FILMERNST

Sehend lernen – Die Schule im Kino

Das Kompetenzzentrum für
Film – Schule – Kino
im Land Brandenburg

Keine Worte

Die Eltern verschweigen ihm etwas, aber der elfjährige Tomáš wird mit seiner Videokamera die  Familiengeheimnisse ans Licht und die Erwachsenen zum befreienden Reden bringen. »Ab ans Meer« war 2016 die große FILMERNST-Überraschung und der meistgesehene Film: knapp 2.500 Besucher dieses wunderbaren tschechischen Kinderfilms über das zu Wahrheit und Klarheit führende Filmemachen. Knapp dahinter, mit 2.300 Besuchern, der Aufruhr …


… der Gefühle: »Alles steht kopf« – oder genauer: fünf Emotionen programmieren im Hirn eines elfjährigen Mädchens deren Leben, ihren Gefühlshaushalt, ihr Gedächtnis, zum Kugeln komisch und emotional ernst. Und auch in diesem Pixar-Abenteuer geht es nicht zuletzt darum, miteinander zu reden.

Worüber man mit anderen nicht reden kann oder will, das ließe sich einem Tagebuch anvertrauen. Das berühmteste – literarische – Tagebuch hat Hans Steinbichler für eine filmische Annäherung an ein Mädchen und eine Familie genommen, die in lebensbedrohlicher Not miteinander sprechen und schweigen mussten: Seine Darstellung der Anne Frank erleuchtet keine Ikone, sondern zeigt ein pubertierendes Kind, das zur jungen Frau heranwächst. »Das Tagebuch der Anne Frank« steht mit knapp 2.300 Besuchern auf Platz 3 der FILMERNST-Jahresbestenliste 2016, die Veranstaltungen und die Gespräche nach dem Film konnten einlösen, was Anne Frank sich gewünscht hatte: »Ich will fortleben, auch nach meinem Tod. Ich will nicht umsonst gelebt haben.«


Insgesamt – und das ist neuer Rekord – zählten wir 2016 bei 209 FILMERNST-Veranstaltungen 17.856 Schülerinnen und Schüler sowie 1.445 sie begleitende Lehrkräfte – aus 170 Schulen des Landes Brandenburg. Im Vergleich zum Jahr davor ist das eine kräftige Steigerung um fast 15 Prozent. Für ihre Mitwirkung an diesem ganz hervorragenden Ergebnis und ihr filmernstes Engagement möchten wir uns bei allen Lehrerinnen und Lehrern ganz herzlich bedanken!

Fotos: Der Filmverleih, Stuttgart; Walt Disney Studios Motion Pictures Germany; Universal Pictures International Germany

Freundliche Worte

»Willkommen im Haus der Springbrunnen!« Außergewöhnlich, diese Begrüßung an einem Ort, wo man Freundlichkeit nicht vermutet. Doch dieses Waisenhaus ist außergewöhnlich – ebenso wie die sieben hier lebenden Kinder, die ein schweres Schicksal teilen. »Mein Leben als Zucchini« ist auch ein ganz außergewöhnlicher Animationsfilm, ausgezeichnet mit dem FILMERNST-Gütesiegel und nominiert …


… für den Oscar. Vielleicht wird er ihn ja an diesem Wochenende gewinnen, verdient hat er es. »Mein Leben als Zucchini« (Schweiz/Frankreich, Regie Claude Barras) hat Witz und Wärme, Verstand und Gefühl. Er bringt das Schwere mit Leichtigkeit zum Schweben, wie den Drachen des Neunjährigen, der sich »Zucchini« nennt. Der stellt am Ende fest: »Manchmal weint man, weil man froh ist.«

Und noch auf einen weiteren Film möchten wir hinweisen, der gerade in den deutschen Kinos gestartet ist – und dem wir ebenfalls das FILMERNST-Gütesiegel verliehen haben: »Enklave« (Deutschland, Serbien, Regie Goran Radovanović) führt ins Kosovo und zeigt uns einen Schulweg der ungewöhnlichsten Art: Da läuft ein 10-Jähriger zu einem KFOR-Kontrollposten, steigt hier in einen Schützenpanzer und wird zum Unterricht gefahren. Im Klassenzimmer sitzt nur er allein, am nächsten Tag hat sich sogar die Lehrerin davongemacht. Aus den Augen eines Kindes erleben wir die Normalität des Ausnahmezustands. Ein Film von stiller Wucht, berührend, ergreifend – und mit einer großen Hoffnung. Für Kinder und für Erwachsene!

