Mehrfach haben wir uns auf der FILMERNST-Facebook-Seite für Petitionen und Aktionen gegen das Bienensterben engagiert. Schließlich lief ja auch »More Than Honey« im ersten Programm. Ein Publikumsfavorit ist der Dokfilm leider nicht geworden, aber immerhin zählten wir knapp 700 Besucher in acht Veranstaltungen. Offenkundig waren die Schulen im Biosphärenreservat Spreewald besonders sensibilisiert: 160 Schülerinnen und Schüler sahen und sprachen über den Film in den Lübbener »Spreewald Lichtspielen«.
Mehr als 200.000 Menschen hatten über die Kampagnen-Plattform campact.de einen Appell an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) unterschrieben. Darin bekräftigten sie die Forderung, nicht länger den Vorschlag der EU-Kommission zu blockieren, mindestens sieben Prozent aller Ackerflächen ohne Pestizide und ökologisch vielfältig zu bewirtschaften. Dadurch würde Lebensraum für Bienen und viele andere Arten geschaffen. Noch blieb dieser vernünftigen Forderung ein Erfolg versagt, da sich die deutsche Landwirtschaftsministerin mit dafür einsetzte, die so genannten »ökologischen Vorrangflächen« von sieben auf fünf Prozent zu reduzieren. Das EU-Parlament hatte die Vorrangflächen sogar auf lediglich drei Prozent begrenzt. Im April wird weiter verhandelt, bis Juni soll die Reform verabschiedet sein.
Campact bleibt am Thema und an den Verhandlungen dran und wird zu neuen Aktionen aufrufen, wenn sich eine Chance auf Veränderung durch die Zivilgesellschaft ergibt.
Campact-Blog
Auf mögliche Gefahren für Bienen wies auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hin, nachdem Untersuchungen Risiken aufgrund hochwirksamer Neonicotinoide aufgezeigt hatten. Die Insektizide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam sollen nun untersucht werden, um kurz- und langfristigen Folgen auch nicht tödlicher Mengen für Bienenvölker und Larven zu prüfen sowie mögliche Auswirkungen auf das Verhalten der Insekten. Kritiker warnen, dass die Chemikalien den Orientierungssinn der Bienen stören könnten, so dass sie nicht mehr in ihre Bienenstöcke zurückfänden.
Markus Imhoofs beeindruckend-provokanter Dokumentarfilm »More than Honey« bleibt also weiter hochaktuell – und wir nehmen gerne Anmeldungen für weitere Veranstaltungen entgegen.