Was nicht nur im aktuellen Programm mit »Morgen irgendwo am Meer« auffällt, sondern schon über all die Jahre: Für Roadmovies haben wir eine große Schwäche, denn Roadmovies haben große Stärken. Ob es dabei, wie in »Tschick«, mit dem Lada-Niva nur kreuz und quer durch Brandenburg geht, in »Thilda und die beste Band der Welt« mit dem Citroën-Jumper hunderte Kilometer die norwegische Küste entlang oder, in Sebstian Schippers »Roads«, mit dem Vixen-Camper von Marokko ins Flüchtlingslager von Calais: Die Gefährte sind alle geklaut oder eben »ausgeborgt« – und die Reisen garantieren aufregende, spannende, unterhaltsame Filme mit großartigen Bildern. Im Roadmovie »Kannawoniwasein!« spielen neben Autos und Traktoren auch protzige Zweiräder eine Rolle – und Leslie Malton ist die »Präsidentin« …
… einer vielköpfigen Motorradgang. Sie trägt den merkwürdigen Namen »Hackmack«, was man auch Heckmeck aussprechen kann, sie sieht großartig aus in ihrer Lederkluft – sie ist gerecht und hat ihre Männer voll im Griff. Vor allem aber hilft sie Finn und Jola auf ihrem Weg an die Ostsee aus der Klemme – eine großartige Rolle für Leslie Malton in einem großartigen Kinderfilm.
»Kannawoniwasein!« war der besucherstärkste FILMERNST-Film des Jahres 2023 (auf dem Bild FILMERNST-Moderator Steffen Kieslich im Berliner »Thalia«-Kino) und bei einigen der mittlerweile 39 Veranstaltungen konnten wir Gäste begrüßen: den Schriftsteller und Drehbuchautor Martin Muser, den Regisseur Stefan Westerwelle und – mehrmals – Leslie Malton und ihren Mann Felix von Manteuffel, der im Film kurz, aber kräftig als Opa Heinz zu erleben ist. Beide mussten bei ihren Auftritten viele Fragen beantworten und natürlich auch Autogramme geben, sogar auf Sneaker. Beide fanden FILMERNST ganz großartig – und auch unsere Idee der FILMERNST-Paten.
Zu unserem zehnjährigen Jubiläum 2014 hatten wir uns ja zehn Paten auserkoren, um mit ihnen gemeinsam fortan für ein paar Höhepunkte zu sorgen. In Abständen ist uns das auch gelungen, immer wieder mit Florian Lukas und mit Bernd Sahling, oft mit der unvergesslichen, viel zu früh verstorbenen Regisseurin Anna Justice, ab und an mit der Regisseurin Sylke Enders, der Schriftstellerin Holly-Jane Rahlens, dem Producer René Frotscher oder der Szenenbildnerin Angelica Böhm, einmal auch mit Ronald Zehrfeld. Im Laufe der Zeit ist der Kontakt zu fast allen Paten, außer zu Florian und Bernd, etwas eingeschlafen, leider.
Höchste Zeit, um hier einen neuen Anlauf zu nehmen. Was würde daher besser passen, als der Vorschlag und das Angebot von Leslie Malton und Felix von Manteuffel: Ja, wir würden gerne FILMERNST-Paten sein. So sei es hier, mit großem Dank, verkündet: Willkommen Leslie, willkommen Felix bei FILMERNST. »Kannawoniwasein!«
Fotos: Lieblingsfilm / sad ORIGAMI // FILMERNST / Hjördis Hornung