Dokumentarfilme sind im Programm der SchulKinoWochen nicht gerade Publikumsrenner. Wir freuen uns natürlich auch über wenige Veranstaltungen, vor allem, wenn es zu Begegnungen mit den Filmemacher:innen kommt – so wie oben beschrieben. Aber das sind leider die Ausnahmen. Zu oft mangelt es an Resonanz, selbst bei Filmen, mit denen wir uns volle Säle erhofften. Wie mit »Holy Shit«, den wir so ankündigten: »Kein Scheiß: Dieser Film bricht Tabus und erhellt dunkle Materie.« Es geht um die kleinen und großen Geschäfte …
… die wir alltäglich mehrfach verrichten – ohne uns weiter um die »Hinterlassenschaften« zu kümmern. Warum auch, schnell wässern wir alles weg. Der Film dagegen fordert auf: »Wir sollten aufhören mit dem einfach Runterspülen!« So simpel der Appell, so komplex das Nachdenken über Alternativen, die uns der Film vor Augen führt. Der Regisseur Rubén Abruña ist rund um die Welt gereist – und hat dabei auch in Eberswalde Station gemacht. Hier sind innovative junge Leute mit ihrem Start-up »finizio« wegweisend in Sachen Sanitär- und Nährstoffwende. Wir hatten zu ihnen Kontakt aufgenommen und sie hatten uns zugesagt, gern zu den geplanten Veranstaltungen mit »Holy Shit« zu kommen und von ihrem Projekt zu berichten. Letztlich gab es aber keinen »Shit-Storm«, sondern nur eine einzige Veranstaltung – enttäuschend.
Für insgesamt neun Dokumentarfilme standen zum Abschluss der SchulKinoWochen ganz 13 Veranstaltungen in der Bilanz, gesehen von 817 Schüler:innen. Lediglich »Checker Tobi – Die Reise zu den fliegenden Flüssen« war die rühmliche Ausnahme: mit 14 Veranstaltungen für 1.150 Schüler:innen.
Warum wir das hier so ausführlich erörtern? Zum einen, weil die Analyse des Angebots, die tatsächliche Nachfrage und Nutzung für die schulfilmische Arbeit wichtig und eben aufschlussreich ist. Zum anderen, weil die Dokumentarfilme auch nach den SchulKinoWochen weiter gebucht werden können, als »Wunschfilme« in Absprache mit dem FILMERNST-Kinobüro. Wir setzen uns dann mit dem jeweiligen Kino in Verbindung und versuchen die Veranstaltung – möglichst mit einer Mindestteilnehmerzahl von 50 – zu organisieren. Deshalb an dieser Stelle noch einmal die Titel der Dokfilme, die wir zu den SchulKinoWochen 2024 angeboten haben, ausführliche Informationen gibt’s in der FILMERNST-Datenbank.
»Arena 196 – Wende, Wahl und Wirklichkeit«
»Auf der Kippe«
»Blix Not Bombs«
»Checker Tobi – Die Reise zu den fliegenden Flüssen«
»Dear Future Children«
»Der Kern, der dich zusammenhält«
»Die Eiche – Mein Zuhause«
»Holy Shit«
»No Land’s Song«
»The North Drift – Plastik in Strömen«
Dokumentarfilme zu den verschiedensten Themen und aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – Wissenschaft, Kultur, Politik, Soziales. Unterrichtsrelevante Anknüpfungspunkte bietet jeder dieser Filme.
Foto aus »Holy Shit«: Hamish Skermer, der »König der Kompost-Toiletten«, auf dem Gipfel eines Kuhmist-Hügels. / farbfilm Verleih