Die Twilight-Vampire sind heutzutage weder mit Knoblauchzehen noch mit Kreuzen abzuschrecken. Zudem sehen sie viel besser aus als der dämonische Max Schreck damals in Murnaus »Nosferatu«. Wie auch in der Filmgeschichte alles mit allem zusammenhängt, wie und weshalb die Film-Klassiker nach- und weiterwirken, wird in einem Projekt analysiert, das die Deutsche Filmakademie gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und – in Brandenburg – in Kooperation mit FILMERNST veranstaltet.
»Klassiker sehen – Filme verstehen« bietet Schülern ab der 9. Klasse die einmalige Gelegenheit, sich intensiv und längerfristig mit filmischen Ikonen zu beschäftigen. Aus dem Land Brandenburg sind ab jetzt mit dabei: das Marie-Curie-Gymnasium Hohen Neuendorf und das Vicco-von-Bülow-Gymnasium Falkensee. In der ersten Runde des auf insgesamt zwei Jahre angelegten Projektes gab es für sie ein Vampir-Doppel zu sehen: eben Friedrich Wilhelm Murnaus »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens« aus dem Jahr 1922 und Roman Polanskis prallbunte Genre-Parodie »The Fearless Vampire Killers« von 1967.
Die Schülerinnen und Schüler erlebten, manche von ihnen zum ersten Mal, einen Stummfilm auf der großen Leinwand – mit Zwischentiteln und imposantem Soundtrack. Mit großem Interesse und wacher Aufmerksamkeit ließen sie sich – in professioneller cineastischer Leidenschaft von Dr. Martin Ganguly geleitet – auf die Erkundung eines Genres ein. Am Ende des Projekts werden sie Filmklassiker aus verschiedenen Epochen, Ländern und Genres im Kino gesehen und sich – in intensiver Nachbereitung im Unterricht – gründlich damit beschäftigt haben. Die beste Erkenntnis wäre dann: Filmklassiker bieten eine Menge Erlebnis- und Erkenntnisgewinn – und: Wer mehr weiß, kann auch besser sehen!
Foto: Archiv jb