FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Einfach gesichtslos

Das sind wir natürlich nicht. Der FILMERNST wird ja durchaus gern erblickt und vor allem – im Sinne der Markenbildung, siehe oben – wiedererkannt. Insofern haben wir auch unser Gesicht im Facebook gezeigt, aber dem »sozialen« Netzwerk nun die Fäden gekappt. Unsere Follower werden es verkraften, wir bleiben ihnen verbunden, analog und digital. Für ein Unterrichtsfach »Medienkompetenz« wäre alles rund um den Zuckerberg bester Lehrstoff: 


»Es wurde nichts gestohlen. Keine Passwörter geknackt, keine Firewall durchbrochen, nichts auf dem Schwarzmarkt verhökert, kein Hacker trieb sich herum, wo er nichts zu suchen hat. Im Gegenteil: Was passiert, ist ›business as usual‹.« So einfach ist das – und so bestechend klar brachte es der ARD-Kommentator Samuel Jackisch im klassischen Nachrichten-Kanal der »Tagesschau auf den Punkt. »Wer Facebook nutzt, oder Google oder Instagram oder Twitter – die alle dasselbe im Sinn haben –, der nutzt es freiwillig«, rief Jackisch uns ins Bewusstsein. Es gelte eine kapitalistische Faustregel: »Wenn ein Dienst für seine Kunden kostenfrei ist, dann ist der Kunde selbst das Produkt. Die massenhafte Auswertung unserer Daten haben Facebook zu dem gemacht, was es ist.«

Gesunder Menschenverstand, Medienkompetenz, politische Ökonomie: Liken wir das mal!

Einfach unschuldig

Wir fanden den Auftritt des reuigen Marks vor dem US-Kongress auch für Bild- und Filmanalysen ergiebig – unterrichtsrelevant. Casting, Kostüm, Drehbuch, Inszenierung: perfekt. Der Held wohlpräpariert, maßgeschneidert in Marineblau, mit firmenfarbigem Binder. Ein unschuldiges College-Face, kein ausgebuffter Weltenlenker. Und plötzlich sahen wir eine verblüffende Ähnlichkeit zu einem Klassiker der Filmgeschichte …


Wir mussten an »Die Reifeprüfung« denken. Besonders an jene Szene, in der sich der junge Held Ben im Haus des väterlichen Geschäftspartners dessen verführerischer Gattin zu entwinden sucht. Eine grandiose Einstellung zeigt Dustin Hoffmann, fotografiert durch das aufgestellte, angewinkelte Bein von Anne Bancroft. Der Kleine im peinlichen Verhör – und den wir da sehen, das ist doch der höchst bedrängte Mark Z.! Und der Dialog passt ebenfalls:

Die Situation sei sehr schwierig für ihn. »Because I am confused about things. I can't tell what I'm imagining. I can't tell what's real. I can't …«

Und als ihn Mrs. Robinson fragt: »Is that what you're trying to tell me?«, sucht er das Heil in der Flucht: »I'm going home now. I apologize for what I said. I hope you can forget it. But I'm going home right now.«

»Die Reifeprüfung« (The Graduate) lief vor fast genau 50 Jahren in den (west-)deutschen Kinos, ein Riesenerfolg. Der Regisseur hatte den Oscar bekommen, für Dustin Hoffmann war es der Beginn einer großen Karriere. Epochal der Soundtrack von Simon and Garfunkel. StudioCanal hat den Kultfilm aufwendig in 4K restauriert zurück ins Kino gebracht. Ein idealer Film für Filmbildung!