Beide Filme wollen wir auch ganz ausdrücklich für schulfilmische Veranstaltungen empfehlen, wir werden sie in jedem Fall in unsere Angebote einbeziehen. Wer jetzt schon die Gelegenheit hat, sie zu sehen, dem seien sie ans Herz gelegt!

Foto: polyband Medien, München

Prophetische Worte

»Es wird knapper und enger, und es kann auch 2018 sein.« Dieses den Rundbrief abschließende Zitat ist natürlich ebenfalls durch den filmernsten Faktencheck gegangen. Berlins Regierender Bürgermeister hat orakelt, und Sie werden unschwer erraten, auf welche hochfliegenden Vorhaben er hier abhebt. »In den letzten Monaten sind wir gut vorangekommen«, so hört sich dagegen Brandenburger Euphorie an, wenn es …


… um die Eröffnung des BER geht. Unserem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke glauben wir aufs Wort, aber wir wollen doch noch mal zum Anfang springen: »You never eat as hot as it is cooked.«

Beim Kochen und beim Essen, in der Küche und im Kino wünschen wir Ihnen die schönsten Erlebnisse!

Online-Umfrage

Mehr als 15.000 Besucher in 185 Veranstaltungen der SchulKinowochen im Land Brandenburg: Das ist noch mal eine kleine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Nicht wenige Veranstaltungen waren begleitet und umrahmt von Filmgesprächen, hier gab es die direktesten Rückmeldungen – sowohl Lob als auch Kritik. Für die qualifizierte Evaluierung des Projekts gibt's aber auch eine (anonyme) Online-Befragung – und so möchten wir Sie sehr herzlich um Ihre Mitwirkung bitten. Hier …


... ist der Link zu der – von VISION KINO – entwickelten Befragung:

https://www.surveymonkey.de/r/SKW1617Lehrer

Ihre Auskünfte und Anregungen, Vorschläge und Wünsche helfen uns sehr. Die Daten werden vertraulich behandelt und nur zu internen Auswertungszwecken verwendet.

Danke – und bis zum nächsten FILMERNST-Rundbrief die herzlichsten Grüße!

FILMERNST-Neujahrsgruss

»Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit feieren und ruhen«, wie uns der große Reformator mit auf den Weg gab. Das haben wir in den letzten Tagen getan, nun geht's weiter mit filmernster Arbeit, die uns natürlich immer auch filmernstes Vergnügen ist. Wir können nicht anders …


Ganz im Ernst:
»Hier stehe ich und kann nicht anders!«

Eine Legende, diese Worte
und wir wissen, dass der grße Reformator sie so nie gesprochen hat. Wir wollen sie dennoch gern für das Jahr 2017 zu unserem festen, filmernsten Bekenntnis machen:
Auch künftig nehmen wir es sehr ernst
mit den Schulen, den Filmen, den Kinos
und den Reformen im Land Brandenburg.

In diesem Sinne danken wir allen filmernsten Freunden, Kollegen, Partnern und Förderern für den bisherigen Beistand und wünschen ihnen einen guten Start ins Reformationsjahr - mit festen Standpunkten und weiten Blicken.

In eigener Sache

Solchen Überschriften folgen ja meist Hiobsbotschaften. Hier ist es das ganze Gegenteil, nämlich die Jubelmeldung in einem weiteren Extra-Rundbrief, dem bald ein regulärer folgen wird – versprochen! Jetzt aber der Tusch in eigener Sache, für den ersten Preis, auf den FILMERNST reichlich zwölf Jahre lang ebenso geduldig wie zielstrebig hingearbeitet hat. Die DEFA-Stiftung würdigte die filmernste Arbeit, auch und gerade zur Vermittlung des filmischen Erbes, mit einem ihrer – durchaus begehrten und für uns durchaus viel werten – Programmpreise.


