Die Auszeichnung ist zwar schon eine Weile aber, aber dieser Glückwunsch liegt uns am Herzen: Der für die »Lausitzer Rundschau« arbeitende Spremberger Journalist René Wappler hat den »Henri Nannen Preis« 2013 bekommen. Gewürdigt wurde damit sein besonderer Einsatz für die Pressefreiheit, was konkret heißt: Wappler berichtete, trotz vieler übler Einschüchterungs-versuche, immer wieder über die rechte Szene in seiner Heimat. Die Redaktion in Spremberg wurde mit rechtsradikalen Parolen besprüht, Fenster mit Blut beschmiert, Innereien eines Schweins hingen am Redaktionsschild. Wappler blieb standhaft ...
Seine Recherchen erhellten Umfang und Strukturen der rechtsradikalen Gruppierungen. stern-Chefredakteur Andreas Petzold: »Die Menschen, über die er schreibt, trifft er täglich, man kennt sich persönlich, die Gefahr ist greifbar für einen Lokaljournalisten wie René Wappler. Dass er sich nicht kleinkriegen lässt und die Pressefreiheit auf lokaler Ebene – an der Wurzel der Demokratie – verteidigt, dafür erhält er den Henri Nannen Preis 2013.«
Hochachtung vor dem Mut René Wapplers, dem seiner Kollegen und vieler anderer Spremberger Demokraten. FILMERNST hat auch im Spremberger »Spreekino« David Wnendts vielfach ausgezeichneten Film »Kriegerin« gezeigt und im Anschluss an die Vorführung – mit Schülerinnen und Schülern des Strittmatter-Gymnasiums – über das Thema Rechtsradikalismus diskutiert.
Die nächste »Kriegerin«-Veranstaltung wird es am 12. Juni im LISUM geben, wiederum mit Gästen vom Filmteam: Der Produzent René Frotscher hat die ambitionierte Produktion von Anfang an begleitet und war auch bei etlichen »Kriegerin«-Einsätzen von FILMERNST mit dabei.
Im Abspann des Films wird darauf hingewiesen, dass die gehörten Nazi-Lieder speziell für diese Produktion geschrieben wurden und ausschließlich im Kontext mit dem Film dargeboten werden dürfen. Von »Kriegerin« ist daher auch keine Musik-CD mit dem Soundtrack zu haben. Geschaffen wurden die Songs vom in Berlin lebenden Jazzgitarristen, Komponisten und Arrangeur Johannes Repka. Auch er wird am 12. Juni im LISUM zu Gast sein und über diesen einmaligen und höchst außergewöhnlichen Kompositionsauftrag berichten.