Fotos: StudioCanal, Berlin; Auszug aus dem Drehbuch von Buck Henry (Final Draft, 29.3.1967)

Trailer zum Film

Einfach fair

Bald ist es wieder soweit: Deutschland wird Weltmeister! Die Wahrheit iss aufm Platz oder kommt aus dem Munde von Gary Lineker: »Football is a simple game. 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans always win.« Für die WM jedenfalls holt eine Regierungsverordnung die Lärmschutzregeln aus dem Abseits und erlaubt Ausnahmen beim Public Viewing bis spät in die Abendstunden. Laut und grob …


… am Spielfeldrand geht's vor allem auch bei unterklassigen Begegnungen zu, von Fairplay weit entfernt. Noch erschreckender, was seit geraumer Weile an rüden, rüpelhaften, respektlosen Worten auf den Platz gebrüllt wird bei Spielen von Kindern und Jugendlichen. Rassistische und homophobe Beleidigungen der gegnerischen Spieler, des Schiedsrichters oder sogar der eigenen Kinder. Dem Vize-Präsidenten des Berliner Fußballverbandes, Gerd Liesegang, mehr als 30 Jahre als Jugendleiter aktiv gewesen, scheint es, als hätten manche Eltern der spielenden Kinder »ihr gesamtes gutes Benehmen am Eingang abgegeben«.

Der Berliner Fußballverband hat mit einer schönen filmischen Kampagne auf dieses Problem reagiert: mit einem Video »Nein zu aggressiven Eltern«.

Bereits Ende 2017 gab's Teil 1 

Eben folgte Teil 2

Wir hätten noch einen schönen Spielfilm im Angebot, auch da kann man antreibende Fußball-Väter und getriezte Kinder erleben, »The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit überlebt«. Schwächen, Ängste, Mobbing: schwierige Themen treffen auf schwarzen Humor. Bild- und Wortwitz in Drama und Komödie verbindender Perfektion – in einem großartigen norwegischen Kinderfilm.

Fotos: drei-Freunde Filmverleih, Nürtingen (The Liverpool Goalie)

Einfach revolutionär

Aus gegebenem Anlass wollen wir hier an unseren FILMERNST-Freund Helmut Dziuba erinnern. Vor 50 Jahren hat Helmut in seinem Spielfilm-Debüt ein Kinderbuch verfilmt: »Mohr und die Raben von London«. Zum ersten Mal überhaupt in der DDR war hier der Titan Karl Marx auf der Leinwand zu sehen, aber nicht in der Monumentalität einer Denkmalsfigur. Marx war vom Sockel geholt worden …


…, in der frei erfundenen Geschichte brachten die Autoren Ilse und Vilmos Korn künstlerische Phantasie und historische Authentizität zusammen. Der Philosoph verlässt die Studierstube und greift ins ökonomische Leben ein, erklärt einem jugendlichen Rebellen die Voraussetzungen für die Veränderung der Welt. So weit, so marxistisch. Aber dann zeigt Dziuba den Übervater auch in der Küche, wie er die erkrankte Familie umsorgt und sich beim Zwiebelschneiden als wenig tauglich erweist. Marx als Hausmann? Das ging gar nicht! Der erste Marx-Versuch fürs Kino eckte an, Dziuba war kein Mann für die reine Lehre.

Trailer zum Film



50 Jahre später, zum 200. Geburtstag, wird Karl Marx wieder auf den Sockel gehoben: In seiner Geburtsstadt Trier, ein 5,50 Meter hohes Monument. Finanziert von der chinesischen Regierung, gestaltet vom Präsidenten der chinesischen Bildhauer-Akademie – dialektischer Materialismus vom Feinsten!

Und um noch einmal auf den zwiebelschneidenden Marx zurückzukommen: Gern wird ja jene Anekdote zitiert, die Marx in einer Tischgesellschaft in gutbürgerlichem Hause sieht. Die Gastgeberin sagt: »Lieber Marx, ich kann mir Sie nicht in einer nivellierenden Zeit denken, da Sie durchaus aristokratische Neigungen und Gewohnheiten haben.« Marx stimmt ihr zu: »Ich auch nicht. Diese Zeiten werden kommen, aber wir müssen dann fort sein.«

Fotos: DEFA-Stiftung/Fotograf: Heinz Wenzel, Detlef Hertelt, Klaus Zähler (Mohr und die Raben von London); DVD: ICESTORM Entertainment GmbH