Mehr als 500 Gäste waren am 18. November in die Berliner Akademie der Künste gekommen, um – im Jubiläumsjahr, 70 Jahre nach Gründung der DEFA – die 16. Preisverleihung der DEFA-Stiftung mitzuerleben. Den Preis für das künstlerische Lebenswerk bekam – mit stehender Ovation – Herrmann Zschoche, wir hatten und haben mehrere seiner Filme im Programm (»Philipp der Kleine«, »Sieben Sommersprossen«, »Insel der Schwäne«, »Karla«).
Für die in aller Welt geschätzten Filmhistoriker und Kinokoryphäen Erika und Ulrich Gregor gab es den Preis für herausragende Leistungen im deutschen Film; für den 35-jährigen Leipziger Regisseur Thomas Stuber den Förderpreis für junges Kino. 

Schließlich die drei Programmpreise: einen für die (auch Filme zeigende) »Homunkulus« Figurensammlung auf Hiddensee, einen für Horst-Peter Koll, Chefredakteur der Zeitschrift »film-dienst«, und der dritte ging zu gleichen Teilen an das Kinderfilmfest im Land Brandenburg und an FILMERNST. In Empfang genommen haben den Preis Jana Hornung und Jürgen Bretschneider (für FILMERNST) sowie Dr. Götz Bieber (Direktor des LISUM) und Katharina Riedel (Vorsitzende des Filmverbandes Brandenburg) für das Kinderfilmfest.  

Moderiert wurde der Abend in gewohnt launig-lockerer Art von Knut Elstermann. Den Tusch und viel gut klingendes Blech schmetterte die »Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot«.

Unsere filmernste Freude groß zu nennen, wäre eine große Untertreibung – der kleine FILMERNST ist mit dieser Auszeichnung ein ganzes Stück gewachsen.

Nicht zuletzt: Gewidmet haben wir den Preis auch unserem – kürzlich verstorbenen – Ehren-FILMERNST Rolf Losansky. Rolf, wo immer Du auch bist, auf welcher weißen Wolke oder in welcher Litfaßsäule: Es ist auch Dein Preis! 

Fotos: Christa Penserot/LISUM

Los geht's!

Es ist mal wieder soweit: Nicht die Umstellung der Zeit auf den lichtarmen Modus, sondern die Ausrichtung des filmernsten Angebots auf die nächsten SchulKinoWochen – und das ist in jedem Fall erleuchtend und erhellend. Die Broschüren sind an alle Schulen versandt worden; das Programm ist vom Feinsten: 31 Animations-, Dokumentar- und Spielfilme für alle Jahrgangsstufen, thematisch und künstlerisch ebenso vielfältig wie hochwertig. Unterhaltsame und spannende Filmgeschichten, aber auch solche …


... die für Heranwachsende ganz wesentliche, sie bewegende Probleme aufgreifen und gestalten. Viele Filme sind ganz aktuell, erst in diesem Jahr, in den letzten Monaten und Wochen in den Kinos angelaufen. Hier nur der ganz kurze Blick auf einige Perlen:

Herausragend sicher die Verfilmung des – inzwischen zur Schullektüre gehörenden und zum Kultbuch gewordenen »Tschick« in der Regie von Fatih Akin.
Eine Parabel über die Verführbarkeit durch Macht und Geld ist die Adaption des Hauffschen Märchens »Das kalte Herz«; nach dem DEFA-Klassiker von 1950 ist es eine neue Version des alten Stoffes – und aktueller denn je.
Ein Geheimtip von enormer Verführungskraft, ein Genrefilm bester Art ist »Der Nachtmahr«: Schwarze Romantik trifft den Zeitgeist! In der Rubrik »Digital Life – Mind Games« finden sich herausragende Filme wie »Nerve« über die Verlockungen und Gefahren des virtuellen Lebens.
Der Dokumentarfilm »Seefeuer« gewann bei der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären, er führt uns nach Lampedusa und fordert uns auf, hinzusehen, was dort seit Jahren alltägliche Realität ist. 
»Sonita« ist ein weiterer, ganz außerordentlicher Dokumentarfilm über eine junge Afghanin, die in Teheran lebt und ihren Protest gegen die Verhältnisse – und ihre drohende Zwangsheirat – als Rapperin zum Ausdruck bringt.
Oliver Stones »Snowden« schließlich lässt keinen Zweifel daran, wie für ihn die Frage: Held oder Verräter? zu beantworten ist.

