ist das Schöne an diesem Film – geht es nicht primär um die Vorstellung oder Diskussion reformpädagogischer Ansätze mit ihren Vor- und vielleicht auch Nachteilen. Der Film konzentriert sich voll und ganz auf Paul und folgt ihm auf seinen anfänglichen schulischen Schritten – bis zum Zeugnisgespräch nach dem ersten Halbjahr.  Die Kamera beobachtet, lässt Paul und den anderen Kindern Raum zur Entfaltung, gibt ihnen Gelegenheit, von sich und über ihre alltäglichen Befindlichkeiten zu sprechen. Lustige Sätze sind da zu hören, altkluge natürlich auch, sensible und grobe Töne, spontan dahin gesagte, aber auch viele lang nachwirkende Gedanken. Die Bilder zeigen die Freude, aber auch die Mühen am und mit dem Lernen. Sie blenden die Probleme und Konflikte nicht aus, nicht die Schulhof-Prügeleien oder die Lust an Quatsch und Faxenmachen. Sechs Monate am Anfang eines langen Schulweges.



Für uns ist »Pauls Schulweg« (Regie, Konzept, Kamera: Wolfgang Andrä) so überzeugend, dass er das FILMERNST-Gütesiegel verdient. Sehr gern würden wir daher Anmeldungen aus den Schulen entgegennehmen für einen Besuch des Films, verbunden mit Gesprächen und einem Gedankenaustausch. Mit »Berg Fidel« haben wir da ja schon gute Erfahrungen, »Pauls Schulweg« lohnt die Fortsetzung. Michael Güll vom »Union« in Fürstenwalde geht mit gutem Beispiel voran, wir hoffen sehr, dass andere ihm folgen.

Maximal motivierend

Bildungsthema Nummer eins bleibt im kommenden Schuljahr ganz sicher die Inklusion. Der Pilotversuch mit 84 Grundschulen geht in die zweite Runde. Ende September, so kündigte die Bildungsministerin an, liegen die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vor. Im November/Dezember wird es vier regionale Fachtage geben, der Diskussionsbedarf ist groß. FILMERNST könnte hier seine Erfahrungen beisteuern, die wir während der 11-Stationen-Tour durch das Land Brandenburg mit dem Dokfilm »Berg Fidel – eine Schule für alle« gesammelt haben – mit rund 1.200 Besuchern.


Inklusion, das wurde bei allen Veranstaltungen zwischen Prenzlau und Spremberg, Bad Belzig und Eisenhüttenstadt deutlich, ist eine enorme Herausforderung, die sich nicht im Selbstlauf und nicht von heute auf morgen erfüllen lässt. Inklusion, so hieß es vielfach, beginne in den Köpfen und dürfe nicht nur ein schulisches Thema sein.


Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, aber auch Eltern füllten nach den »Berg Fidel«-Veranstaltungen die FILMERNST-Evaluationsbögen aus.


Zur Frage: Was nach dem Ansehen von »Berg Fidel« zum Widerspruch anrege, kamen Antworten wie:


Widerspruch, weil unsere Klassen zu groß, unsere Systeme zu steif und festgefahren sind,
Widerspruch, weil die Herangehensweisen so unterschiedlich sind, 
Widerspruch, weil Rahmenbedingungen fehlen und kaum Unterstützung da ist,
Widerspruch, weil Ansätze fehlen, wie man die ganze Sache anfängt.


Als Schlussfolgerung und als Ausblick fand sich auch der Satz:
»Bitte nicht noch mehr Konzepte, sondern motivierte Lehrer!«


550 neue Lehrer sind zum Schuljahresbeginn eingestellt worden. Rekord, wie die Bildungsministerin verkündete. Wir wünschen ihnen langanhaltende Motivation!

Vaterland verlosend

Ganz schön viele haben sich gemeldet nach unserem vorletzten Rundbrief, in dem wir vollmundig kundtaten: LOLAs zu verlosen! Stimmte nicht ganz, es waren ein Buch und eine DVD zu LOLA-Gewinnern 2013: »More Than Honey« und »Lore«. Die DVD wollten viele haben, das Buch kein einziger! Das gibt uns zu denken – oder sollte es uns als Filmprojekt eher freuen? Unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit als Gewinner der »Lore«-DVD ausgelost …


… wurde die Bibliothek der Karl-Sellheim-Schule in Eberswalde, Anka Rahn hatte uns geschrieben. Herzlichen Glückwunsch!


Was wir heute in die Lostrommel werfen, sind keine LOLA- oder Oscar-Gewinner, aber zwei ebenfalls ganz wunderbare Filme. Zur Verfügung gestellt hat sie uns freundlicherweise der FILMERNST sehr verbundene Zorro-Filmverleih in München.


Ganz gegenwärtig und höchst komödiantisch ist »3 Zimmer /Küche/Bad« von Dietrich Brüggemann. Acht Freunde helfen sich gegenseitig beim Umzug. Immer wieder, über ein ganzes Jahr. Quer durch Berlin, aber auch kreuz und quer durch Deutschland. Beziehungen gehen kaputt, neue Liebe blüht auf, manchmal blüht die Liebe auch nur auf einer Seite, und manchmal wissen auch die Eltern nicht mehr, wo es eigentlich langgeht. Es gibt eine Menge urkomischer Szenen, aber die allerbeste und tragikomischste ist jene mit Corinna Harfouch am Familien-Weihnachtstisch. Wer »3 Zimmer/Küche/Bad« sehen möchte, schicke uns eine Mail mit dem Betreff: Umzug.



Wer Hannes Wader und Konstantin Wecker gemeinsam auf Konzerttournee erleben möchte, sende die Mail unter dem Betreff: Liedermacher. Der Dokfilm »Wader Wecker Vater Land« zeigt zwei der wichtigsten deutschen Liedermacher, beide politisch und mit bewegten Lebensläufen, in denen sich trotz ihrer scheinbar so unterschiedlichen Persönlichkeiten ein Stück deutscher Zeitgeschichte widerspiegelt.


Dank an Michael Seidel von Zorro Film.

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