Die DEFA-Stiftung präsentiert: 200. Geburtstag Karl Marx

Gelegt, gesucht, gefunden

Die filmernsten Osternester wurden ja vorfristig nicht nur versteckt, sondern mittlerweile auch schon gesucht und gefunden. Kaum hatten wir den Rundbrief mit den Überraschungseiern losgeschickt, erreichten uns erstaunlich viele Rückmeldungen, so dass wir, leider, bei weitem nicht alle Wünsche erfüllen können. Gewonnen haben die DVDs und Bücher:


Eva Maria Engels, Tina Lamprecht-Lieb, Heike Möbis, Christiane Meißner, Katharina Krasny-Hannig, Andrea Horschke, Annette Jäpel, Torsten Schmidtke, Kristin Donath, Manfred Kerkhofer, Lars Lewerenz, Renate Markert. Herzlichen Glückwunsch!

Übrigens haben wir uns sehr über die vielen freundlichen Wünsche und die lobenden Worte unserer filmernsten Arbeit gefreut. Danke und bis bald! 

Filmernste Ostereier

Na ja, ein Wunder ist es vielleicht nicht, aber eine Überraschung schon: Die Resonanz auf unser Frühjahrsprogramm ist enorm. Für »Rudolf, der schwarze Kater«, »Königin von Niendorf«, »Wunder« und »Das schweigende Klassenzimmer« gab es binnen kurzem fast 5.000 angemeldete Besucher. So viel Einsatz soll filmernst belohnt werden, und so wollen wir aus gegebenem Anlass ein paar »filmische Ostereier« verstecken. Sie müssen nicht lange suchen …


… aber uns schreiben: Über welche DVD, welches Buch Sie sich freuen würden. Eine Mail an kontakt@filmernst.de genügt, im Betreff Ihr Wunschtitel.

Genießen Sie Ostern, den Frühling und filmernste Filme. Wir freuen uns auf weitere Anmeldungen für das aktuelle Programm.

»Rudolf, der schwarze Kater«
»Königin von Niendorf«
»Wunder«
»Das schweigende Klassenzimmer«


Diese Filme/Bücher liegen im Osternest und sind zu gewinnen:

2 DVDs »Immer noch eine unbequeme Wahrheit – Unsere Zeit läuft«

Mit Dank an UNIVERSAL PICTURES GERMANY GmbH

 

1 DVD »Flussfahrt mit Huhn«

1 DVD »Dancing in Jaffa«

1 DVD »Bauer unser. Billige Nahrung – teuer erkauft«

1 DVD »In meinem Kopf ein Universum«

Mit Dank an MFA+, Regensburg

 

2 DVDs »Storm und der verbotene Brief«

2 DVDs »Nicht ohne uns«

2 DVDs »Morris aus Amerika«

1 DVD »Clara und das Geheimnis der Bären«

Mit Dank an farbfilm Verleih, Berlin

 

2 DVDs »Das Sams – Der Film«

Mit Dank an Weltkino Filmverleih, Leipzig

 

1 DVD »Die Dschungelhelden – Das große Kinoabenteuer«

Mit Dank an Splendid Film, Köln – und Cinemaids Stammen & Spiering, München

 

1 Buch »More than Honey« von Markus Imhoof/Claus-Peter Lieckfeld

1 Buch »Eine Woche voller Samstage« von Paul Maar

2 Bücher »Blöde Mütze« von Thomas Schmid

Wir wollen's wissen – und brauchen Ihre Unterstützung!