Die ersten Anmeldungen haben uns bereits erreicht, am schnellsten geht's online – unter Orte und Zeiten bei den jeweiligen Filmen. Das komplette Programm gibt's hier im Überblick.

Zum Auftakt am 12. Januar im Filmmuseum Potsdam zeigen wir den – in der Reihe »Der besondere Kinderfilm« geförderten – und uns besonders am Herzen liegenden Spielfilm »Auf Augenhöhe«. Die in Potsdam lebenden Regisseure Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf werden im Filmmuseum – und möglicherweise auch in anderen Kinos – unsere Gäste sein. Wir freuen uns schon sehr.

Ab ans Meer!

Diese Aufforderung passt wohl besser zum Sommer, aber bis dahin ist es ja noch weit. Dafür ist der tschechische Film mit diesem Titel der absolute Favorit unseres Herbstprogramms. Mehr als 2.200 angemeldete Schülerinnen und Schüler für 24 Veranstaltungen, das ist überraschend und ganz großartig. Die höchst originelle Geschichte von zwei Elfjährigen, die mit Videokameras zu den Regisseuren ihres eigenen Lebens werden, wurde zurecht mit dem FILMERNST-Gütesiegel ausgezeichnet. Freie Plätze für die Novembertermine des Films gibt's noch in ...


... Bernau, Falkensee, im »Weltspiegel« Cottbus und im »Thalia Potsdam« – und natürlich auch immer die Möglichkeit, andere Zeiten und Orte anzufragen. 

Die weiteren Filme des aktuellen Herbstprogramms: der höchst fantasievolle DEFA-Klassiker »Der Drache Daniel«, die ihrem deutschen Bruder »Tschick« nicht unähnlichen, mindestens ebenso originellen französischen Automobilisten »Mikro und Sprit« und nicht zuletzt das einfühlsame, großartige türkische Fünf-Schwestern-Porträt »Mustang«.
Es lohnt sich im FILMERNST-Reisebüro: Ab ans Meer – und an andere Ziele!   

Aktuelle Programmfilme

Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik

2.–5. Jahrgangsstufe

Dancing Queen

4.–7. Jahrgangsstufe

Young Hearts

4.–7. Jahrgangsstufe

Rikscha Girl

7.–9. Jahrgangsstufe

Berlin Bytch Love

9.–13. Jahrgangsstufe

Morgen irgendwo am Meer

9.–13. Jahrgangsstufe

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SchulKinoWochen im Land Brandenburg

Ein Projekt von VISION KINO – Netzwerk für Film- und
Medienkompetenz in Kooperation mit FILMERNST.
Unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung.
Gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

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Telefon 03378 209 161 (Susanne Guhlke)
03378 209 162 (Susanne Pomerance)
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E-Mail kontaktfilmernst·de
Instagram @filmernst
Postanschrift FILMERNST – Kinobüro im LISUM
Struveweg 1
14974 Ludwigsfelde-Struveshof
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… bietet

im besonderen Lernort Kino und als Teil des Unterrichts ein regelmäßiges Programm ausgewählter Kinder- und Jugendfilme für alle Jahrgangsstufen – und darüber hinaus die Möglichkeit für Veranstaltungen mit medienpädagogisch und künstlerisch wertvollen Wunschfilmen.

… vernetzt

engagierte Lehrer, Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmemacher und ist als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für schulfilmische Projekte aller Art.

… präsentiert

sein Angebot in zahlreichen Brandenburger und auch Berliner Kinos und hat sich zum Markenzeichen für schulische Film- und Kinokompetenz entwickelt – in der Region und darüber hinaus.

… fördert

mit anspruchsvollen Unterrichtsmaterialien, mit moderierten Veranstaltungen, Gesprächen und Diskussionen nachhaltig die Entwicklung von Film- und Medienkompetenz, von kultureller und Allgemeinbildung.