190 Veranstaltungen zählten die Anfang Februar beendeten SchulKinoWochen im Land Brandenburg: Von einigen wenigen Ausnahmen und Pannen abgesehen, lief alles zu unserer und des Publikums Zufriedenheit. Reichlich 17.000 Gäste sind spitze, anderthalbtausend mehr als im Vorjahr! Eine ganze Reihe von Veranstaltungen war begleitet und umrahmt von Moderationen und Filmgesprächen, hier erhielten wir schon die direktesten Rückmeldungen – sowohl Lob als auch Kritik. Für die qualifizierte Evaluierung des Projekts hat VISION KINO aber auch eine (anonyme) Online-Befragung entwickelt – und so möchten wir Sie herzlich um Ihre Mitwirkung bitten. Unter diesem Link …


… können Sie sich an der Umfrage beteiligen:

https://www.surveymonkey.de/r/SKW1718Lehrkraefte

Ihre Auskünfte und Anregungen, Vorschläge und Wünsche helfen uns sehr. Die Daten werden vertraulich behandelt und ausschließlich zu internen Auswertungszwecken verwendet. Danke – und bis zum nächsten FILMERNST-Rundbrief die herzlichsten Grüße!

Erstes Jahres-Hoch

Kein meteorologisches Tief konnte dem filmernsten Hoch letzte Woche etwas anhaben: In den »Neuen Kammerspielen« Kleinmachnow wurde die Eröffnung der SchulKinoWochen zu einem ersten Höhepunkt im FILMERNST-Jahr 2018. Der Staatssekretär im Bildungsministerium, Dr. Thomas Drescher, setzte das Zeichen für den offiziellen Auftakt.


Er und unsere FILMERNSTin Kathrin Lantzsch halten dann auf dem Gruppenfoto gemeinsam »die Klappe«. Helge Jürgens, Geschäftsführer Standortentwicklung beim Medienboard Berlin-Brandenburg, und Michael Jahn von VISION KINO saßen in der ersten Reihe, viele andere Gäste und vor allem rund 150 Schülerinnen und Schüler hinter ihnen im Saal. FILMERNST-Moderator Sven-Ole Knuth agierte mit gewohntem Einsatz und gleich mehreren Mikros.

Der Auftaktfilm »Die Unsichtbaren – wir wollen leben« setzte dann ein besonderes Zeichen für die Qualität des Angebots. FILMERNST-Pate Florian Lukas und Alice Dwyer, eine der Hauptdarstellerinnen des bewegenden Films, berichteten dem Publikum, warum es für sie von besonderer Bedeutung ist, gerade in einer solchen Produktion mitzuwirken.

Bis 1. Februar gibt es rund 180 weitere Veranstaltungen der SchulKinoWochen in 31 Spielstätten des Landes.

Fotos: FILMERNST/Roland Helia, Medienboard/Selina Russo

Aktuelle Programmfilme

Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik

2.–5. Jahrgangsstufe

Dancing Queen

4.–7. Jahrgangsstufe

Young Hearts

4.–7. Jahrgangsstufe

Rikscha Girl

7.–9. Jahrgangsstufe

Berlin Bytch Love

9.–13. Jahrgangsstufe

Morgen irgendwo am Meer

9.–13. Jahrgangsstufe

Alle Programmfilme anzeigenausblenden

SchulKinoWochen im Land Brandenburg

Ein Projekt von VISION KINO – Netzwerk für Film- und
Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST.
Unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

Mehr
Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 162 (Susanne Pomerance)
03378 209 148 (Jana Hornung)
E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof
Sehend lernen –
Die Schule im Kino

FILMERNST

… bietet

im besonderen Lernort Kino und als Teil des Unterrichts ein regelmäßiges Programm ausgewählter Kinder- und Jugendfilme für alle Jahrgangsstufen – und darüber hinaus die Möglichkeit für Veranstaltungen mit medienpädagogisch und künstlerisch wertvollen Wunschfilmen.

… vernetzt

engagierte Lehrer, Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmemacher und ist als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für schulfilmische Projekte aller Art.

… präsentiert

sein Angebot in zahlreichen Brandenburger und auch Berliner Kinos und hat sich zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – in der Region und darüber hinaus.

… fördert

mit anspruchsvollen Unterrichtsmaterialien, mit moderierten Veranstaltungen, Gesprächen und Diskussionen nachhaltig die Entwicklung von Film- und Medienkompetenz, von kultureller und Allgemeinbildung.